Ein Lehrpreis ist eine Auszeichnung an eine einzelne Person, Gruppen von Personen, oder Bildungseinrichtungen, um deren besondere Leistungen in der Lehre zu würdigen. In der Regel werden Lehrpreise für zurückliegende Leistungen vergeben. Seltener werden Lehrpreise als Förderpreise vergeben, um vergleichbar zu Architekturwettbewerben Ideen für Lehrprojekte auszuzeichnen und deren Umsetzung zu fördern.
Lehrpreise verfolgen vielfältige Ziele. Neben der Würdigung der einzelnen Leistungen der Preisträger werden übergreifende Ziele verfolgt, die das Ansehen von Lehre und deren positive Wahrnehmung stärken sollen:[1][2][3]
Lehrpreise an Schulen werden meist für eine Schulform und auf Landes- oder Bundesebene verliehen. In Deutschland ist der Deutsche Lehrerpreis einer der bedeutendsten Auszeichnungen auf nationaler Ebene.
Lehrpreise an Hochschulen im deutschsprachigen Raum haben etwa seit dem Jahr 2000 eine merkliche Ausbreitung erfahren.[3] Der Kreis der möglichen Preisträger variiert dabei stark. Er reicht von den Lehrenden einer Fakultät oder Hochschule, über den Lehrenden eines Bundeslandes bis hin zu den Lehrenden eines bestimmten Faches. Ebenso variiert, wer den Preis auslobt, etwa Fachschaften, Hochschulleitungen, Wissenschaftsminister oder Stiftungen.
Der Wissenschaftsrat hat 2008 empfohlen, in Deutschland einen nationalen Lehrpreis zu vergeben.[4] Die Bundesländer sind diesem Vorschlag allerdings nicht gefolgt. Als einer der bedeutendsten in Deutschland vergebenen Lehrpreise gilt der Ars-legendi-Preis für exzellente Hochschullehre, der vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft vergeben wird.
Die Vergabe von Lehrpreisen folgt keinen einheitlichen Leitlinien und unterscheidet sich darin, wer vorschlägt und wie und nach welchen Kriterien ausgewählt wird.
Lehrpreise sind nicht frei von Kritik. Häufig wird kritisiert, dass die Lehrpreise alleine nicht ausreichen, um die mit ihnen verbundenen Ziele zu erreichen, aber kaum zusätzliche Maßnahmen ergriffen werden.[3] Vereinzelt wird berichtet, dass Lehrpreisträger dem Neid von Kollegen ausgesetzt sind und im Extremfall von diesen gemobbt werden.[5]