Benedikt Kranemann (* 13. Dezember 1959 in Münster) ist ein deutscher Professor für Liturgiewissenschaft an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Erfurt.

Biografie

Kranemann studierte katholische Theologie, Germanistik und Philosophie an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster. Von 1988 bis 1994 war er wissenschaftlicher Assistent bei Professor Klemens Richter und Hochschuldozent an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Münster, wo er 1989 im Fach Liturgiewissenschaft promovierte. Seine Habilitation erfolgte 1994.

Von 1994 bis 1998 war er Privatdozent an der Katholisch-Theologischen Fakultät Münster und zugleich von 1995 bis 1998 Leiter der wissenschaftlichen Bibliothek des Deutschen Liturgischen Instituts in Trier. Ebenso übte er eine Lehrtätigkeit an den Katholisch-Theologischen Fakultäten in Trier und Fribourg aus. Seit 1998 ist er Professor für Liturgiewissenschaft an der Katholisch-Theologischen Fakultät Erfurt. Von 2003 bis 2008 war er Dekan der Fakultät. Dem Hochschulrat der Universität gehörte er von 2008 bis 2016 an. Zwischen dem 23. Oktober 2017 und dem 31. Januar 2024 war er Vizepräsident für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs der Universität Erfurt. Er leitet das Theologische Forschungskolleg an der Universität Erfurt[1] und ist Sprecher des Research Centre Dynamik ritueller Praktiken im Judentum in pluralistischen Kontexten von der Antike bis zur Gegenwart.[2]

Benedikt Kranemann ist Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft katholischer Liturgiewissenschaftler/-innen im deutschen Sprachgebiet und Sprecher des Universitären Schwerpunkts Religion der Universität Erfurt.[3] Seit 1999 ist er Mitglied im Vorstand des Deutschen Liturgischen Institutes. Als Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der theologischen Disziplinen (bis Oktober 2017) war er häufiger Leiter der „Mainzer Gespräche“.[4] Seit 2012 ist er Mitglied im Fachkollegium 107 (Theologien) der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Er ist Berater verschiedener Kommissionen der Deutschen Bischofskonferenz. Im Januar 2018 befürwortete Kranemann den Vorschlag des Osnabrücker Bischofs Franz-Josef Bode, eine liturgische Segnung gleichgeschlechtlicher Paare zu ermöglichen.[5]

Werke

Seine Publikationen beschäftigen sich vor allem mit der Geschichte und Theologie des Gottesdienstes. Er ist unter anderem Mitherausgeber der Fachzeitschriften Archiv für Liturgiewissenschaft und Liturgisches Jahrbuch. Er ist Herausgeber der Liturgiewissenschaftlichen Quellen und Forschungen.

Übersetzungen: Introduçâo à Liturgia. Traduçâo: Enio Paulo Giachini. Sâo Paulo 2012; Introduction to the Study of Liturgy. Translated by Linda M. Maloney. Collegeville MN 2017.

Einzelnachweise

  1. https://www.uni-erfurt.de/katholisch-theologische-fakultaet/forschung/forschungsprofil/theologisches-forschungskolleg
  2. https://www.uni-erfurt.de/max-weber-kolleg/forschung/forschungsgruppen-und-stellen/forschungsgruppen/dynamik-ritueller-praktiken-im-judentum-in-pluralistischen-kontexten-von-der-antike-bis-zur-gegenwart
  3. Webseite mit Vita
  4. https://archive.today/2016.11.03-170729/http://pressestelle.bistummainz.de/detail/kranemann-das-mainzer-gespraech-ist-%E2%80%9Eein-ort-des-offenen-austauschs%E2%80%9C/728a237a-8f4c-46a3-ad2a-f0545fd77da5?mode=detail
  5. Katholisch.de: Neuer Vorschlag zur Segnung homosexueller Paare, abgerufen am 16. August 2019