fstab (kurz für file system table)[1][2] ist eine in 4.0BSD von 1980 eingeführte Konfigurationsdatei mit statischen Informationen zu verwendeten bzw. verwendbaren Dateisystemen. /etc/fstab
ist auf nahezu allen Unix- und Unix-artigen Systemen vorhanden[3] und auch im Filesystem Hierarchy Standard (FHS) als Teil von /etc
definiert.
Der Name der Datei ist abhängig vom Betriebssystem. Vorherrschend ist zwar /etc/fstab
, jedoch heißt die Datei z. B. im Solaris/BSD-Umfeld /etc/vfstab
und unter AIX findet /etc/filesystems
Verwendung.[4]
Die Datei wird normalerweise bei der Installation automatisch angelegt. Das Verändern (Hinzufügen, Löschen, Anpassen) von Einträgen in fstab obliegt dem Systemadministrator root.
fstab enthält u. a. Informationen über das Volume, auf das unter Unix immer in Form einer Gerätedatei (device) referenziert wird, den Einhängepunkt (mountpoint) und weitere je nach Plattform, Dateisystem und Unix-Version unterschiedliche Optionen zum Einhängen. Letztere beinhalten z. B. eine Angabe des physischen Dateisystems (file system type), Optionen für das eingehängte Dateisystem (options), sowie dump/pass-Angaben für die Dateisystem-Wartung (etwa die Datensicherung per dump und den file system check, fsck). Systemprogramme wie mount bzw. umount und fsck arbeiten die Konfigurationsdatei zeilenweise von oben nach unten ab, sodass auch die Reihenfolge der Angaben wichtig ist. Leerzeichen oder Tabulatorzeichen zwischen den Feldern als auch Kommentare und Leerzeilen sind grundsätzlich ohne Belang.
Detailinformationen auf dem jeweiligen System erhält man durch Eingabe des Befehls:
man 5 fstab
Beispiel einer /etc/fstab
eines existierenden FreeBSD-Systems:
# Device Mountpoint FStype Options Dump Pass#
/dev/ad4s2b none swap sw 0 0
/dev/ad4s2a / ufs rw 1 1
/dev/ad4s2d /var ufs rw 2 2
/dev/ad4s2e /usr ufs rw 2 2
/dev/ad4s2f /home ufs rw 2 2
/dev/ad6s1d /pile ufs rw 2 2
/dev/acd0 /cdrom cd9660 ro,noauto 0 0
/dev/da0s1a /mnt ufs rw,async,noauto 0 0
daywalker:/bigpile /bigpile nfs rw 0 0
Die verschiedenen Felder:
auto
eine automatische Erkennung an, wo dies möglich ist.rw
bezeichnet „lesen/schreiben“ (englisch read/write), ro
„nur-lesen“ (read-only), noauto
kennzeichnet Dateisysteme, die nicht automatisch eingehängt werden sollen usw. Unter Linux verbreitet ist die Option defaults
für Voreinstellungen, was den Optionen rw,suid,dev,exec,auto,nouser,async
entspricht.[5]/
bzw. „root-Verzeichnis“) hat hier eine 1, im Regelfall alle sonstigen auf Festplatten befindlichen Dateisysteme eine 2, alles andere (Pseudodateisysteme, Netzdateisysteme, nicht automatisch gemountete Dateisysteme) eine 0.Der Verlust dieser Datei oder deren Beschädigung führt in den meisten Fällen zu einem nicht mehr startbaren System, was jedoch u. U. unter Zuhilfenahme einer Live-CD behoben werden kann.