Abtei San Salvatore

San Salvatore (oder Santa Giulia) ist ein ehemaliges Kloster in Brescia in der Lombardei, das heute als Museum genutzt wird. Der monastische Komplex ist wegen seiner architektonischen Vielfalt bekannt, die Bauten aus römischer, vorromanischer und romanischer Zeit sowie der Renaissance umfasst. Im Jahr 2011 wurde San Salvatore unter der Bezeichnung Die Langobarden in Italien, Orte der Macht (568 bis 774 n. Chr.) ins UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen. Der Überlieferung nach ist San Salvatore der Ort, an dem Desiderata, die Tochter des Langobarden-Königs Desiderius und Ehefrau Karls des Großen nach der Auflösung der Ehe 771 lebte.

Geschichte

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San Salvatore wurde 753 von Desiderius, dem späteren König der Langobarden, und seiner Ehefrau Ansa als Frauenkloster gegründet. Ihre Tochter Anselperga wurde die erste Äbtissin. Trotz der Niederlage der Lombarden gegen Karl den Großen behielt San Salvatore seine Privilegien als königliches Kloster und konnte sogar seinen Besitz ausweiten.

Ab Mitte des 9. Jahrhunderts war San Salvatore eine der Abteien, die der Versorgung von Angehörigen der karolingischen Herrscher Italiens dienten:

Im 12. Jahrhundert wurden die meisten der Bauwerke im romanischen Stil restauriert oder neu errichtet, sowie das Oratorium Santa Maria in Solario gebaut. Im 15. Jahrhundert wurden alle Teile der Anlage erneut restauriert und ein Dormitorium angefügt. Im Jahr 1599 wurde die Kirche Santa Giulia vollendet.

Die Abtei wurde 1798 nach der Besetzung der Lombardei durch Frankreich aufgelöst. Die Gebäude wurden als Kaserne genutzt, danach dem Verfall preisgegeben. 1882 wurde der Komplex zum Museum für die Zeit des Christentums. Der Verfall konnte jedoch erst 1956 mit den letzten Restaurierungsarbeiten beendet werden. 1998 wurde es um das Museo di Santa Giulia ergänzt.

Architektur

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Zur Abtei San Salvatore gehören:

Literatur

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Commons: San Salvatore (Brescia) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 45° 32′ 23,5″ N, 10° 13′ 41,3″ O