Oben: Echte Anchovis aus Sardellen
Unten: Unechte Anchovis aus Sprotten

Anchovis oder Anchois (von gleichbedeutend spanisch anchoa) ist eine andere Bezeichnung für die Europäische Sardelle (Engraulis encrasicolus).

Königsberger Klopse – der Klassiker aus der deutschen Küche, sind Kalbfleischbällchen gewürzt mit gehackten Sardellen und Kapern in weißer Sauce.
Anchovis und Cashewkerne auf japanischen Nudeln.

In der Küchensprache werden darunter zwei unterschiedliche, zu den Anchosen zählende Fischprodukte verstanden:

Bereits Henriette Davidis hat im 19. Jahrhundert in ihrem „Praktischen Kochbuch“ Anchovis und Sardellen unterschieden.[2] Es gibt ebenfalls die Unterscheidung, dass Anchovis zu den Anchosen und gesalzene Sardellen zu den Salzfischen gerechnet werden.[3] Werden in einem Rezept Anchovis ohne weiteren Kommentar aufgeführt, ist es – um Verwechslungen zu vermeiden – wichtig, die Herkunft des Rezepts und die Mengenangaben zu beachten, da Anchovis aus Sardellen und Anchovis aus Sprotten einander nicht ersetzen können.

Anchoïade ist eine Anchoviszubereitung der französischen Küche.

Trivia

In der 6. Folge der 1. Staffel der US-amerikanischen Serie Futurama ersteht Fry die letzte Dose norwegische Anchovis aus dem Jahr 1997 für 50 Millionen Dollar, da Anchovis im 23. Jahrhundert durch Zoidbergs Spezies ausgerottet wurden.

Einzelnachweise

  1. Georges Desrues: Eine Lange Nacht am Meer. In: Triest - Servus Magazin (2020), S. 73.
  2. Henriette Davidis: Praktisches Kochbuch. Zuverlässige und selbstgeprüfte Recepte der gewöhnlichen und feineren Küche.; Rezept Genfer Sauce zu Lachs: „… kurz vor dem Anrichten 2 Eßlöffel Sardellenbutter oder Anchovissauce darin.“
  3. Auf Fisch nicht verzichten: Verbraucherzentrale gibt Tips, Frankfurter Neue Presse vom 23. August 1997, S. 1: „Zu diesen Fischwaren gehören Tiefkühlkost und Fischkonserven, Fisch in Gelee, Räucherfisch, Marinaden wie saurer Hering oder Rollmops, Anchosen wie Anchovis oder Matjes und Salzfisch wie Salzhering oder Sardellen.“