Andreas Beyer (2021)

Andreas Sebastian Beyer (* 29. September 1957 in Königstein im Taunus) ist ein deutscher Kunsthistoriker. Er ist Ordinarius für Kunstgeschichte der Neuzeit an der Universität Basel.

Seine Forschungsschwerpunkte bilden die Kunst und Architektur der Neuzeit sowie der deutschen Klassik, politische Ikonographie, Methodologie und Wissenschaftsgeschichte.

Leben

Andreas Beyer, der in der iranischen Hauptstadt Teheran aufwuchs, studierte Kunstgeschichte, Klassische Archäologie, italienische Philologie und Theaterwissenschaften an den Universitäten München, Florenz und Frankfurt am Main.

Im Jahr 1985 wurde er an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main promoviert. Von 1986 bis 1988 war er Stipendiat der Max-Planck-Gesellschaft an der Bibliotheca Hertziana in Rom, anschließend Hochschulassistent am Institut für Kunstgeschichte der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Dort habilitierte er sich 1994. Von 1994 bis 1997 lehrte er als Professor für Neuere Kunstgeschichte am Kunsthistorischen Seminar der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Von 1997 bis 2003 war er Inhaber des Lehrstuhls für Kunstgeschichte an der RWTH Aachen.[1]

Beyer verbrachte mehrere Gastaufenthalte in den USA, u. a. 1993–1994 am Center for Advanced Study in the Visual Arts der National Gallery of Art in Washington, D.C., 2000 als Clark-Visiting Professor des Williams-College in Williamstown[1] und 2023 als Senior Research Fellow der Italian Academy for Advanced Studies in America an der Columbia University in New York.[2]

Seit 2003 ist Andreas Beyer ordentlicher Professor für Kunstgeschichte der Neuzeit an der Universität Basel. Von 2009 bis 2014 war er von der Universität beurlaubt und als Direktor des Deutschen Forums für Kunstgeschichte in Paris. Er verzichtete auf eine zweite Amtszeit und kehrte 2014 auf sein Ordinariat an der Universität Basel zurück. Von 2013 bis 2023 war er Sprecher des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung getragenen, internationalen Forschungsverbunds „‚Bilderfahrzeuge‘ – Aby Warburg’s Legacy and the Future of Iconology“.[3][4]

Von 1999 bis 2014 war Beyer Mitherausgeber der Zeitschrift für Kunstgeschichte und ist aktuell Mitherausgeber des Allgemeinen Künstlerlexikons. Im Jahr 2013 war er, zusammen mit Henry Loyrette, leitender Kurator der umstrittenen Ausstellung De l'Allemagne 1800–1939 im Musée du Louvre, von deren von französischer Seite politisierten Ausrichtung er sich distanzierte.[5] 2014/2015 kuratierte er die Ausstellung For Your Eyes Only – Eine Privatsammlung zwischen Manierismus und Surrealismus, die in der Peggy Guggenheim Collection in Venedig[6] und im Kunstmuseum Basel gezeigt wurde; im Jahr 2022 die Ausstellung „Füssli. Entre rêve et fantastique“ im Musée Jacquemart-André in Paris.[7]

2021 wurde er zum Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung gewählt.[8]

Mitgliedschaften (Auswahl)

Schriften (Auswahl)

Monographien

Editionen / Herausgeberschaften

Einzelnachweise

  1. a b Beyer Andreas | Kunstgeschichte. (unibas.ch [abgerufen am 6. Januar 2021]).
  2. Andreas Beyer | The Italian Academy. Abgerufen am 5. Juli 2023.
  3. Andreas Beyer | Bilderfahrzeuge. In: iconology.hypotheses.org. Abgerufen am 6. Juni 2016.
  4. BMBF-Internetredaktion: Forschungsprojekt zu Warburgs „Bilderfahrzeugen“ - BMBF. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 8. Januar 2021; abgerufen am 6. Januar 2021.
  5. Niklas Maak: Aus tiefem Tal zu Riefenstahl. Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, 8. April 2013, abgerufen am 12. April 2019.
  6. Andreas Beyer: "Solo per i tuoi occhi" / "For Your Eyes Only". Abgerufen am 1. Oktober 2022 (deutsch).
  7. Expo peinture à Paris - Füssli, entre rêve et fantastique. 15. September 2022, abgerufen am 1. Oktober 2022 (französisch).
  8. Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung - Akademie - Mitglieder - Andreas Beyer. Abgerufen am 29. Mai 2022.
  9. zephir.ch: Kunstkommission. Abgerufen am 11. Oktober 2021.
  10. Über uns/Organigramm, Website des Schweizerischen Instituts für Kunstwissenschaft, abgerufen am 16. April 2012.
  11. Alexander von Humboldt-Foundation - Auswahlausschuss_STP. In: www.humboldt-foundation.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 17. Oktober 2015; abgerufen am 6. Juni 2016.
  12. Organisation - IFK. Abgerufen am 11. Oktober 2021.
  13. Gremien und Organe der Gerda-Henkel-Stiftung. Abgerufen am 12. Januar 2021.
  14. Switzerland | Comite International d'Histoire de I'Art. Abgerufen am 11. Oktober 2021.
  15. Arts. Abgerufen am 18. Juni 2023 (französisch).