Die Bark ist ein Segelschiffstyp mit mindestens drei Masten, der an den vorderen Masten Rahsegel trägt, am letzten Mast dagegen nur Schratsegel.[1] Die Bark war in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts als Hochseefrachtschiff weit verbreitet.
Im Vergleich zu den an allen Masten mit Rahsegeln getakelten Vollschiffen hat die Bark ein deutlich günstigeres Verhältnis zwischen Segelfläche und damit Geschwindigkeit einerseits und der zur sicheren Bedienung notwendigen Größe der Schiffsbesatzung andererseits.
Der Begriff „Bark“ benennt einen Dreimaster. Eine Bark mit einer größeren Anzahl an Masten heißt der Anzahl der Masten entsprechend Viermastbark oder Fünfmastbark. Eine zweimastige Variante bezeichnet man dagegen als Schonerbrigg oder Brigantine. Nicht zu verwechseln ist die Bark mit der Barke, insbesondere, da der Plural beider Wörter identisch ist.
Bei der Dreimastbark heißen die Masten vom Bug zum Heck: Fockmast, Großmast und zuletzt Besanmast. Die Viermastbark hat an dritter Position den Kreuzmast. Bei der Fünfmastbark gibt es verschiedene Systeme:
Bei der Potosi, einem frachtfahrenden Segelschiff der Reederei F. Laeisz, wurde die Bezeichnung Laeisz-Mast für den vierten Mast verwendet. Barken mit mehr als fünf Masten gibt es nicht, wohl aber Schonerbarken.
Es gab circa 440 Viermastrahsegler in der Welthandelsflotte, von denen um die 130 als Vollschiffe bei Lloyds registriert waren. Ein Großteil davon wurde von Beginn an als Viermastbark geführt, da Lloyds bis 1887 nicht generell zwischen den beiden Viermast-Besegelungsarten unterschied. 40 bis 50 Viermaster fuhren bis zu ihrem Ende als Viermastvollschiffe, die übrigen 390 bis 400 waren Viermastbarken, sei es von Anbeginn an oder als umgebaute Vollschiffe. Acht von ihnen waren aus Holz und fuhren anfänglich ausnahmslos unter US-amerikanischer oder Britisch-Nordamerikanischer beziehungsweise kanadischer Flagge.
Das erste Schiff mit dem Rigg einer Viermastbark lief am 28. Juli 1824 auf der Werft von Charles Wood in Anse-du-Fort (Île d’Orléans) in der kanadischen Provinz Québec vom Stapel. Das auf den Namen Columbus getaufte, 3690 Bruttoregistertonnen (BRT) große Schiff war ein grob gezimmertes (englisch log ship = „Holzschiff“ oder „Klotzschiff“), nicht kalfatertes Holzschiff, das bei Ankunft zerlegt und wie die Ladung (6300 tons) als Bauholz verkauft werden sollte. Entgegen der ursprünglichen Pläne wurde es nach Kanada zurückbeordert und ging verloren.
Inzwischen wurde mit der Baron of Renfrew ein weiteres, deutlich größeres Exemplar gebaut (5250 BRT) und 1825 nach Europa geschickt. Es strandete im Ärmelkanal und zerbrach. Das nächste Exemplar einer Viermastbark war die Great Republic, eine Klipperbark von vorher nicht erreichten 4555 BRT.
Neben einer kleinen hölzernen Viermastbark aus Frankreich, dem einzigen Holzschiff dieses Typs aus Europa, wurden bis in die 1860er Jahre einige Dampfer in Viermastbarken umgebaut. Erst 1874 erfolgte wieder ein Holzneubau einer Viermastbark, der Ocean King. In den darauf folgenden Jahren wurden zunächst eiserne Viermastvollschiffe, dann 1877 die erste eiserne Viermastbark Tweedsdale gebaut. Sie war die kleinste je gebaute Einheit mit diesem Rigg (1460 BRT). Die ersten Eisen- und Stahlschiffe kamen zunächst ausnahmslos von britischen, meist schottischen Werften. Rekordhalter ist Russell & Co. in Port Glasgow und Greenock (Schottland).
1882 wurden die ersten Eisenschiffe dieser Größe in Deutschland gebaut. Die Schiffsgröße stieg von anfänglich unter 2000 BRT auf über 3000 BRT. So waren alle für die Reederei F. Laeisz gebauten Viermastbarken über 3000 BRT groß, bis auf die beiden ersten von knapp unter 3000 BRT. Die größten Exemplare des Typs Viermastbark waren die Brilliant (3765 BRT, 1901) und das fast baugleiche Schwesterschiff Daylight (3756 BRT, 1902). Erstere fuhr als Perkeo auch für F. Laeisz.
Es gab nur sieben Schiffe dieses Typs:
1 Vor-Royalstag |
56 Vor-Obermarsrah |
113 Groß-Bramstag |