Film
Titel Bis zum letzten Mann
Originaltitel Fort Apache
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1948
Länge 125 (deutsche Fassung 90) Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie John Ford
Drehbuch Frank S. Nugent
Produktion Merian C. Cooper
John Ford
Musik Richard Hageman
Kamera Archie Stout
William H. Clothier
Schnitt Jack Murray
Besetzung
Synchronisation
Chronologie

Bis zum letzten Mann (Originaltitel: Fort Apache) ist ein US-amerikanischer Kavalleriewestern von John Ford aus dem Jahr 1948 mit John Wayne, Henry Fonda, Shirley Temple und Pedro Armendariz in den Hauptrollen. Als Vorlage diente eine Kurzgeschichte von James Warner Bellah. Der Western wird zur sogenannten Kavallerie-Trilogie gezählt.

Handlung

Der Kavallerieoffizier Owen Thursday, der im Sezessionskrieg zum General aufgestiegen war, ist verbittert über seine nach Kriegsende erfolgte Zurückstufung zum Oberstleutnant. Seine Abkommandierung als Befehlshaber des Fort Apache, im Südwesten der USA gelegen, sieht er als weitere Demütigung an. Er betrachtet den Befehlshaberposten lediglich als Zwischenstation seiner weiterzuführenden Karriere, die er durch einen prestigeträchtigen Sieg zu befördern gedenkt. Ein solcher Sieg über die von ihm verachteten Indianer ist seiner Ansicht nach leicht zu erringen. Bei seinen Untergebenen im Fort macht sich Thursday, der steif und distanziert auftritt, schnell unbeliebt. Er legt großen Wert auf die Wahrung von Rangunterschieden und die Einhaltung formaler Regularien, muss aber bisweilen von Untergebenen selbst an deren Beachtung erinnert werden. Im Gegensatz zu ihm gelingt es Thursdays aufgeschlossener und lebenslustiger Tochter Philadelphia, die mit ihrem Vater in den Westen gekommen ist, sich schnell im Fort zu assimilieren. Sie wird von Leutnant O’Rourke umworben, dem Sohn eines Unteroffiziers. Dessen Vater teilte das Schicksal Thursdays, ist von seinem im Bürgerkrieg erreichten Offiziersrang zurückgestuft worden. Thursday versucht, die sich anbahnende Beziehung zu unterbinden, weil sie ihm nicht standesgemäß erscheint.

Zum Gegenspieler Thursdays wird der Hauptmann York, ein alter Haudegen, der wegen seiner unkomplizierten Art bei den Untergebenen beliebt und auch bei den Indianern geachtet ist. Thursday schlägt Yorks Erfahrung und Ratschläge in den Wind, enthebt ihn schließlich gar des Kommandos, als York vor einer aberwitzigen Aktion gegen die Apachen warnt. Diese sind wegen der Machenschaften des korrupten Indianeragenten Meacham auf dem Kriegspfad und haben sich durch Ausweichen in mexikanisches Territorium dem Zugriff der US-Kavallerie entzogen. Nach Verhandlungen Yorks sind die Apachen zum Frieden bereit, werden aber von Thursday attackiert, unter Bruch der von York gegebenen Versprechen. Thursdays Truppe wird nahezu völlig vernichtet, nur York entkommt mit wenigen Männern.

Einige Zeit später haben die Überlebenden der Indianerschlacht Karriere gemacht: Leutnant O’Rourke ist zum Oberleutnant aufgestiegen, der (namenlose) irische Rekrut, von seinem Landsmann Sergeant Mulcahy anfangs zum Hilfskorporal (Acting Corporal) ernannt, versieht als Hauptfeldwebel (First Sergeant) seinen Dienst im Vorzimmer des neuen Regimentskommandeurs: Oberstleutnant York. Von Journalisten zur Rolle seines gefallenen Vorgängers Thursday befragt, äußert sich York nach kurzem Zögern bewusst vage. Er lobt Thursdays persönliche Tapferkeit, verschweigt aber im Wissen um die Sehnsucht der Öffentlichkeit nach einem Helden dessen militärisches und zwischenmenschliches Versagen: „Nie ist ein Mann tapferer gestorben. Und nie hat ein Mann seinem Regiment mehr Ehre gemacht.“ In der um 35 Minuten kürzeren deutschen Synchronfassung fehlt der Satz.

