Alex Phillips, auch Alex Phillips sr., Alec Phillips (* 11. Januar 1900 in Renfrew, Kanada; † 14. Juni 1977 Mexiko-Stadt, Mexiko) war ein kanadischstämmiger Schauspieler und Kameramann mit langjähriger Karriere beim mexikanischen Film, einer der produktivsten Bildgestalter Lateinamerikas.

Leben und Wirken

Der aus Ontario stammende und zeitweise im zaristischen Russland aufgewachsene Phillips diente im Ersten Weltkrieg als kanadischer Soldat an der Seite Großbritanniens. Über die Patin seines Regiments, den kanadischstämmigen Hollywood-Star Mary Pickford, wurde er kurz nach Kriegsende zum Film gebracht. Zunächst fand Phillips Beschäftigung als Kleindarsteller an der Seite von Leinwandlegenden wie Rudolph Valentino, John Gilbert und Ronald Colman.

Schließlich wechselte Phillips hinter die Kamera und begann sein Handwerk ab 1919 als Assistent (Schnitt, Kamera) bei ‚Christie Comedies‘ zu erlernen. 1921 fotografierte er erstmals eigenverantwortlich einen Film. Nach gut einem Jahrzehnt wenig erfolgversprechender Tätigkeit beim US-Kino entschloss sich Phillips kurz nach Anbruch der Tonfilm-Ära zur Übersiedelung nach Mexiko. Mit Santa realisierte er Ende 1931 den ersten mexikanischen Tonfilm. In den kommenden vier Jahrzehnten fotografierte Alex Phillips eine gewaltige Anzahl – weit über 200 Produktionen – meist billiger, zum Teil aber äußerst populärer und kassenträchtiger Kinofilme für die breite Masse.

Meist handelte es sich dabei um anspruchslose Unterhaltungsware: Melodramen, Romanzen und Dramen, gelegentlich auch Historienstoffe, Abenteuergeschichten und Literaturadaptionen. Nur selten ließ man Phillips, anders als seinen bekanntesten mexikanischen Kollegen Gabriel Figueroa, auch höherwertige Produktionen fotografieren. Zu Alex Phillips’ wichtigsten Arbeiten zählen einige Inszenierungen von Luis Buñuel („Der Weg, der zum Himmel führt“, „Robinson Crusoe“), Roberto Gavaldón („Palast der Sünde“, „Verbrecherische Hände“) und Emilio Fernández („Begierde und Leidenschaft“). Seit den frühen 50er Jahren stand er auch mehrfach bei Filmen von in Mexiko drehenden US-amerikanischen und europäischen Regisseuren hinter Kamera. Ende 1972 ging er in den Ruhestand.

In seinen über vier Jahrzehnten Tätigkeit für das mexikanische Kino wurde Alex Phillips zu einem bedeutenden Lehrmeister einer ganzen Kameraleute-Generation Mexikos. Sein Sohn Álex Phillips junior (1935–2007) trat zu Beginn der 1960er Jahre in die Fußstapfen seines Vaters.

Filmografie (Auswahl)

Literatur