Bodo Balthasar von Dewitz (* 11. April 1950 in Göttingen; † 17. November 2017 in Bonn[1]) war ein deutscher Kunsthistoriker. Sein Arbeitsschwerpunkt war die historische Fotografie.

Leben

Bodo von Dewitz studierte nach einer begonnenen kaufmännischen Lehre im Kunsthandel zunächst von 1971 bis 1976 Germanistik, Geschichte und Pädagogik in Hamburg. Nach dem Staatsexamen folgte 1977 bis 1985 ein Studium der Kunstgeschichte in Berlin und Hamburg, das er mit der Promotion zum Dr. phil. bei Martin Warnke abschloss. Bereits während seines Studiums inventarisierte er im Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe die dortige Daguerreotypiensammlung. 1985 übernahm er die Leitung des Agfa Foto-Historama im Wallraf-Richartz-Museum/Museum Ludwig in Köln. Er wurde später Leiter der Fotografischen Sammlungen und stellvertretender Direktor des Museum Ludwig. Im Frühjahr 2013 ging Bodo von Dewitz in den Ruhestand.

2004 verlieh ihm die Philosophische Fakultät der Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, an der er seit 1989 Lehrveranstaltungen durchführte, den Titel Honorarprofessor.

Bodo von Dewitz war verheiratet und hatte zwei Kinder.

Wirken

Bodo von Dewitz konzipierte eine Vielzahl herausragender und viel beachteter Ausstellungen, seine erste bereits während der Studienzeit im Städtischen Museum Braunschweig über Kriegsfotografie, die er dann auch zum Thema seiner Dissertation machte. Als die Agfa Foto-Historama 2005 versteigert werden sollte, gelang es ihm, die Fotosammlung als nationales Kulturgut anerkennen zu lassen und so 11.000 Fotos für das Kölner Museum zu retten. Außerdem konnte er für das Museum Ludwig auch die Sammlung historischer Fotografien von Robert Lebeck, Fotografien von Ursula Schulz-Dornburg, das Archiv Reisewitz (fotoform), die Sammlung Daniela Mrázkowá mit Fotografien der russischen Avantgarde und zuletzt das Man Ray-L. Fritz Gruber Archiv erwerben.

Ausstellungen (Auswahl)

Werke (Auswahl)

Außer den Katalogen zu den genannten Ausstellungen veröffentlichte Bodo von Dewitz

Auszeichnungen

2002 erhielt er zusammen mit Robert Lebeck für die Ausstellung „Kiosk“ den Annual Infinity Award des International Center of Photography, New York.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Kölner Stadt-Anzeiger vom 21. November 2017: Nachruf: Ein Leben mit Salz und Silber (KoM), abgerufen am 22. November 2017
  2. Website des Rundbrief Fotografie