Bernd Pohlenz (* 8. August 1956 in Lahr/Schwarzwald) ist ein deutscher Zeichner und Cartoon-Künstler.

Biografie

Nachdem er 1980 ein Studium der Germanistik und Kunstgeschichte zugunsten seiner künstlerischen Arbeit abgebrochen hatte, arbeitete Bernd Pohlenz als Cartoon-Zeichner für Zeitungen und Magazine. Bekannt wurde er zunächst als Zeichner für das Tip-Magazin (Berlin), die Hannoversche Allgemeine Zeitung, für den Tagesspiegel (Berlin) sowie als Mitarbeiter der legendären Zeitschrift TransAtlantik. Nach der Buchveröffentlichung Pohlenz' Körpersprache im Jahr 1987 und einer Einzelausstellung im Wilhelm-Busch-Museum Hannover fertigte er vorwiegend Auftragsarbeiten für die Industrie und verschiedene Institutionen.

Im Gegensatz zu den klassischen Tageszeitungs-Karikaturisten, die Tagespolitik in Schwarz-Weiß-Zeichnungen kommentieren, arbeitet Bernd Pohlenz mit farbigen und eher zeitlosen Darstellungen. Anfang der 90er-Jahre kam ihm entgegen, dass die Zeitungen durch neue Drucktechniken nahezu alle Seiten in sehr hoher Qualität farbig gestalten konnten und dies auch besonders zeigen wollten. So konnte Pohlenz in vielen Zeitungen Hunderte von großen Farb-Cartoons und Illustrationen veröffentlichen, oft in Seitenbreite oder als Beilagentitel bis hin zur Doppelseite. Erprobt hatte er diese farbigen Darstellungsmöglichkeiten zuvor in Stadtmagazinen (Tip, Wiener, Schädelspalter), in Playboy und Penthouse, um sie dann in Tageszeitungen einzusetzen.

Pohlenz hat von 2003 bis 2011 nebenberuflich als Dozent an der BTK (Berliner Technische Kunsthochschule) gearbeitet. Von 2005 bis 2010 war er Zeichner beim Handelsblatt und arbeitete 2011 als Buch-Ghostwriter für Random House Deutschland. Er führte anschließend Interviews und verfasste Essays und Reportagen. Außerdem ist er Mitbegründer und künstlerischer Leiter des weltgrößten Social Networks für die Cartoon-Kunst www.toonpool.com, in dem über 2500 Künstler aus 130 Ländern ihre Arbeiten ausstellen.

Werkbeispiele

Er entwarf u. a. 1998 im Auftrag der Deutschen Bundesbank 120 Cartoons als Dauerexponate für das Deutsche Geld- und Notenbankmuseum (Frankfurt am Main), arbeitete für Vorwerk (Wuppertal), die Deutsche Bahn (Berlin), das Institut für Auslandsbeziehungen (Stuttgart) oder für die Stiftung Deutsche Kinemathek (Berlin). Neben inhaltlichen Arbeiten für das ZDF (Mainz) und die Musikvideoproduktion DoRo (Dolezal/Rossacher, Wien) konzentrierte er sich für eine kurze Phase (1999–2003) auf die tagespolitische Karikatur, die er beendete, als Bundeskanzler Gerhard Schröder eine Originalzeichnung von ihm kaufte.

Preise/Auszeichnungen

Veröffentlichungen (Auswahl)