Anthony Penrose

Antony Penrose (* 9. September 1947 in London, England) ist ein britischer Schriftsteller, Fotograf, Kurator und Nachlassverwalter des Lee-Miller-Archivs und der Roland-Penrose-Collection seiner Eltern. In ihrem früheren Wohnhaus, dem Farley Farm House in Chiddingly, East Sussex, entstand unter seiner Leitung ein Museum mit angeschlossener Galerie.

Leben und Wirken

Penrose ist der Sohn der amerikanischen Fotografin Lee Miller und des englischen surrealistischen Malers und Dichters Roland Penrose, der 1947 das Londoner Institute of Contemporary Arts mitbegründete und unter anderem Biograf von Man Ray, Pablo Picasso und Antoni Tàpies war. Schon früh begann er, beeinflusst durch seine Mutter, zu fotografieren. Antony Penrose befasste sich zunächst mit Landwirtschaft.

Farley Farm House im Jahr 2011

Ab 1997 begann er den Nachlass seiner 1977 verstorbenen Mutter zu sichten, den er auf dem Dachboden des Familienhauses, dem Farley Farm House in East Sussex, entdeckte. Der Fund, bestehend aus etwa 60.000 Negativen, Abzügen und Manuskripten wurde zum Grundstock des Lee-Miller-Archives. Penrose veröffentlichte daraufhin mehrere Monografien über seine Eltern, vornehmlich über Lee Miller, deren fotografisches Werk dadurch erstmals ins öffentliche Interesse rückte.[1][2] Lee-Miller-Archives und die Penrose Collection werden im Farley Farm House aufbewahrt. Zugleich ist es unter Penroses Leitung Museum und Galerie.

Antony Penrose verfasste zahlreiche Bücher, Artikel, sowie zwei Bühnenstücke über seine Eltern und deren Zeitgenossen. In seinem 2010 erschienenen Kinderbuch The Boy Who Bit Picasso (dt. Der Junge, der Picasso biss), das Fotografien Lee Millers und Werke Picassos enthält, schildert er die Anekdote, wie er als kleiner Junge bei einem Besuch Picassos 1950 in seinem Elternhaus den Künstler biss und von diesem wiedergebissen wurde.[3]

Literatur

Video

Einzelnachweise

  1. Deutscher Ärzteverlag GmbH, Redaktion Deutsches Ärzteblatt: apropos Lee Miller. 14. Juni 1996, abgerufen am 27. Juni 2023.
  2. Antony Penrose mit "Immer lieber woanders hin": Ein flirrendes und filmreifes Leben | Freie Presse - Bücher. Abgerufen am 27. Juni 2023.
  3. Kate Kellaway: Tony Penrose: With Picasso, the rule book was torn up, www.guardian.co.uk, abgerufen am 25. April 2013
  4. Süddeutsche Zeitung: Leben im Abstrakten. Abgerufen am 13. Juni 2021.