Hinoki-Scheinzypresse

Hinoki-Scheinzypresse

Systematik
Klasse: Coniferopsida
Ordnung: Koniferen (Coniferales)
Familie: Zypressengewächse (Cupressaceae)
Unterfamilie: Cupressoideae
Gattung: Scheinzypressen (Chamaecyparis)
Art: Hinoki-Scheinzypresse
Wissenschaftlicher Name
Chamaecyparis obtusa
(Siebold & Zucc.) Endl.
Hinoki-Scheinzypresse (Chamaecyparis obtusa), Illustration
Hinoki-Scheinzypresse (Chamaecyparis obtusa) mit Zapfen

Die Hinoki-Scheinzypresse (Chamaecyparis obtusa), auch Hinoky-Scheinzypresse oder Muschel-Zypresse sowie Sonnenbaum und Hinoki, Kinoki genannt, ist eine Pflanzenart aus der Familie der Zypressengewächse (Cupressaceae).

Die Hinoki-Scheinzypresse ist einer der „Fünf Bäume von Kiso“, die 1708 im Lehen Owari unter Naturschutz gestellt wurden.[1]

Beschreibung

Die Hinoki-Scheinzypresse ist ein immergrüner Baum, der Wuchshöhen von 35 bis zu 40 Metern und einen Stammdurchmesser von 1,2 bis zu 3 Metern erreicht. Auffällig sind ihre gezeichneten, dunkelgrünen Blätter und der breit säulenförmige Wuchs. Bei freistehenden Bäumen reichen die weit ausladenden Zweige bis zum Boden herab. Die Borke ist rötlich-braun. Die schuppenförmigen Blätter sind dicht an die Zweige gepresst.

Die Hinoki-Scheinzypresse ist einhäusig (monözisch). Die reifen Zapfen sind kugelig mit einem Durchmesser von 8 bis 12 Millimetern und besitzen acht bis zehn Samenschuppen. Die geflügelten Samen sind etwa 3 Millimeter lang.

In Japan sind ihre Pollen, die im April/Mai auftreten, der häufigste Verursacher von Heuschnupfen.[2]

Die Chromosomenzahl beträgt für beide Varietäten 2n = 22.[3]

Nutzung

In Japan gehört diese Scheinzypressen-Art zu den auch forstwirtschaftlich geschätzten Baumarten. In Europa ist die Hinoki-Scheinzypresse als reine Art nur sehr selten in botanischen Gärten zu finden. Es finden sich zahlreiche Kultursorten, die sich durch niedrigeren Wuchs und/oder eine andere Blattfärbung auszeichnen.

Aus dem Holz und den Blättern wird in Japan das ätherische Hinokiöl gewonnen.[4]

Forstwirtschaftliche Nutzung

Hinoki-Scheinzypressen werden in Japan, dort Hinoki (jap. , ) genannt, als Edelholz angebaut. Das Holz wird für den Bau von Palästen, Tempeln und Schreinen sowie für die traditionellen Nō-Theater verwendet. Außerdem ist es ein beliebtes Material zur Herstellung von Tischtennisschlägern.[5] Das Holz duftet nach Zitrone und ist von heller Farbe.

Systematik und Verbreitung

Die deutschen Botaniker Philipp Franz von Siebold und Joseph Gerhard Zuccarini veröffentlichten 1844 eine Beschreibung unter dem Taxon Retinispora obtusa im zweiten Band ihres gemeinsamen Werkes Flora japonica.[6] Der österreichische Botaniker Stephan Ladislaus Endlicher bezog sich 1847 auf dieses Basionym, ordnete die Art jedoch unter dem heute gültigen Taxon Chamaecyparis obtusa der Gattung der Scheinzypressen zu.[7]

Weitere Synonyme für die Art sind Chamaecyparis breviramea Maxim. und Cupressus obtusa K. Koch.

Es gibt zwei Varietäten:

Zuchtformen

Hier eine Auswahl der kultivierten Zuchtformen:

Kleine bis zwergige Formen sind:

Quellen

Einzelnachweise

  1. 木曽三川 川の流れと歴史の歩み 【木曽川・長良川・揖斐川】. 14.木曽五木. In: 古地理調査. Kokudo Chiriin, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 21. Januar 2013; abgerufen am 19. Dezember 2012 (japanisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www1.gsi.go.jp
  2. Amber Chang: Hay fever (花粉症). In: E-Ibaraki Report. Ibaraki International Affairs Division, Präfektur Ibaraki, 27. Juni 2007, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 10. April 2009; abgerufen am 10. Mai 2012 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.pref.ibaraki.jp
  3. Chamaecyparis obtusa bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis.
  4. Robert Tisserand, Rodney Young: Essential Oil Safety. Second Edition, Churchill Livingstone, 2014, ISBN 978-0-443-06241-4, S. 61, 301 ff.
  5. Liste der Schlägermaterialien, TT Blades Database auf stervinou.net, abgerufen am 19. Februar 2018.
  6. Fl. jap. 2:38, t. 121. 1844. Siehe Eintrag bei GRIN.
  7. Syn. conif. 63. 1847. Siehe Eintrag bei GRIN.