Bachkantate | |
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Ach Gott, wie manches Herzeleid | |
BWV: | 58 |
Anlass: | Sonntag nach Neujahr |
Entstehungsjahr: | 1727? |
Entstehungsort: | Leipzig |
Gattung: | Choralkantate, Dialogus |
Gesangsstimmen: | S, B |
Instrumente: | 2Ob Ot 2Vl Va Bc |
Text | |
Martin Moller, Christoph Birkmann, Martin Behm | |
Liste der Bachkantaten |
Ach Gott, wie manches Herzeleid (BWV 58) ist eine Kirchenkantate von Johann Sebastian Bachs für den Sonntag nach Neujahr.
Die Kantate entstand vermutlich 1727 in Leipzig und wurde 1734 oder 1735 umgearbeitet. Die Uraufführung fiel auf den 5. Januar 1727.
Im ersten Satz wird die erste Strophe des Lieds Ach Gott, wie manches Herzeleid von Martin Moller (1587) verwendet, der letzte enthält die zweite Strophe von Martin Behms Choral O Jesu Christ, mein’s Lebens Licht von 1610, der auch die Grundlage für die gleichnamige Trauerkantate (BWV 118) ist. Die Binnensätze werden dem Theologen und Bachschüler Christoph Birkmann (1703–1771) zugeschrieben.[1]
Das Evangelium des Sonntags nach Neujahr erzählt von der Flucht der Heiligen Familie vor Herodes nach Ägypten (Mt 2,13–15 LUT). Die Kantate legt diese Geschichte als Kampf der Welt gegen den Glauben aus. Dabei wird in der Regel, analog zu anderen Dialogkantaten, der Sopran als Stimme der „gläubigen Seele“, der Bass als Stimme Gottes bzw. Christi interpretiert. Die dramatische und kontrastreiche musikalische Gestaltung Bachs stützt diese Deutung.