Wald-Frauenfarn

Wald-Frauenfarn (Athyrium filix-femina)

Systematik
Farne
Klasse: Echte Farne (Polypodiopsida)
Ordnung: Tüpfelfarnartige (Polypodiales)
Familie: Frauenfarngewächse (Athyriaceae)
Gattung: Frauenfarne (Athyrium)
Art: Wald-Frauenfarn
Wissenschaftlicher Name
Athyrium filix-femina
(L.) Roth

Der Wald-Frauenfarn (Athyrium filix-femina), auch einfach nur Frauenfarn oder Gemeiner Waldfarn genannt, ist eine in Mitteleuropa weit verbreitete Farn-Art.

Beschreibung

Es handelt sich um sommergrüne Pflanzen, die mit einem kurzen, kriechenden oder aufsteigenden Rhizom überwintern.

Die Wedel erreichen Längen zwischen 30 cm und 1 m und sind zwei- bis dreimal gefiedert. Ihre Hauptachse ist meist grün, manchmal strohfarben bis rosa. Die fiederschnittigen Fiederblättchen sind 2,5- bis 3-mal so lang wie breit. Achse und Blättchen sind auf der Unterseite, besonders in der Jugend, mit kleinen, keulenförmigen Haaren besetzt, was ihnen ein etwas mehliges Aussehen geben kann.

Die Sori, die sich in Reihen zwischen der Mittelrippe der Fiederblättchen und deren Rand, und zwar etwas näher an der Rippe befinden, sind am Blättchengrund deutlich hakenförmig, weiter oben dann länglich gerade. Sie werden bis zur Sporenreife vom gleich geformten Indusium verdeckt. Sporenreife ist von Juli bis August.

Insgesamt ähnelt der Wald-Frauenfarn dem Echten Wurmfarn, kann aber leicht anhand der Form der Sori unterschieden werden. Sterile Pflanzen wirken etwas weniger derb, und die Wedel werden zum Grunde hin deutlich schmäler.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = XX.[1]

Wald-Frauenfarn (Athyrium filix-femina), Wedelunterseite
Wald-Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
Athyrium filix-femina var. angustum

Ökologie

Der Wald-Frauenfarn ist eine sommergrüne Rosettenpflanze mit Speicher-Rhizom. Er bildet eine VA-Mykorrhiza.

Eine ausgewachsene Pflanze produziert jährlich 20–80 Millionen Sporen.

Die Art wird in zahlreichen Sorten als Zierpflanze kultiviert.

Giftigkeit

Das Rhizom des Wald-Frauenfarns enthält zwar nicht die giftige Filixsäure wie das des Echten Wurmfarns (Dryopteris filix-mas), jedoch andere Filix-Wirkstoffe, deshalb soll es ebenfalls besonders für niedere Tiere giftig sein.

Etymologie

Aufgrund der Ähnlichkeit mit dem Echten Wurmfarn, der meist etwas derbere und größere Wedel hat, hielt man diese beiden Arten früher für Männchen und Weibchen. Daher kommt sowohl der deutsche Name „Frauenfarn“ als auch die wissenschaftliche Artbezeichnung filix-femina (filix „Farn“, femina „Frau“).

Verbreitung und Standortansprüche

Der Wald-Frauenfarn kommt in den gesamten gemäßigten Breiten bis in Subtropen der Nordhemisphäre vor, außerdem in Mittel- und Südamerika, wobei bei den südlichen Formen nicht sicher ist, ob es sich nicht um eigene Arten handelt.

Er wächst in feuchten Wäldern, besonders auf kalkarmen Böden. In Wäldern kommt er verbreitet vor; er besiedelt aber auch gern Wegböschungen, Staudenfluren und sickerfrische Mauerfugen. Er ist eine Schatt-Halbschattpflanze und kommt im regenreichen Gebirge vor allem in Fagion-Gesellschaften, in trocken-warmem Tieflagen aber fast nur in Gesellschaften des Alno-Ulmion oder feuchten Carpinion als Gley- und Pseudogleyzeiger vor. Seltener findet man ihn im Adenostylion oder feuchten Piceion. Im deutschen Alpengebiet steigt er bis etwa 1880 m Meereshöhe auf.[1]

Systematik

Man kann zwei Varietäten unterscheiden:

Parasiten

Der Wald-Frauenfarn zeigt manchmal eine auffällige Deformation seiner Wedel, die dann nach innen eingerollt sind. Dies wird durch Larven der Blumenfliege Chirosia betuleti verursacht.[3]

Quellen und weiterführende Informationen

Literatur

Einzelnachweise

  1. a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Stuttgart, Verlag Eugen Ulmer, 2001. Seite 79. ISBN 3-8001-3131-5
  2. a b Athyrium im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 5. März 2019.
  3. J.C.H. DeMeijere: Über in Farnen parasitierende Hymenopteren- und Dipterenlarven. Tijdschrift voor Entomologie, Band 54, 1911, Seite 80–127.

Weblinks