Bengt Hambraeus (* 29. Januar 1928 in Stockholm; † 21. September 2000 in Apple Hill, North Glengarry, Ontario, Kanada)[A 1] war ein schwedischer Komponist, Organist und Musikwissenschaftler.

Leben

Hambraeus studierte von 1944 bis 1948 Orgel bei Alf Linder und von 1947 bis 1956 in Uppsala Musikwissenschaft bei Carl-Allan Moberg. Daneben vervollkommnete er seine Orgelausbildung bei Ernst Karl Rößler in Deutschland (1949–52) und studierte bei den Darmstädter Ferienkursen Komposition bei Olivier Messiaen (1951–55).

Von 1957 bis 1972 arbeitete Hambraeus für den schwedischen Rundfunk, zunächst als Programmproduzent, ab 1964 als Leiter der Abteilung für Kammermusik und ab 1968 als Produktionsleiter. 1972 ließ er sich in Kanada nieder, wo er an der Musikfakultät der McGill University bis zu seiner Emeritierung 1995 unterrichtete.

Im Mittelpunkt von Hambraeus' kompositorischem Schaffen stand die Orgel; daneben komponierte er aber auch mehrere Bühnen- und Orchesterwerke, Stücke in kammermusikalischer Besetzung und Werke für elektroakustische Instrumente. Er war in Schweden ein Pionier der elektronischen Musik. Sein Stück Doppelrohr II (1955) zählte zu den ersten skandinavischen Werken dieser Art,[1] und seine Komposition Constellations I (1958) beeinflusste Ligetis Volumina (1962).[2] Er wurde 1993 mit dem Neeme-Järvi-Preis der Universität Göteborg und 1995 mit dem Hilding-Rosenberg-Preis ausgezeichnet. 1986 erhielt er die höchste schwedische Auszeichnung für Künstler, die königliche Medaille Litteris et Artibus.

Hambraeus veröffentlichte eine Reihe musikwissenschaftlicher Publikationen, unter anderem über die Orgelmusik Buxtehudes. 1997 erschien Aspects of Twentieth-century Performance Practice: Memories and Reflections.

Werke

Literatur

Anmerkungen

  1. Eine Reihe von Quellen (Svensk Musik, Canadian Music Centre, New Grove, BNF und The Guardian) gibt den 22. September 2000 als Sterbedatum an.

Einzelnachweise

  1. Artikel auf encyclopedia.com
  2. Über Hambraeus‘ Werk