Als Arschbombe, auch Paketsprung[1] genannt, bezeichnet man einen Sprung ins Wasser, wobei der Springer in der Regel das Wasser zuerst mit dem Gesäß berührt. Als Sportart wird die Technik Splashdiving genannt.

Beschreibung

Diese Sprungart verteilt den Impuls des Springers beim Eindringen auf eine möglichst große Oberfläche, sodass ein Großteil der kinetischen Energie durch Wasserverdrängung abgegeben wird. Damit spritzt das Wasser wesentlich weiter und höher als bei anderen Sprüngen und die Eintauchtiefe des Springers wird minimiert.[2] Bei Sprüngen vom 10-Meter-Turm und einer dementsprechenden Geschwindigkeit von etwas über 50 km/h wird ein Springer mit dieser Technik innerhalb von nur etwa 1,5 Metern vollständig abgebremst. Die Beliebtheit dieser Sprungtechnik bei Kindern und Jugendlichen erklärt sich aus den Aufmerksamkeits- und Verblüffungseffekten, die sich damit bei den anderen Schwimmbad-Besuchern erzielen lassen. Der Aufprall auf die Wasseroberfläche erzeugt ein lautes Klatschgeräusch, und durch die Wahl eines schrägen Aufprallwinkels kann man die Richtung des aufspritzenden Wassers lenken. Dieser akustische Effekt wird verstärkt durch den visuellen Effekt des aufspritzenden Wassers.

Der Paketsprung ist für das Verhältnis von Schmerzintensität zu Eintauchtiefe die vorteilhafteste Sprungtechnik, trotzdem empfiehlt die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), niemals in unbekannte Gewässer zu springen. Trotz der Ähnlichkeit ist der „Paketsprung“ von der „Arschbombe“ zu unterscheiden, da bei ersterem nicht abgesprungen wird, um für eine geringe Eintauchtiefe keine weitere Energie zuzuführen. Die Beine treffen zuerst auf der Wasseroberfläche auf, wenn sich der Springer langsam auf die Wasseroberfläche fallen lässt. Trifft er auf die Wasseroberfläche, wird das „Paket“ durch Ausbreiten von Armen und Beinen schnell geöffnet. So kann die Eintauchtiefe entscheidend verringert werden.

Splashdiving

Splashdiver beim Eintauchen ins Wasser

Splashdiving als Sportart umfasst alle Sprünge ins Wasser eines Schwimmbeckens, bei denen man das Wasser zuerst mit dem Gesäß berührt. Die Herkunft wurde bereits aus der Zeit des 18. Jahrhunderts in Hawaii nachgewiesen. Unter dem Namen Lele Pahu (deutsch etwa wie eine Trommel tauchen) war es das Ziel dieser Wettbewerbe, beim Aufprall möglichst viel Wasser hochzuspritzen. Im Gegensatz dazu stand auf Hawaii der Lele Kawa, bei dem möglichst wenig Wasser spritzt.[3] In neuerer Zeit zu nennen sind:

Splashdiving-Meisterschaften

Pecklaman CUP 2003 in Bayreuth

Springer bei der Arschbombe-Meisterschaft 2005.

Im August 2003 fand in Bayreuth der Pecklaman CUP (Peckla ist im fränkischen ein Päckchen) statt. Diesen Wettkampf kann man als die Geburtsstunde der Sportart bezeichnen. Alle darauf folgenden Wettkämpfe wie Arschbombe wurden nach diesem erfolgreichen Wettkampfmuster durchgeführt.

Pecklaman CUP Gewinner wurde Michael Schmidt (Deutschland).

Arschbombe 2004 in Bayreuth

Die Veranstaltung Arschbombe gibt es seit 2004. Sie besteht aus drei Durchgängen vom 10-Meter-Turm. Im ersten Durchgang ist die Arschbombe als Sprung Pflicht. Im zweiten Durchgang kann dann ein Pflichtsprung gezeigt werden, der immer noch in seinem Schwierigkeitsgrad begrenzt ist. Im letzten Durchgang kann der Springer dann auf einen Sprung ohne Schwierigkeitsgradbegrenzung zugreifen. Vom 13. bis 15. August 2004 fand die erste Arschbomben-Weltmeisterschaft in Bayreuth statt.

Arschbombe 2005 in Heilbronn

Vom 4. bis 5. September 2005 fand in Heilbronn die zweite und letzte Arschbombe-Veranstaltung statt.

WM 2006 in Dillingen

Vom 11. bis 13. August 2006 fand in Dillingen die 1. Splashdiving Weltmeisterschaft statt. Erstmals wurde die neue Sportart vorgestellt und die Weltmeister ermittelt.

WM 2007 in Hamburg

Vom 27. bis 29. Juli 2007 fand im Kaifu-Bad in Hamburg die 2. Splashdiving Weltmeisterschaft statt.

WM 2008 in Nürnberg

Die 3. Splashdiving Weltmeisterschaft 2008 fand vom 15. bis 17. August 2008 in Nürnberg im Stadionbad statt.

WM 2009 in Essen

Vom 16. bis 17. Mai 2009 fand die Erste Deutsche Mentos Splashdiving Meisterschaft im Grugabad in Essen statt.

Einzelnachweise

  1. Paketsprung (Memento vom 24. Februar 2007 im Internet Archive) auf dlrg.de
  2. Kathrin Schramm: Splashdiving - Merkmale und Disziplinen Paradisi. 5. Juni 2019. Abgerufen am 3. August 2022
  3. Splashdiving: Darum geht's... Westfälische Nachrichten. 19. Dezember 2011. Abgerufen am 4. August 2022.

Siehe auch