Alois Albrecht, 2006

Alois Lorenz Albrecht (* 16. März 1936 in Backnang; † 21. November 2022 in Bamberg[1]) war ein deutscher, römisch-katholischer Priester, Generalvikar des Erzbistums Bamberg und Liedtexter.

Leben

Alois Albrecht wurde in Backnang geboren, wuchs in Bayreuth auf und legte sein Abitur am Neuen Gymnasium Bamberg, als Seminarist des erzbischöflichen Internats Ottonianum in Bamberg ab. Nach dem Studium der katholischen Theologie und Philosophie von 1956 bis 1962 an der Philosophisch-theologischen Hochschule in Bamberg, empfing Albrecht am 19. März 1962 durch Josef Schneider das Sakrament der Priesterweihe und war zunächst Kaplan in Höchstadt an der Aisch und später in Nürnberg.

Von 1965 bis 1972 war er Diözesanjugendseelsorger im Erzbistum Bamberg, danach Pfarrer in St. Gangolf (1973–1983) und St. Martin (1983–1987) in Bamberg sowie Dekan des Dekanates Bamberg (1981–1987). Im Januar 1987 wurde er Domkapitular und stellvertretender Generalvikar, im Juli 1990 Generalvikar des Erzbistums Bamberg. Ebenso stand er der Hauptabteilung Öffentlichkeitsarbeit vor. Papst Johannes Paul II. verlieh ihm am 27. Juli 1991 den Titel Päpstlicher Ehrenprälat und am 16. August 2000 den Titel Apostolischer Protonotar. Zum 31. März 2006 nahm Erzbischof Ludwig Schick Albrechts Rücktritt vom Amt des Generalvikars an, nachdem dieser sein 70. Lebensjahr vollendet hatte.

Alois „Ali“ Albrecht starb am 21. November 2022 im Alter von 86 in Bamberg nach kurzer, schwerer Krankheit.[1] Das Totengebet für Alois Albrecht wurde am 24. November 2022 im Dom zu Bamberg gehalten. Das Pontifikalrequiem im Bamberger Dom und die Beisetzung auf dem Kapitelsfriedhof am 30. November 2022 leitete Diözesanadministrator Weihbischof Herwig Gössl. Hierzu waren auch Vertreter der Metropolregion, der Bistümer Eichstätt, Speyer und Würzburg sowie der Partnerdiözese Erzbistum Stettin-Cammin anwesend.[2][3]

Wirken als Liedtexter

Alois Albrecht gehört zu den Pionieren des Neuen Geistlichen Liedes in Deutschland. Die Tradition neuer deutschsprachiger Lieder im Erzbistum Bamberg ist eng verbunden mit der Liturgischen Bewegung und der Liturgischen Erneuerung des Zweiten Vatikanischen Konzils. Die ersten Texte Albrechts entstanden in den 1970er-Jahren, inspiriert durch die Begegnung mit dem Musiker und Komponisten Peter Janssens und dem Pfarrer und Textdichter Josef Metternich, dem damaligen Geistlichen Beirat der Katholischen Jungen Gemeinde (KJG) auf Bundesebene.

1970 initiierte Albrecht in seiner Funktion als Diözesanjugendseelsorger eine Jugendsynode auf Burg Feuerstein zur Vorbereitung der Würzburger Synode der deutschen Bistümer. Für das KJG-Bundestreffen in Fulda 1972 schrieb er die Texte für zwei pfingstliche Gottesdienste (Wir haben einen Traum und Unser Leben sei ein Fest) sowie eine Fassung für den Kanon (Hochgebet), die von Peter Janssens als Beatmesse vertont wurden.

In der Folge arbeitete er mit verschiedenen Komponisten zusammen und verfasste auch Libretti für geistliche Singspiele, darunter ein Oratorium über Maria Ward (1985). Seine Hauptschaffensphase neuer geistlicher Lieder liegt zwischen 1970 und 1985. Die Werke Albrechts prägen seit ihrer Entstehung Generationen Jugendlicher.

Neben seinen Schöpfungen im Bereich neuer geistlicher Lieder hat sich Alois Albrecht durch textliche Neufassungen, neue Dichtungen sowie Hymnen für die Tagzeitenliturgie der Bamberger Eigenfeste im katholischen Gesangbuch Gotteslob verdient gemacht. Seine Gesänge wurden in Liederbücher wie das Cantate oder das Gotteslob aufgenommen.

Werke (Auswahl)

Alois Albrecht bei einer Firmung 2003

Bücher und Schriften

Liedtexte und Libretti

Geistliche Liedtexte

Neue Geistliche Lieder

Geistliche Texte und Tagzeitenliturgie

Geistliche Spiele und Musiktheater

Diskografie (Auswahl)

Ehrungen und Auszeichnungen

Literatur

Einzelnachweise

  1. a b Früherer Bamberger Generalvikar Alois Albrecht gestorben. katholisch.de, 21. November 2022, abgerufen am 21. November 2022.
  2. Karsten Rank: „Trauer um Alois Albrecht“ auf st-franziskus-schwarzenbach-saale.de vom 24. November 2022, abgerufen am 2. Dezember 2022
  3. „Herzlichkeit, Leidenschaft, Treue, Weitsicht und Nachdenklichkeit“ auf erzbistum-bamberg.de vom 30. November 2022, abgerufen am 2. Dezember 2022
  4. Der Historiker Wolfgang Reinhard nannte das Lied Kleines Senfkorn Hoffnung ein Beispiel dafür, dass die Sprache des Marktes nun auch den religiösen Diskurs bestimme. In: Wolfgang Reinhard, Geschichte als Anthropologie, hrsg. von Peter Burschel. Köln/Weimar/Wien 2017. S. 188, 313.
  5. Monika Krüger-Hundrup: Ostern: Von fromm bis politisch. Fränkischer Tag, Bamberg 11. April 2023.