Zu Krawallen in der Silvesternacht 2022 auf den 1. Januar 2023 kam es in verschiedenen deutschen Großstädten in Form von Ausschreitungen und Angriffen auf Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten. Schwerpunkte lagen in Berlin, Essen und Hannover.
Die Krawalle in der Silvesternacht waren von der Gewerkschaft der Polizei Berlin bereits seit November 2022 in einigen Pressemitteilungen vorhergesagt und entsprechende Gegenmaßnahmen vorbereitet worden.
Bei den Silvesterkrawallen griffen Menschengruppen insbesondere Polizei und Rettungskräfte mit Feuerwerk an. Es kam deshalb zu Ermittlungen wegen einfacher und gefährlicher Körperverletzungen, Sachbeschädigungen, Landfriedensbruchs, Widerstands und tätlicher Angriffe gegen Vollstreckungsbeamte, Verstöße gegen das Waffengesetz und Straftaten und Ordnungswidrigkeiten im Umgang mit Silvesterböllern.[1]
Jenseits der Ausschreitungen entstanden in Berlin keine größeren Sachschäden. 26 Polizeiautos und 11 Feuerwehrwagen wurden dabei beschädigt. Ein weiterer Schaden von etwa 2 Millionen Euro entstand in Hohen Neuendorf (Brandenburg), der jedoch zwei Tage vor Silvester stattfand und nicht den Krawallen zuzurechnen ist. Dort brannte ein Supermarkt infolge Pyrotechnikeinsatzes komplett aus.[2]
Laut der Polizei Berlin wurden in der Silvesternacht wegen verschiedener Straftaten 145 Personen festgenommen: Dabei wurden 139 Männern und sechs Frauen mit insgesamt 18 verschiedenen Nationalitäten erfasst. 45 der Festgesetzten hatten die deutsche Staatsangehörigkeit, dann folgten 27 Afghanen und 21 Syrer.
Wegen Angriffen auf Polizisten und Rettungskräfte erfolgten 37 der Festnahmen. Nach ersten Falschmeldungen, nach denen zwei Drittel dieser meist jugendlichen Tatverdächtigen Deutsche gewesen seien, korrigierte die Polizei später ihre Angaben. Demnach hatten 12 der Festgenommenen die deutsche und davon 9 eine doppelte Staatsbürgerschaft, die übrigen 25 eine andere Nationalität.[3][4]
Nach Angaben der Polizei gab es 69 Angriffe auf Feuerwehrleute und 56 Angriffe auf Polizisten. 15 Feuerwehrleute sowie 47 Polizisten seien verletzt worden.
Wegen der Krawalle wurden insgesamt 355 Straf- und Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet. Ermittelt wird u. a. wegen Angriffs auf und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und Rettungskräfte, wegen gefährlicher Körperverletzung, wegen Landfriedensbruchs und wegen des Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion.[5]