Camill Hoffmann war 1902–1919 Feuilletonredakteur der Wiener Zeitschrift Die Zeit und der Dresdner Neuesten Nachrichten, dann zwei Jahre in der Presseabteilung des Prager Ministerratspräsidiums, seit 1920 bis 1938 im Range eines Legationsrats Kulturattaché und Pressechef der Botschaft der ČSR in Berlin. In diesen Jahren übersetzte er Tomáš Garrigue MasaryksWeltrevolution, Edvard Beneš’ Aufstand der Nationen und Karel ČapeksGespräche mit Masaryk ins Deutsche, außerdem aus dem Französischen unter anderem Werke von Balzac, Baudelaire und Charles-Louis Philippe.
Hoffmann war mit der Tochter Irma seiner Schwester Johanna Oplatka verheiratet, die Kunstkritikerin Edith Hoffmann-Yapou ist eine Tochter.[1]
2016 wurde eine Auswahl seiner Gedichte zusammen mit einer Kurzbiografie in einer deutsch-tschechischen Anthologie neu aufgelegt. Einen Teil der Druckkosten übernahm seine Geburtsstadt Kolín. Im Mai 2017 wurde der Band in der Maisel-Synagoge Prag vorgestellt.[2]
Jürgen Serke: Böhmische Dörfer. Wanderungen durch eine verlassene literarische Landschaft. Paul Zsolnay Verlag, Wien und Hamburg 1987, ISBN 978-3-552-03926-1
Robert M. Solis: Apokalyptische Motive in „Glühende Landschaft“ Camill Hoffmanns im Kontext zeitgenössischer Lyrik zum Ersten Weltkrieg. In: Ewa Wojno-Owczarska (Hrsg.) Literarische Katastrophendiskurse im 20. und 21 Jahrhundert. Peter Lang Verlag, Berlin 2019, ISBN 978-3-631-74702-5, S. 59–76.
Camill Hoffmann: Wien – Berlin. Theaterfragen, 22. Januar 1905. In: Martin Anton Müller (Hrsg.): Arthur Schnitzler: „Das Zeitlose ist von kürzester Dauer“. Interviews, Meinungen, Proteste. 1. Auflage. Wallstein Verlag, Göttingen 2023, ISBN 978-3-8353-5471-5, S.53.
↑Konstantin Kountouroyanis: Deutsch-jüdische Autoren in tschechischer Übersetzung - Buchvorstellung in der Maisel-Synagoge Prag mit Lesung von Gedichten von Camill Hoffmann, Rudolf Fuchs und Franz und Hans Janowitz. In: prag-aktuell.cz, 30. Mai 2017