1943 B3 war die Bezeichnung einer bis 1944 von der Deutschen Reichsbahn betriebenen integrierten Gesamtplanung für die Neuordnung der Eisenbahnanlagen in der Region Rhein-Neckar.[1]
Im Rahmen des Projekts sollten die Hauptbahnhöfe von Mannheim und Ludwigshafen am Rhein zu einem Knoten zusammengefasst werden, der in allen Richtungen ohne Fahrtrichtungswechsel durchfahren werden können sollte.[1] Der Mannheimer Hauptbahnhof sollte dabei um etwa 6,5 m angehoben und um 300 m nach Osten verschoben werden.[2] Er sollte auf 14 im Richtungsbetrieb befahrene Bahnsteiggleise erweitert und die Rheinbrücke (die spätere Konrad-Adenauer-Brücke) ebenso viergleisig ausgebaut werden wie der Riedbahn-Abschnitt zwischen Lampertheim und Mannheim-Waldhof. Die Riedbahn sollte von Westen in den Hauptbahnhof Mannheim eingeführt werden; bis Mannheim-Neckarstadt war dabei ein dreigleisiger Ausbau geplant.[1] Daneben war eine schnell befahrbare Verbindungsstrecke zwischen der Bahnstrecke Frankfurt am Main–Heidelberg und der Riedbahn zwischen Darmstadt-Eberstadt und Lampertheim vorgesehen.[2]
Ab 1938[1] entwickelte die Reichsbahndirektion Karlsruhe eine einheitliche Planung für den Raum Mannheim/Ludwigshafen. Nach eingehender Untersuchung aller Möglichkeiten und langwierigen Verhandlungen wurde durch das Reichsverkehrsministerium 1943 B3 zur Ausführung bestimmt. Das Projekt wurde durch städtebauliche Wünsche beider Städte sehr beeinflusst.[2]
Wegen des Zweiten Weltkriegs wurde das Projekt nicht mehr weiter verfolgt.[2] Nach dem Krieg stand zunächst die Beseitigung der Schäden an den bestehenden Anlagen im Vordergrund.[1] Zum Preisstand von 1952 wurde das Projekt mit Kosten von etwa einer halben Milliarde DM kalkuliert.[3]
1951 wurde ein neues Konzept vorgelegt, das nach ausgiebigen Diskussionen den weiteren Planungen zu Grunde gelegt werden sollte.[1] Die im Rahmen von 1943 B3 geplanten Maßnahmen wurden sukzessive aufgegeben. Einzig der Neubau des Ludwigshafener Hauptbahnhofs als Durchgangsbahnhof wurde realisiert.[4] Mit der Westlichen Einführung der Riedbahn wurde ein weiterer Teil des Projekts in veränderter Form in den 1970er und 1980er Jahren verwirklicht. Die Rheinbrücke wurde 1999 viergleisig ausgebaut.