Bereits im 18. Jahrhundert lässt sich der Spruch in wechselnder Wortfolge nachweisen.[4] Als studentischer Wahlspruch wurde er 1814 in der Fassung „Freiheit, Ehre, Vaterland“ erstmals von der Landsmannschaft Teutonia Halle verwendet.[5]
Die Urburschenschaft, die zunächst den Wahlspruch „Dem Biedern Ehre und Achtung“ geführt hatte, übernahm den Wahlspruch in der Fassung „Ehre, Freiheit, Vaterland“ am 18. März 1816.[6] In dieser Form wurde er schließlich von der Mehrzahl der Burschenschaften übernommen.
Die frühburschenschaftliche Gemeinschaft der Gießener Schwarzen führte den Wahlspruch „Gott, Freiheit, Vaterland“.[7] Aus einer Kombination der beiden Wahlsprüche wurde schließlich das von mehreren Burschenschaften bis heute geführte „Gott, Ehre, Freiheit, Vaterland“.[4]
Laut einem Wörterbuch von 1846 ist „Ehre, Freiheit, Vaterland“ unter anderem „die Zusammenstellung der höchsten Erdengüter, der persönlichen Ehre, der göttlichen Freiheit und des irdischen Vaterlandes, von der deutschen Jugend nach der Rückkunft aus den Freiheitskämpfen“.[8]
Einige Studentenverbindungen (Jena, Leipzig, Dorpat, Gießen, Erlangen, Bonn, Tübingen, Würzburg) führen oder führten „Gott, Ehre, Freiheit, Vaterland“,[5] die Neue Deutsche Burschenschaft verwendet den Wahlspruch „Freiheit, Ehre, Vaterland“, der Schwarzburgbund „Gott, Freiheit, Vaterland“, der Coburger Convent „Ehre, Freiheit, Freundschaft, Vaterland“, der Kartellverband „Mit Gott für deutsche Ehre“.
Paul Wentzke: Geschichte der Deutschen Burschenschaft. I. Band: Vor- und Frühzeit bis zu den Karlsbader Beschlüssen. Heidelberg 1965, ISBN 3-8253-1338-7.
Gunnar Auth: Der burschenschaftliche Dreiklang „Gott–Freiheit–Vaterland“ und seine Bedeutung für den Schwarzburgbund. In: Die Schwarzburg. Nr.3/4. Karlsruhe 2004, S.11–12 (burschenschaftsgeschichte.de [PDF; 78kB; abgerufen am 27. Juni 2022]).
↑Peter Kaupp: Freimaurerei und Burschenbrauch. Kontinuität von Ordensbräuchen im Korporationsstudententum. In: Einst und Jetzt. Jahrbuch des Vereins für corpsstudentische Geschichtsforschung. Band46, 2001, ISSN0420-8870, S.33–68, hier: S. 61.
↑Grundsätze. Allgemeine Deutsche Burschenschaft, 10. August 2016, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 7. Februar 2019; abgerufen am 5. Februar 2019.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/allgemeine-burschenschaft.de
↑„Ehre, Freiheit, Vaterland“. In: Deutschlandfunk Archiv. Deutschlandradio, 18. Oktober 2008, abgerufen am 25. Januar 2022.
↑ abHarald Lönnecker: Das Burschenschafterlied. Deutsche Burschenschaft, Frankfurt am Main 2003, S.3f. (burschenschaftsgeschichte.de [PDF; 129kB; abgerufen am 27. Juni 2022]).
↑Wahlspruch. Burschenschaft Germania zu Göttingen, abgerufen am 27. Juni 2022.
↑Heinz P. Probst: „Gott, Freiheit, Ehre, Vaterland“ – Die Deutschen Burschenschaften. In: Villingener Hefte. Heft 28. Heimatkundlicher Arbeitskreis innerhalb der Evangelischen Kirchengemeinde Villingen, 2010, S.45 (villingen-online.de [PDF; 13,9MB; abgerufen am 27. Juni 2022]).
↑Johann Vollmann: Burschicoses Woerterbuch. Neuauflage mit Vorwort. WHB Verlag, Mönchengladbach 2010, ISBN 978-3-943953-02-2, S.146 (Erstausgabe: Unteregger, 1846).