Synchronisation

Die deutsche Fassung[1] entstand bei der Simoton Film GmbH in Berlin. Das Dialogbuch schrieb Richard Busch, der auch die Regie übernahm. Neben dieser stark gekürzten Synchronfassung existiert auch eine rekonstruierte Fassung, in der die fehlenden Szenen enthalten sind. Sie wurden aber nicht nachsynchronisiert, sondern mit deutschen Untertiteln versehen. Diese Fassung ist nicht auf DVD verfügbar.

Darsteller Rolle Synchronsprecher
John Wayne Captain Kirby York Heinz Engelmann
Henry Fonda Lt.Col. Owen Thursday Fritz Tillmann
Shirley Temple Philadelphia Thursday Heike Balzer
Pedro Armendariz Sgt. Beaufort Ralph Lothar
Ward Bond Sgt.Maj. O’Rourke Wolf Martini
John Agar Lt. Michael O’Rourke Eckart Dux
George O’Brien Capt. Sam Collingwood Robert Klupp
Victor McLaglen Sgt. Festus Mulcahy Eduard Wandrey
Anna Lee Mrs. Collingwood Elisabeth Ried
Dick Foran Sgt. Quinncannon n.n.
Guy Kibbee Capt. Dr. Wilkens Walter Werner
Grant Withers Silas Meacham Hans Emons
Jack Pennick Sgt. Daniel Schattuck n.n.
Ray Hyke Lt. Gates n.n.
Movita Castaneda Guadalupe n.n.
Mary Gordon Ma, die Wirtin n.n.
Philip Lieffer Kavaleriemann n.n.
Mae Marsh Mrs. Gates n.n.
Hank Worden Rekrut Carl Heinz Carell
Miguel Inclan Cochise Wolf Martini
Harry Tenbrock Tom O'Feeney Hans Hessling
Frank McGrath Corporal Derice Reinhard Kolldehoff

Ausstattung

Der Film spielt während der Zeit des Generals George Armstrong Custer, um 1875. Die Uniformen der Soldaten umfassen Ausrüstungsgegenstände mehrerer Jahrzehnte und wurden so, in diesen Kombinationen und teils auch in der gezeigten Ausführung wohl nie getragen. Die während der Tanzszene gezeigten Galauniformen der Unteroffizier und Musiker stammen noch aus den Jahren 1855/1858, die im Film etwas freier interpretierte Gala des Kommandanten trug man bereits im Bürgerkrieg. Tatsächlich wurden erst 1878 neue Galauniformen eingeführt. Die im Film gezeigten Kepis im neuen Schnittmuster wurden ab 1872 ausgegeben und hatten erstmals die gekreuzten Schwertern sowie die im Film fehlenden Regimentsnummern auf der Stirnseite. Einige Darsteller tragen dieses Kepi neuer Form fälschlicherweise mit den Schwertern auf dem Mützendeckel. Dieses Detail gehört jedoch zur Vorschrift der alten Kepis in der Zeit vor 1872 und ist daher so historisch nicht stimmig. Die während des Felddienstes vom Kommandeur gezeigte Jacke ist das 1876 eingeführte Offiziersmodell. Sie wurde für den Film jedoch nicht ganz korrekt geschnitten. Der von den Kavalleristen getragene helle Hut soll offenbar an den „Campain Hat“ M1883 erinnern. In allen drei Kavalleriewestern Fords wird von diesem Hut jedoch eine extrem zerknautschbare, viel zu helle Ausformung gezeigt, die es so bei der Reiterei nie gegeben hat. Eigentlich müsste im Film der 1872 eingeführte schwarze Falthut gezeigt werden, dessen Krempe sich an zwei Seiten vollständig hochklappen ließ. Das unter anderem von John Wayne und anderen Offizieren getragene Westernhemd gehört nicht in den US-amerikanischen Uniformkanon, jedoch hat unter anderem auch Custer frei interpretierte Uniformteile für sich anfertigen lassen. In vielen Western, so auch bei Ford, tragen die wenigsten Soldaten im Dienst ihre Uniformjacke. Dieses Bild ist aus historischer Sicht nicht haltbar.

Hintergründe

Rezeption

Kritiken

Auszeichnungen

Literatur

Einzelnachweise

  1. Bis zum letzten Mann. In: synchronkartei.de. Deutsche Synchronkartei, abgerufen am 20. August 2021.