Hopen
Die Wetterstation auf Hopen
Die Wetterstation auf Hopen
Gewässer Barentssee
Inselgruppe Spitzbergen
Geographische Lage 76° 35′ N, 25° 10′ OKoordinaten: 76° 35′ N, 25° 10′ O
Hopen (Svalbard und Jan Mayen)
Hopen (Svalbard und Jan Mayen)
Länge 37 km
Breite 2 km
Fläche 47 km²
Höchste Erhebung Iversenfjellet
371 m
Einwohner 4 Meteorologen
<1 Einw./km²
Hauptort Hopen Radio
Topographische Karte der Insel Hopen
Topographische Karte der Insel Hopen

Hopen, früher deutsch auch Hoffnungsinsel oder Walross-Insel, ist eine Insel im Spitzbergen-Archipel (Svalbard) etwa 100 km südöstlich der Insel Spitzbergen.

Beschreibung

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Die Insel ist in nordöstlicher Richtung 37 km lang und nur 2 km breit.[1] Hopen liegt auf demselben unterseeischen Plateau wie die Bäreninsel und der südöstliche Teil Svalbards. Sie besteht überwiegend aus den Tafelbergen Lyngefjellet, Blåfjell, Kollerfjellet und Iversenfjellet, die aus Kalkstein bestehen und vom 150 m hohen Kap Beisaren im Norden bis zur südlichen Spitze der Insel, dem 371 m hohen Kap Thor reichen. Diese Berge werden von mehreren Querrinnen in ost-westlicher Richtung getrennt. Besonders an der Westseite fällt das Ufer sehr steil ab. In einer Höhe von etwa 30 m finden sich Reste einer alten Küstenlinie mit Baumstümpfen und Walknochen. Bedingt durch die extremen klimatischen Einflüsse ist der Felsen an der Oberfläche sehr weich und bildet besonders zur Ostküste hin Geröll und Sand, so dass die Küste dort flacher ist. Das Meer rund um die Insel ist einige hundert Meter weit seicht, so dass sich schnell Brecher bilden. Deshalb ist ein Anlanden auch mit Booten schwierig. Die Leeseite von Hopen wird gerne von Fischtrawlern zum Umladen und Abwettern von Stürmen genutzt.

Geschichte

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Klima

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Hopen ist nur von Juli bis Oktober eisfrei und hat keine geschützte Bucht und keinen Hafen, so dass es für die norwegische Küstenwache, die im Juli und September mit Versorgungsgütern kommt, sehr schwierig ist, hier anzulanden. Die Jahresdurchschnittstemperatur beträgt −6,4 °C und das Wetter ist oft neblig und regnerisch. Der durchschnittliche Jahresniederschlag beträgt auf Hopen 476 mm.

Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Hopen
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Temperatur (°C) −14,2 −13,7 −13,7 −11,3 −4,7 −0,4 1,9 2,3 0,7 −3,3 −8,6 −12,2 −6,4
Mittl. Tagesmax. (°C) −10,6 −9,9 −10,2 −8,1 −2,7 1,2 3,9 3,9 2,1 −1,4 −6,1 −9,1 −3,9
Mittl. Tagesmin. (°C) −17,5 −17,1 −16,9 −14,2 −6,6 −1,6 0,5 1,0 −0,5 −5,1 −11,0 −15,1 −8,6
Niederschlag (mm) 39 42 41 32 24 30 35 39 46 47 47 54 Σ 476
Regentage (d) 9,8 9,0 8,9 7,1 5,5 6,2 7,2 8,0 11,2 11,2 10,4 9,8 Σ 104,3
T
e
m
p
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u
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−10,6
−17,5
−9,9
−17,1
−10,2
−16,9
−8,1
−14,2
−2,7
−6,6
1,2
−1,6
3,9
0,5
3,9
1,0
2,1
−0,5
−1,4
−5,1
−6,1
−11,0
−9,1
−15,1
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
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42
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24
30
35
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47
47
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  Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Quelle: Norwegisches Meteorologisches Institut eKlima, jeweils Normalperiode 1961–1990

Flora und Fauna

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Die Landfauna beschränkt sich auf Eisbären und Polarfüchse. Zweimal jährlich kommen bis zu 400 Eisbären während ihrer Polarreise über Hopen. Besonders während dieser Zeit können Wissenschaftler die Station nur mit einer Schusswaffe verlassen. Während des kurzen Sommers brüten auf Hopen verschiedene Seevögel. 2012 wurden 63.000 Brutpaare der Dreizehenmöwe, 725.000 adulte Dickschnabellummen, 480 Gryllteisten sowie 425.000 Brutpaare weiterer Vogelarten gezählt.[6]

Die Pflanzenwelt ist recht karg und besteht aus etwa 30 Arten, überwiegend Flechten und Moosen.

Literatur

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Commons: Hopen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Hopen. In: The Place Names of Svalbard (Erstausgabe 1942). Norsk Polarinstitutt, Oslo 2001, ISBN 82-90307-82-9 (englisch, norwegisch).
  2. Helmut W. Malnig: Die österreichisch-ungarischen Arktis-Expeditionen 1871–1883 und das Internationale Polarjahr. In: Truppendienst 6/2007.
  3. Gustav Rossnes: Norsk overvintringsfangst på Svalbard 1895–1940. Norsk Polarinstitutt Meddelelser Nr. 127, Norsk Polarinstitutt, Oslo 1993, S. 158 f. (norwegisch).
  4. Rupert Holzapfel: Deutsche Polarforschung 1940/45 (PDF; 1,7 MB). In: Polarforschung 21(2), 1951, S. 85–97.
  5. Soviet Union: Military Plane Crashes in Norway (PDF; 63 kB). Stanford Web, 27. Oktober 1978, abgerufen am 14. September 2015.
  6. a b BirdLife International: 20160510161114. Abgerufen am 11. Januar 2022.