Das Virtual International Authority File (VIAF) ist eine virtuelle internationale Normdatei. Es ist ein Gemeinschaftsprojekt mehrerer Nationalbibliotheken und Bibliotheksverbünde, das durch das Online Computer Library Center (OCLC) betrieben wird. Das Projekt wurde 2003 von der Deutschen Nationalbibliothek und der Library of Congress initiiert und nahm 2012 seinen regulären Betrieb auf.

VIAF: Screenshot (2012)

Inhalt und Ziele

Ziel des VIAF ist die Verknüpfung nationaler Normdateien (wie der von der Deutschen Nationalbibliothek betreuten Gemeinsamen Normdatei) zu einer weltweit einheitlichen virtuellen Normdatei. Dabei werden die Datenbestände von 25 Normdateien zusammengeführt und identische Datensätze in einer Konkordanzdatei verlinkt. Die Daten werden online angeboten und stehen für Recherchen, den Datenaustausch und die gemeinsame Datennutzung zur Verfügung. Zur Aktualisierung der Datenbestände wird das Protocol for Metadata Harvesting der Open Archives Initiative (OAI-PMH) verwendet. Einmal pro Monat findet ein Musterabgleich („Pattern Matching“) statt, bei dem neue Datensätze mit den bestehenden zusammengeführt werden.[1]

Zur Referenzierung erhält ein VIAF-Datensatz eine eigene Normdatennummer als Identifikator, aus der eine Form als Uniform Resource Identifier für Linked-Data-Anwendungen hervorgeht. Er enthält Verweise auf die zusammengeführten Datensätze der beteiligten Normdateien und deren Ansetzungen.

Teilnehmende Bibliotheken

Am Projekt nehmen folgende Bibliotheken bzw. Bibliotheksverbünde teil (Stand Mai 2020):

Außerdem werden Einträge folgender Datenbanken angezeigt:

Literatur

Anmerkungen

  1. Der angestrebte monatliche Abgleich fällt allerdings mitunter aus, so dass die VIAF-Daten nur für einen Teil der beteiligten Normdateien aktuell sind. So gab es beispielsweise Anfang Oktober 2012 noch Einträge mit dem Stand von Mai 2012.