Allegorie der Besonnenheit mit Spiegel. Obernzell (Niederbayern). Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt - Rokokokanzel (1747)

Besonnenheit (altgriechisch σωφροσύνη sophrosýne, Sophrosyne) bezeichnet, im Unterschied zur Impulsivität, die überlegte, selbstbeherrschte Gelassenheit, die besonders auch in schwierigen oder heiklen Situationen den Verstand die Oberhand behalten lässt, um vorschnelle und unüberlegte Entscheidungen oder Taten zu vermeiden.

Während Besonnenheit auf den rationalen Aspekt hinweist, betont Gelassenheit die emotionalen Anteile innerer Ruhe.

Sophrosyne

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Die Bedeutung und Übersetzung von altgriechisch σωφροσύνη ist:

  1. gesunder Verstand, vernünftige klare Besonnenheit, Klugheit, richtige Erkenntnis.
  2. besonnene Zurückhaltung, Selbstbeherrschung, Mäßigung der Begierden, Enthaltsamkeit, Mäßigkeit, Nüchternheit, Anstand, Ordnung, Gehorsam, Sittsamkeit, Sittlichkeit, Moralität.

Bei Sokrates bedeutet das Wort die auf richtiger Einsicht beruhende und zur Sittlichkeit gewordene Besonnenheit ...[1] Eigentlich bedeutet das Wort Gesundheit des Zwerchfells, in dem der Sitz der Seele vermutet wurde.[2]

Philosophie

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Die Besonnenheit spielt in vielen philosophischen Denkrichtungen eine zentrale Rolle:

Doch wird vor einer einseitigen, überbetonten oder unkritischen Besonnenheit auch gewarnt, da sie dann in die Tatenlosigkeit (Trägheit) abgleite.

Astronomie

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Nach dem griechischen Wort für Besonnenheit ist auch der Asteroid 134 Sophrosyne benannt.

Siehe auch

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Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Benseler, Gustav Eduard et al.: Griechisch-Deutsches Schulwörterbuch. B.G. Teubner, Leipzig 131911; S. 893
  2. a b Schischkoff, Georgi (Hrsg.): Philosophisches Wörterbuch. Alfred-Kröner, Stuttgart 141982, ISBN 3-520-013215, (a) zu Lexikon-Stw. Sophrosyne, S. 645 f.; (b) siehe (a);
  3. Horaz: Carmina II;10,5
  4. Lamer, Hans und Kroh, Paul: Wörterbuch der Antike . Alfred-Kröner, Band 96, 10. Auflage, Stuttgart 1995, Lemma Sophrosyne, S. 701 und aurea mediocritas, S. 79.