Achille Richard auf einer Lithographie von N.-E. Maurin

Achille Richard (* 27. April 1794 in Paris; † 5. Oktober 1852 ebenda) war ein französischer Botaniker und Mediziner. Er war der Sohn des Botanikers Louis Claude Marie Richard (1754–1821). Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „A.Rich.

Leben

Richard wurde schon in seiner Kindheit und Jugend, lange vor seinem Studium, von seinem Vater an die Botanik herangeführt und ausgebildet. In den letzten Tagen des untergehenden Kaiserreichs Napoleon Bonapartes war er bis 1815 als Militärapotheker verpflichtet. Danach schrieb er sich 1817 an der Faculté de médecine de Paris, an der sein Vater Professor war, für Medizin ein. Dort avancierte er bald zur Lehrhilfskraft am Lehrstuhl für Botanik.

Bereits 1819 erschien seine erste große Veröffentlichung Nouveaux Éléments de botanique. 1820 folgte seine Dissertation. Seine wissenschaftliche Reputation war da bereits so groß, dass er im selben Jahr noch zum Mitglied der Leopoldina gewählt wurde.[1] Die folgenden fünf Jahre waren sowohl durch seine Lehrtätigkeit als auch Forschung geprägt. Da er selbst in dieser Zeit nicht reiste, griff er auf umfangreiche Herbarien zurück und ließ sich aus Südamerika, Afrika und den Antillen Pflanzenproben mitbringen.

Von 1826 bis 1829 führte ihn eine Forschungsreise auf dem Forschungsschiff Astrolabe unter Jules Dumont d’Urville über Abessinien bis nach Neuseeland. Über diese Reise schrieb er zusammen mit Jean Baptiste Antoine Guillemin und Samuel Perrottet Florae Senegambiae tentamen, seu Historia plantarum in diversis Senegambiae regionibus...etc. das 1833 veröffentlicht wurde.

1831 wurde er nach einem Bewerbungsverfahren auf den Lehrstuhl für Biologie, den sein Vater bis zu seinem Tode innehatte, berufen. Im selben Jahr wurde er zum Ritter der Ehrenlegion ernannt. Als 1834 Jacques Labillardière starb, wurde Richard an seine Stelle an die Académie des sciences gewählt. Weitere bedeutende Akademien ehrten ihn mit seiner Aufnahme. 1849 erfolgte dann die zweite staatliche Auszeichnung mit der Ernennung zum Offizier der Ehrenlegion.

Neben seiner Lehrtätigkeit war Richard Mitglied der Redaktion der von Louis van Houtte herausgegebenen botanischen Zeitschrift Flore des serres et des jardins de l’Europe.[2]

Richard war mit Gabrielle Dorbe, der Tochter des Chirurgen Antoine Dubois verheiratet und hatte mit ihr drei Kinder.

Schriften

Literatur

Einzelnachweise

  1. Mitgliedseintrag von Achille Richard bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 26. August 2022.
  2. Wilhelm Neubert: Van Houtte's Preisverzeichnis und seine Flore des Serres et des Jardins de L'Europe. In: Deutsches Magazin für Garten- und Blumenkunde - Zeitschrift für Garten- und Blumenfreunde, und Gärtner. Band 6, Hoffmann'sche Verlags-Buchhandlung, Stuttgart 1853, S. 369
  3. Mémoires d'agriculture, d'économie rurale et domestique, 1854, Seiten 166 ff., Digitalisat, abgerufen am 9. August 2017
  4. Nouvelle biographie générale, Band 42, 1863, Seite 187, Digitalisat, abgerufen am 9. August 2017
  5. Annales de l'Académie de Mâcon, Band 3, 2009, Seiten 280–291, Digitalisat, abgerufen am 9. August 2017