Die Berufsbildende mittlere Schule (BMS) ist im Bildungssystem in Österreich ein Schultyp, der neben der Allgemeinbildung eine Ausbildung für bestimmte Berufsfelder vermitteln. Es handelt sich um Fachschulen, mit der Sonderform der Handelsschule. Fachschulen sind eigenständig oder an höhere Schulen als Abteilung angeschlossen.

Die Schuldauer beträgt je nach Fachrichtung ein bis vier Jahre. Maximal zweijährige berufsbildende mittlere Schulen vermitteln eine teilweise, mindestens dreijährige BMS mit Abschlussprüfung eine vollständige Berufsausbildung. Für die meisten Fachrichtungen berufsbildender mittlerer Schulen gibt es im Anschluss die Möglichkeit, einen dreijährigen Aufbaulehrgang zu besuchen. Dieser schließt mit der Reifeprüfung ab – man erwirbt also die allgemeine Hochschulreife.

Typen

Die wichtigsten Formen berufsbildender mittlerer Schulen sind:

Aufnahmebedingungen

Voraussetzung für die Aufnahme in eine mindestens dreijährige berufsbildende mittlere Schule ist der positive Abschluss der 8. Schulstufe. Zusätzlich ist in der Hauptschule der positive Abschluss der leistungsdifferenzierten Pflichtgegenstände (in der Regel Deutsch, Mathematik, Englisch) in der ersten oder zweiten Leistungsgruppe erforderlich.

Andernfalls ist eine Aufnahmeprüfung abzulegen, die dann entfällt, wenn ein positives Abschlusszeugnis der Polytechnischen Schule in der 9. Schulstufe oder der 1. Klasse einer berufsbildenden mittleren Schule vorliegt. Nach der Polytechnischen Schule ist auch der Einstieg in die 2. Klasse einer berufsbildenden mittleren Schule möglich, wenn dort der einschlägige Fachbereich belegt wurde.

Zusätzlich können an einzelnen Schulen (z. B. kunstgewerbliche Fachschulen) Eignungsprüfungen verlangt werden. Insbesondere bei Sonderformen kann ein höheres Mindestalter, eine abgeschlossene Berufsausbildung oder der Abschluss einer mittleren oder höheren Schule vorausgesetzt werden.

Schulen für Gesundheits- und Krankenpflege (GuK) können erst ab dem 17. Lebensjahr besucht werden, da diese Schulen in einer dualen Ausbildungsform geführt werden (Theorie und Praxis) und der Gesetzgeber die Arbeit am Krankenbett erst ab dem 17. Lebensjahr erlaubt.

Abschlussprüfung

Berufsbildende mittlere Schulen (drei- bis vierjährige Fachschulen) schließen mit einer Abschlussprüfung (Berufsabschluss bzw. Facharbeiterbrief) ab und führen zu beruflichen Qualifikationen, die zur unmittelbaren Ausübung von einschlägigen beruflichen Tätigkeiten befähigen und den Zugang zu reglementierten Berufen eröffnen. Nach zweijähriger Berufspraxis ist auch die Gewerbeberechtigungsprüfung möglich.

Berechtigungen

Die Berechtigungen sind, je nach Schulart und Ausbildungsdauer, meistens von folgender Art:

Weiterbildung:

Außerdem gilt:

Einzelnachweise

Eintrag zu Berufsbildende Schulen im Austria-Forum (im AEIOU-Österreich-Lexikon)