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Bundesautobahn 91 in Deutschland
Bundesautobahn 91
Karte
Verlauf der A 91
Basisdaten
Betreiber: Deutschland Bundesrepublik Deutschland

Bundesland:

Status: Planungen verworfen

Die Bundesautobahn 91 (Abkürzung: BAB 91) – Kurzform: Autobahn 91 (Abkürzung: A 91) – war eine geplante Autobahn FeuchtwangenNördlingenDonauwörthAugsburgLandsberg am LechSchongauFüssen. Der Abschnitt zwischen Fremdingen und Harburg (Schwaben) (kurz vor Donauwörth) wurde auch Ries-Autobahn genannt, da die Trasse dort das Nördlinger Ries durchschneidet. Die Überlegungen zum Bau dieser Autobahn stammten aus den 1970er Jahren, da die Absicht bestand, eine leistungsfähige Verbindung zwischen Feuchtwangen und Füssen über Donauwörth und Augsburg einzurichten. Die Planungen zur Ausführung wurden Anfang der 1980er Jahre verworfen.[1]

Planungsgeschichte und Bau

In der Weimarer Republik war im Plan zum sogenannten „Spitzennetz“ eine Verbindung aus dem Raum Feuchtwangen über Nördlingen, Donauwörth, Augsburg, Landsberg/Lech, Schongau und dem Raum Füssen nicht vorgesehen.[2]

Unter der Herrschaft der Nationalsozialisten war eine solche Verbindung im Reichsautobahnnetz nicht enthalten.[3][4][5][6][7][8][9]

Im Ausbauplan für die Bundesfernstraßen des Gesetzes vom 27. Juli 1957[10] fand sich ebenfalls keine Autobahnverbindung zwischen Feuchtwangen, Augsburg und Füssen. Die Bundesstraße 2 Nürnberg – Donauwörth – Augsburg sowie die Bundesstraßen 17 und 23 Augsburg – Landsberg/Lech – Schongau – Garmisch-Partenkirchen mit Weiterführung nach Innsbruck (Bundesstraße 2) waren in das „Blaue Netz“ der auszubauenden und neu zu errichtenden Bundesstraßen aufgenommen. Die Strecke Feuchtwangen – Nördlingen – Donauwörth wurde hingegen nicht berücksichtigt.[11]

Dies änderte sich mit dem Bedarfsplan des Gesetzes über den Ausbau der Bundesfernstraßen in den Jahren 1971 bis 1985 vom 30. Juni 1971.[12] Dieser enthielt zwar noch keine Autobahnverbindung zwischen Feuchtwangen, Donauwörth, Augsburg, Landsberg/Lech und Füssen. Doch war eine vierstreifige Bundesstraßenverbindung zwischen Feuchtwangen und Landsberg/Lech enthalten. Darüber hinaus waren ein zweistreifiger Bundesstraßenneubau zwischen Landsberg/Lech und Steingaden sowie zwischen Lechbruck und Hopferau vorgesehen.[13] Das Vorhaben gliederte sich demnach in folgende Teilabschnitte:

Während zwischen Feuchtwangen und Donauwörth sich in Kartenmaterial keine konkreten Planungen fanden, sah dies seit 1969 zwischen Donauwörth, Augsburg, Landsberg/Lech, Schongau und Steingaden anders aus. Hieraus ergab sich folgende Streckenführung:

Die Gesamtstrecke war für den vierstreifigen autobahnähnlichen Aus- und Neubau vorgesehen.[14]

Mit der Neustrukturierung des Netzes der Bundesautobahnen, die mit Wirkung ab 1. Januar 1975 eingeführt wurde, wurden die Strecken Feuchtwangen – Donauwörth – Augsburg – Landsberg/Lech sowie Lechbruck – Hopferau als „Bundesautobahn 91“ benannt. Der Abschnitt Landsberg/Lech – Schongau – Steingaden war im Status als Autobahn noch nicht geklärt. Im Raum Augsburg wurde zudem die Streckenführung modifiziert: zwischen Langweid und Oberottmarshausen sollte die Trasse nicht mehr unmittelbar durch Augsburg geführt werden, sondern östlich um die Stadt herum. Dennoch enthielt der Plan auch eine Autobahnverbindung von Langweid über Augsburg nach Oberottmarshausen. Bei Zahling (nordöstlich Augsburg) war zudem ein Dreieck der A 91 mit der Bundesautobahn 90 geplant.[15] Die bei Augsburg geänderte Trasse hatte nunmehr folgenden Verlauf:

Im Netzplan der Bundesregierung vom Januar 1976 war nur noch der Bau der Strecke Feuchtwangen – Augsburg – Landsberg/Lech vorgesehen.[16]

Im Bedarfsplan des Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über den Ausbau der Bundesfernstraßen in den Jahren 1971 bis 1985 vom 5. August 1976[17] waren die Abschnitte Landsberg/Lech – Steingaden und Lechbruck – Hopferau lediglich noch als zweistreifige Bundesstraßenneubauvorhaben unter der Bezeichnung B 17n enthalten. Im Einzelnen war folgendes vorgenommen:

Darüber hinaus der vierstreifige Neu- und Ausbau der B 2 und der B 17 zwischen Langweid (Dreieck mit der A 91) und Oberottmarshausen (Dreieck mit der A 91) durch Augsburg vorgesehen. Das Vorhaben gliederte sich wie folgt:

