Annemarie Zornack (* 12. März 1932 in Aschersleben; † 10. März 2023 in Kiel[1]) war eine deutsche Dichterin und Schriftstellerin.[2]

Leben

Annemarie Zornack verbrachte ihre Jugend in Magdeburg, wo sie wie später in Kiel als Krankenschwester tätig war. Ihre ersten Gedichte veröffentlichte sie in der von Arnfrid Astel herausgegebenen Zeitschrift Lyrische Hefte und in avantgardistischen Minipressen. 1961 heiratete sie den Schriftsteller Hans-Jürgen Heise. Zusammen unternahmen sie zahlreiche Reisen nach Afrika und Südamerika und veröffentlichten darüber Reisebücher. Ihre Gedichte erschienen in Buchausgaben, aber auch in zahlreichen Anthologien und Zeitschriften.[3] 1979 erhielt Annemarie Zornack für ihre Lyrik den Friedrich-Hebbel-Preis, später als erste Frau den Kulturpreis der Stadt Kiel. Sie war Mitglied des PEN-Zentrums Deutschland und Ehrenmitglied der Gesellschaft für zeitgenössische Lyrik.[4]

Seit 1953 lebte sie in Kiel. Ihr Ehemann Hans-Jürgen Heise verstarb bereits 2013.

Lyrik

In ihren reimlosen Gedichten fing Annemarie Zornack Alltagsszenen aus ihrer Jugend oder ihrem gegenwärtigen Dasein ein und verdichtete sie mit großer Sprachkunst. Dabei verwendete sie meist Kleinschreibung und verzichtete häufig auf die Interpunktion. Kritiker wie Karl Krolow bescheinigten ihrer Lyrik Wortschönheit, Musikalität und Stilsicherheit. Ihr Themenspektrum war breit gestreut; es erfasste unter anderem kleine Glücksmomente, Alltagsgegenstände, Pubertätserinnerungen, Entfremdungserlebnisse, Zeitgefühle, Erotik, ihre Ostsee-Umgebung, Phantasien und Stimmungen. Oft überraschte sie mit einem ungewöhnlichen Gedichtanfang, wobei sie den Leser unmittelbar ansprach und auf Dinge, die für gewöhnlich verborgen bleiben, mit eindringlicher Wortklarheit aufmerksam machte.

Werke

Auszeichnungen

Literatur

Einzelnachweise

  1. Kiel als Leinwand: Zum Tod der Kieler Lyrikerin Annemarie Zornack. Kieler Nachrichten, 27. März 2023, abgerufen am 27. März 2023.
  2. Biographische Daten von Annemarie Zornack in: Wer ist Wer – Das deutsche Who's Who 2000/2001. 39. Ausgabe, Schmidt-Römhild, Verlagsgruppe Beleke, Lübeck 2000, S. 1583, ISBN 978-3-7950-2029-3.
  3. Zum Beispiel in: Die Zeit. Nr. 29. 2000 oder Guten Appetit. Gedichte. Reclam, Ditzingen 2007. ISBN 978-3-15-010618-1
  4. Annemarie Zornack - Munzinger Biographie. Abgerufen am 27. März 2023.