Bruce Nathan Ames (* 16. Dezember1928 in New York City) ist ein US-amerikanischer Professor für Biochemie und molekulare Biologie, Forscher am Children’s Hospital of Oakland Research Institute (CHORI) und war Direktor des „National Institute of Environmental Health Science“ an der University of California, Berkeley.[1] Er erforschte die Verbindung zwischen Folsäuremangel und Schäden an der DNA und Chromosomen, welche zu Krebs und anderen Krankheiten führen kann.[2] In den 1970er Jahren erfand Ames den nach ihm benannten Ames-Test.
Ames gelang 1971 die Entwicklung eines seitdem viel verwendeten Tests auf Mutagenität (Ames-Test). Damit identifizierte er viele karzinogene Substanzen, wobei sich herausstellte, dass häufig die Struktur heterozyklischerAmine vorlag.[3]
Ames arbeitet seit längerem an der Erforschung des Zusammenhangs zwischen der Versorgung mit Mikronährstoffen und dem menschlichen Zellstoffwechsel.[4]
In einer Übersichtsarbeit behauptet er, hochdosierte Vitamintherapie könne rund 50 menschliche Erbkrankheiten heilen oder lindern.[5] Ames behauptet weiterhin, dass Defizite in der Versorgung mit Vitaminen und Mineralien für die Entstehung von Krebs verantwortlich seien.[6][7] Auch Mangel an essentiellen Fettsäuren trage zur Beschleunigung des degenerativen Verfalls bei.[8]
1999 gründete Ames zusammen mit Tory M. Hagen Juvenon Inc.,[9] eine Firma, die heute Nahrungsergänzungsmittel[10] sowohl direkt wie auch über Vertriebspartner[11] zum Kauf anbietet. Zeitgleich gründete Ames zusammen mit seiner Frau die Bruce and Giovanna Ames Foundation, eine Stiftung, der Ames Anteile an Juvenon Inc. übertragen wurden und zu deren Aktivitäten gehört, wissenschaftliche Arbeiten unter seiner Beteiligung zu finanzieren. In der Vergangenheit hat er wiederholt versichert, von der Firma keine Bezahlung zu empfangen.[12]
Gemeinsam mit Joyce McCann, Meir Stampfer und Walter C. Willett schrieb Ames 2007 einen offenen Brief an das American Journal of Clinical Nutrition, in dem die NIH-Entscheidung[13] kritisiert wird, bei Nahrungsergänzungsmitteln zur gesundheitlichen Prävention nur noch Wirksamkeitsnachweise anzuerkennen, die auf randomisierten, kontrollierten Studien (RCTs) basieren. Die Autoren befürworten eine generelle Empfehlung der NIH zur Supplementierung, auch ohne solche Wirksamkeitsnachweise. Nahrungsergänzungsmittel seien billig, verfügbar und ungiftig, somit mindestens „eine gute Versicherung“.[14]
mit Lynn M. Wallock, Tsunenobu Tamura, Craig A. Mayr, Kelley E. Johnston und Robert A. Jacob: Low seminal plasma folate concentrations are associated with low sperm density and count in male smokers and nonsmokers. In: Fertility and Sterility. Vol. 75, 2001, ISSN0015-0282, S. 252–259. PMID 11172823.
The Metabolic Tune-Up: Metabolic Harmony and Disease Prevention. In: The Journal of Nutrition. Vol. 133, 2003, ISSN0022-3166, S. 1544S–1548S. PMID 12730462, (online).
↑B. N. Ames, P. Wakimoto: Are Vitamin and Mineral Deficiencies a Major Cancer Risk? In: Nat. Rev. Cancer. 2, 2002, S. 694–704. PMID 12209158
↑J. Liu, B. N. Ames: Reducing mitochondrial decay with mitochondrial nutrients to delay and treat cognitive dysfunction. Review. In: Nutritional Neuroscience. 8, 2005, S. 67–89. PMID 16053240
↑J. C. McCann, B. N. Ames: Is docosahexaenoic acid (DHA), an n-3 long chain polyunsaturated fatty acid, required for normal brain function? An overview of evidence from cognitive and behavioral tests in humans and animals: a review. In: Am J Clin Nutr. 82, 2005, S. 281–295. PMID 16087970
↑Conflict of interest statement. In: PNAS. vol. 103, no. 47, 21. November 2006. (pnas.org)
↑National Institutes of Health State-of-the-Science Panel: National Institutes of Health State-of-the-Science Conference Statement: multivitamin/mineral supplements and chronic disease prevention. In: Am J Clin Nutr. 85(1), Jan 2007, S. 257S-264S. PMID 17209206(Volltext)
↑B. N. Ames, J. C. McCann, M. J. Stampfer, W. C. Willett: Evidence-based decision making on micronutrients and chronic disease: long-term randomized controlled trials are not enough. In: Am J Clin Nutr. 86(2), Aug 2007, S. 522–523. PMID 17684228(Volltext)