Arno Polzin (* 28. März 1962 in Berlin-Buch) ist ein deutscher Werkzeugmacher / Ingenieur, der seit 1990 in der Stasiunterlagen-Behörde arbeitet und gelegentlich publiziert.

Leben

Polzin erlernte nach der Polytechnischen Oberschule (1968–1978) in Ost-Berlin den Beruf des Werkzeugmachers / Facharbeiters für Fertigungsmittel, den er bis 1990 ausübte. Unterbrochen wurde diese Zeit ab 1982 durch den aus religiös-pazifistischen Gründen als Bausoldat absolvierten Grundwehrdienst bei der NVA. Ab 1984 absolvierte er ein Fernstudium zum (Fachschul-)Maschinenbauingenieur. Nach seiner Beteiligung beim Sturm auf die Stasi-Zentrale in Berlin am 15. Januar 1990 engagierte er sich anschließend im Bürgerkomitee zur Kontrolle der Stasi-Auflösung. Ab November 1990 setzte er in der Stasi-Unterlagenbehörde sein Engagement für die Aufarbeitung fort. Nach Aufbau der Behörde und mehreren Jahren in der dortigen Auskunftsabteilung wechselte er 2003 in die Abteilung Bildung & Forschung und widmete sich der Oppositions- und Widerstandsforschung mit den Schwerpunkten Robert Havemann, Telefonüberwachung, Militärgefängnis Schwedt und Kulturgutverluste, woraus verschiedene Publikationen entstanden.
Polzin lebt in Berlin. Er war Mitbegründer der Forschungs- und Gedenkstätte Normannenstraße. Privat engagiert er sich u. a. als Zeitzeuge zur DDR- und Stasi-Auflösungsgeschichte.

Der Künstler David Polzin ist nicht mit ihm verwandt, jedoch sein Patenkind, was sich in einer gemeinsamen Publikation niederschlug.[1]

Publikationen

Anmerkungen

  1. Marken, Zeichen, Signete
  2. Buchvorstellung (Aktenlandschaft Havemann) beim BStU
  3. Buchbeschreibung (Mythos Schwedt) des Verlags
  4. Buchhinweis (DDR-Militärstrafvollzug und die Disziplinareinheit Schwedt) der Herausgeberin LAkD