Die Trassenführung nördlich von Augsburg wurde anschließend erneut verändert. 1979 ergab sich folgendes Bild:

Mit dem Zweiten Gesetz zur Änderung des Gesetzes über den Ausbau der Bundesfernstraßen in den Jahren 1971 bis 1985 vom 25. August 1980[19] kam das Aus für die Bundesautobahn 91. Stattdessen wurde der Neu- und Ausbau der Bundesstraßen 2, 17 und 25 vorangetrieben:

Hinzu traten die Vorhaben auf der durch Augsburg führenden Strecke:

Mit dem Bedarfsplan des Dritten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über den Ausbau der Bundesfernstraßen vom 21. April 1986[20] blieb es bei der Streichung der A 91. Weiterhin war der Aus- und Neubau der Bundesstraßen 2, 17 und 25 vorgenommen:

Im Bedarfsplan des Vierten Gesetzes zur Änderung des Fernstraßenausbaugesetzes vom 15. November 1993[21] wurde die A 91 nicht wieder aufgenommen. Vorgenommen war weiterhin der Aus- und Neubau der Bundesstraßen:

Der Bedarfsplan des Fünften Gesetzes zur Änderung des Fernstraßenausbaugesetzes vom 4. Oktober 2004[22] brachte im Hinblick auf die A 91 keine Wiederaufnahme. Geplant war weiterhin der Aus- und Neubau der B 2, 17 und 25:

Ersatz für die Autobahn

Statt der Autobahn wurden seit den 1980er Jahren die dort verlaufenden Bundesstraßen ausgebaut. Teilweise wurde in diesem Zuge die Trassenführung geändert.

B25 führt einbahnig von Feuchtwangen nach Donauwörth. Sie ist zum Teil mit Überholmöglichkeiten ausgestattet. Seit Dezember 2009 sind die letzten gut drei Kilometer bei Donauwörth in autobahnähnlichem Zustand.
B2 autobahnähnlich von Donauwörth bis Augsburg.
B17 autobahnähnlich von Augsburg bis Landsberg am Lech.
B17 einbahnig, zum Teil mit Überholmöglichkeiten, von Landsberg am Lech bis Füssen.

Einzelnachweise

  1. Ausbau der Bundesstraße 25 westlich Donauwörth – Planfeststellungsbeschluss vom 25. April 2008. (PDF; 1,0 MB) Regierung von Schwaben, 25. April 2008, archiviert vom Original am 1. Mai 2014; abgerufen am 20. Juni 2023.
  2. Vorentwurf zu einem Kraftwagenstraßennetz Deutschlands – Spitzennetz
  3. Reichsautobahnen 1935. Abgerufen am 30. November 2014 (Bilddatei).
  4. Reichsautobahnen Stand 31. Dezember 1935. Abgerufen am 30. November 2014 (Bilddatei).
  5. Netzkarte von 1938. Abgerufen am 5. Oktober 2014 (Bilddatei).
  6. Netzkarte vom 15. August 1938. Abgerufen am 17. Mai 2015 (Bilddatei).
  7. Autobahn-Übersichtskarte, Stand: 1940. Abgerufen am 5. Oktober 2014 (Bilddatei).
  8. Autobahn-Übersichtskarte, Stand 1. Januar 1941. Abgerufen am 13. November 2014 (Karte).
  9. Autobahn-Übersichtskarte, Stand 1. Mai 1941. Abgerufen am 13. November 2014 (Karte).
  10. Bundesgesetzblatt, Jg. 1957, Teil I, S. 1189
  11. Ausbauplan für die Bundesfernstraßen. Aufgestellt vom Bundesminister für Verkehr. Bundesdruckerei, Bonn 1957, Anlage 1
  12. Bundesgesetzblatt Jg. 1971, Teil I, S. 873
  13. Bauleistungen auf Bundesfernstraßen im Jahre 1972. Ausbau der Bundesfernstraßen in den Jahren 1971 bis 1985. Anlage zum Straßenbaubericht 1972. Bundesminister für Verkehr Abt. Straßenbau, abgerufen am 31. März 2013 (Kartenausschnitt).
  14. Der Große ADAC Generalatlas, ADAC-Verlag und e.V., München 1974, Bl. 94, 104, 114
  15. Struktur und Nummerierung der Bundesautobahnen. Vorgesehenes Gesamtnetz. Bundesminister für Verkehr Abt. Straßenbau, 15. Juni 1974, abgerufen am 18. September 2013 (Kartenausschnitt).
  16. Netz der Bundesautobahnen und Bundesstraßen. Stand 1. Januar 1976. Bundesminister für Verkehr Abt. Straßenbau, abgerufen am 31. März 2013 (Kartenausschnitt).
  17. Bundesgesetzblatt Jg. 1976, Teil I, S. 2093
  18. Der Große ADAC Generalatlas, ADAC-Verlag und e.V., München Oktober 1979, Bl. 94, 104
  19. Bundesgesetzblatt Jg. 1980, Teil I, S. 1614
  20. Bundesgesetzblatt Jg. 1986, Teil I, S. 557
  21. Bundesgesetzblatt Jg. 1993, Teil I, S. 1877
  22. Bundesgesetzblatt Jg. 2004, Teil I, S. 2574