Orthography oder Rächtschrybig meint e Sammlig vo Regle, wo's erloube, e bestimmti Sprach mit emnen Alphabet z schrybe.

Norm

D Rächtschrybige vo de Schriftsprache (z. B. Dütsch oder Französisch) sy normiert, d. h. es git Wörterbüecher, wo für jedes Wort feschtlege, wie das me's söll schrybe. Verbindlech sy die kodifizierte Rächtschrybige eigetlech numen ir Schuel und ir öffentleche Verwaltig. E Vorussetzig für ne normierti Rächtschrybig isch e Standardsprach.

Im Underschid daderzue git's für di alemannische Dialäkte kei normierti Rächtschrybig u kei Standardsprach. Di hüttigi Situation vo der alemannische Dialäktschrybig lat sech am ehndschte mit der Situation vor dütsche Rächtschrybig am Aafang vor Nöizyt la verglyche, wo's ou e Konkurränz vo verschidnige Rächtschrybetraditione het ggä.

Alemannischi Rächtschrybige

Di alemannischi Rächtschrybige bewege sech im Rahme vo der dütsche Rächtschrybetradition. Das erchennt me sofort a Buechstabe wi <ä, ö, ü, ch, sch, z, tz>. Es git aber ou Eigeheite, wo di alemannischi Rächtschrybig vom dütsche Standard abwycht. Im Fall vo de Buechstabe <k, ck> ligt das dran, das di hochalemannische Dialäkte di zwöiti (hochdütschi) Lutverschiebig vollständig hei düregfüert (im Underschid zu de nideralemannische u zum Schriftdütsch), so das us emnen alte /k/ d Affrikate /kx/ isch worde. En anderen Underschid isch d Bedüttig vo <gg, bb, dd>, wo im Underschid zum Schriftdütsche nid Lenis bezeichne, sondern Fortis.

Innerhalb vo dere Tradition git's grundsätzlech zwöi verschidnigi Müglechkeite für di alemannischi Rächtschrybig: Entweder en Orientierig ar schriftdütsche Rächtschrybig oder en Orientierig ar Ussprach. Der Underschid lat sech guet a der Behandlig vo de länge Vokale la zeige. Die, wo sech a der schriftdütsche Rächtschrybig orientiere, schrybe der läng /aː/ entweder mit <a> (Bad), <ah> (Bahn) oder <aa> (Waag); dergäge schrybe die, wo sech ar Ussprach orientiere, i allne Fäll <aa> (Pfaad, Baan, Waag). Hüüffig sy ou Mischlösige, das z. B. grundsätzlech <aa> gschribe wird, ussert i de Fäll, wo im Schriftdütsche <ah> steit (Pfaad, Bahn, Waag).

Orientierig am Schriftdütsche

Schwyz: D Orientierig am Schriftdütsche findet sech bi de meischten eltere Schriftsteller, z. B. bi Rudolf von Tavel, Simon Gfeller, Otto von Greyerz, Carl Albert Loosli. Es Bispil für ne Beschrybig vo so're Rächtschrybig isch ds Buech Bärndütschi Schrybwys vom Werner Marti. Die Tradition isch im Bärndütsche bis hüt sehr starch.
Frankrich: D elter Dradition im Elsass isch d Oriäntiärung am Schriftditsche. Hitzedaas kummt véel de frànzeesch Orthographie én's g'schriwwe Elsassisch. P.E. sott m'r e Unt'rschiid erkenne zwésche ch un sch. Bi viile moderne Autore het sich inbirgert, ass zwei verschiideni a gschriibe wäre, eins fir normal-a, s ander fir's (alemannisch g'schlosse) å. So ebs kànn m'r mét'm a accent grave unterscheide.
Ditschland: Do oriäntiäre sich d alemannische Autore mehrheitlig am Schriftditsche. Vum Harald Noth gits Schreibempfehlungen für das Alemannische im Breisgau (lueg Weblink).

Orientierig ar Ussprach

Schwyz: D Orientierig ar Ussprach isch syt der Mitti vom 20. Jahrhundert ufcho, bsunders mit em Buech Schwyzertütschi Dialäktschrift vom Eugen Dieth. Si het sech bsunders under Oschtschwyzer Outore verbreitet.
Frankrich: Anne 2003 isch uf eme Symposium e "Charte de la graphie harmonisée des parlers alsaciens" bschlosse wore (Ergänzunge solle folge). In däre Schriibkarta wird empfohle, wiä mer ca. 70 verschiidini Lüt (Vokal, Konsonante, Diphthonge usw.) schriibe sott (lueg Weblink). Mit däre Karta wänn d Autore, ass z. B. eber üs em Sundgaü sofort richtig ka läse, was eber z. B. vu Stroßburg gschriibe het. Textbiispiil, gschriibe noch däre Charte: Wènn z. B. em Dialàkt gwéssini Wèrter gànz ànderscht às em Ditscha üsg'sprocha wara, d'rno soddigt d'Schriwùng so ditlig we mèjlig dia Üssprooch wéddergana. (Edgar Zeidler in Land un Sproch, Nr. 152-2004).
En 2008 gebt s a neia Version vu däre Charte : "Orthal".

Anderi Tendänze

Ir Rächtschrybig vo der jüngschte Generation lö sech es paar Merkmal la usmache, wo i der Dialäktliteratur nid z finde sy, z. B. d Widergab vom Schwa mit emnen <ä>.

Spezielli Problem ir alemannische Rächtschrybig

Hie sy es paar spezielli Problem, wo ir alemannische Rächtschrybig immer wider uftouche.

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