Der dominikanische Mönch Vinzenz von Beauvais (latinisiert Vincentius Bellovacensis) verfasste um 1247 (andere Quellen: 1260) die wohl bedeutendste Enzyklopädie des Mittelalters, das Speculum maius, ein frühes Werk der Spiegelliteratur.
Er organisierte das Material in 80 Büchern, verarbeitete über 2.000 Quellen, bestehend aus theologischen Schriften und Werken von griechischen, hebräischen und lateinischen Autoren. Das Speculum maius ist in lateinischer Sprache verfasst und wurde 1473/74 erstmals gedruckt (vierte und letzte Auflage: Douai 1624 in 32 Büchern).
Willem J. Aerts, Edmé R. Smits, Johan B. Voorbij (Hrsg.): Vincent of Beauvais and Alexander the Great. Studies on the ‚Speculum Maius‘ and its translations into Medieval vernaculars. Egbert Forsten, Groningen, 1986 (Mediaevalia Groningana, 7).
Anna-Dorothea von den Brincken: Geschichtsbetrachtung bei Vincenz von Beauvais. Die Apologia Actoris zum Speculum Maius. In: H. Fuhrmann, H.-M. Schaller (Hrsg.). Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters namens der MGH 34. Köln, Wien: Böhlau, 1978. S. 410–499
Rudolf Weigand: Vinzenz von Beauvais. Scholastische Universalchronistik als Quelle volkssprachiger Geschichtsschreibung. Olms, Hildesheim/Zürich/New York 1991 (Germanistische Texte und Studien, 36).