Aurelius Polzer, bisweilen auch: Aurel Polzer, Pseudonyme: Erich Fels, Arnim Stark, (* 16. Dezember 1848 in Feldkirch-Tisis, Vorarlberg; † 2. Mai 1924 in Graz) war ein österreichischer Dichter und Schriftsteller.[2]
Der Sohn eines Finanzbeamten besuchte Gymnasien in Feldkirch, Innsbruck sowie Wien, wo er im Sommer 1866 bei den (kriegsbedingt nur schriftliche Leistungen berücksichtigenden) Maturitäts-Prüfungen ein Zeugnis der Reife erhielt.[3] Von 1866 bis 1870 studierte er an der Universität Wien klassische Philologie und war dann bis 1887 als Gymnasiallehrer in Czernowitz, Wien, Reichenberg und Horn tätig. Während seines Studiums wurde er 1868 Mitglied der Burschenschaft Teutonia Wien, 1868 der Burschenschaft Braune Arminia Wien und später Ehrenmitglied der Burschenschaft Campia Wien.
Polzer, Exponent der Los-von-Rom-Bewegung, rief 1885 zu einem Massenübertritt zur evangelischen Kirche auf, der Nationalkirche des deutschen Volkes. Die zugehörige Schrift Bekennt euch zur deutschen Nationalkirche! Ein Mahnwort an die Deutschen in der Ostmark wurde beschlagnahmt und Polzers Lehrvertrag in Horn gekündigt.[4] 1887 ging Polzer nach Graz, wo er bis 1888 Geschäftsführer des Schulvereins für Deutsche und 1889 bis 1903 des von ihm mitbegründeten Vereins Südmark war. Ab 1889 fungierte er als Schriftleiter des von der Vereinigung Deutscher Turner-Bund 1889 (Steiermärkischer Turngau) herausgegebenen Grazer Wochenblatts[5].
Im Jänner 1899 wurde Polzer Obmann des neu gegründeten Vereins der Deutschvölkischen in Steiermark,[6] im Mai selben Jahres wurde Polzer wegen Verdachtes der Geheimbündelei und Verbreitung verbotener Druckschriften festgenommen und vom Landesgericht Graz am 8. Juni wegen der Verbreitung verbotener Schriften verurteilt.[4]
Mit seiner völkischen Lyrik vertrat er den alldeutschen Gedanken.
Mit seinen kämpferischen Liedern, teilweise von Anton Bruckner (1824–1896), Camillo Horn (1860–1941) sowie Wilhelm Kienzl (1857–1941) vertont, blieb Polzer nicht ohne Wirkung auf seine Zeit. Er gehört zu den geistigen Wegbereitern des Nationalsozialismus.[2]