Als Bauhaus-Schachspiel werden Schachfiguren bezeichnet, die der Bildhauer Josef Hartwig[1] 1923 am Staatlichen Bauhaus entworfen hatte. Die Figuren sind im Design auf Kreuze, Quadrate und Kreise reduziert und zeigen durch ihre Form und Proportion die jeweiligen möglichen Spielrichtungen auf.[2]
Die Figuren des Schachspiels sind nicht durch historische herkömmliche Vorbilder bestimmt und erscheinen nicht figürlich. Ausschlaggebend für die Form der Schachfiguren ist ihre Funktion im Spiel. Damit können sich auch Anfänger die Regeln des Spiels leicht erschließen.
Mit dem Entwurf der Schachfiguren kam Josef Hartwig den Forderungen des Bauhausdirektors Walter Gropius nach, dass ein Gegenstand praktisch, haltbar, billig und schön sein müsse. Das Schachspiel war eines der ersten Serienprodukte des Bauhauses. Im Jahr 1924 gab es ein modifiziertes Design, das auf die Grundformen Würfel und Kugel aufbaut (wie der "Stein des guten Glücks" bei Goethes Gartenhaus). Heute wird das Bauhaus-Schachspiel vom Schweizer Hersteller Naef produziert.[3]
In einem Musterblatt des Bauhauses erklärte Josef Hartwig 1926 seine Formgebung bei den Schachfiguren:[4]