Charles Hartshorne (* 5. Juni 1897 in Kittanning, Pennsylvania; † 9. Oktober 2000 in Austin, Texas) war ein US-amerikanischer Philosoph.

Leben

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Hartshorne, ein Sohn des episkopalistischen Pfarrers Francis Cope Hartshorne (1868–1950) und Bruder des späteren Geographen Richard Hartshorne, besuchte ab 1915 das Haverford College und arbeitete von 1917 bis 1919 als freiwilliger Sanitäter in einem Militärkrankenhaus in Le Tréport in der Normandie. ab 1919 studierte er Philosophie und Literatur an der Harvard University und erwarb 1923 den Ph.D. Bis 1925 konnte er dank eines Reisestipendiums in Europa studieren, wo er unter anderem Heinrich Rickert, Edmund Husserl und Martin Heidegger kennenlernte. Nach seiner Rückkehr wurde er 1925 Dozent und Research Fellow in Harvard. 1928 wechselte er an die University of Chicago, wo er bis 1955 lehrte, unterbrochen durch Gastaufenthalte an der Stanford University, der New School in New York, der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main und der Sorbonne. Von 1955 bis 1962 lehrte er an der Emory University in Atlanta, von 1963 bis zu seiner Emeritierung an der University of Texas at Austin.

Philosophie

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Großen Einfluss auf Hartshorne hatte die Philosophie von Charles S. Peirce, die er als Mitherausgeber der „Collected Papers“ 20 Jahre nach Peirce Tod erst einer größeren Öffentlichkeit zugänglich machte. Er war ein wichtiger Entwickler und Begründer der Prozesstheologie, dessen Verdienst vor allem darin bestand, die theologischen Aspekte und Implikationen der Philosophie Alfred North Whiteheads auszulegen und fortzuführen. Hartshorne stimmte mit dem Panentheismus überein und wies Deismus, Pandeismus und Pantheismus zurück.

Nach der antiken Metaphysik ist Gott das unveränderliche Absolute. Diese traditionelle Vorstellung von Gott gab Hartshorne in seinem 1941 veröffentlichten Werk Man’s Vision of God preis. Er begriff Gott nicht mehr als unveränderliches Wesen, sondern als schöpferisch erwidernde Liebe. Trotz seiner vollkommenen Natur steht Gott in einer fortschreitenden Wechselwirkung mit der Welt.

Vor allem in seinem Werk „Beyond Humanism“ erweist sich Hartshorne als ein wichtiger Vertreter der panpsychistischen Weltanschauung.

1975 wurde Hartshorne in die American Academy of Arts and Sciences gewählt.

Werke

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Beyond Humanism: Essays in the New Philosophy of Nature. Willett, Clark & Co, Chicago / New York 1937. (auch publiziert als: Beyond Humanism: Essays in the Philosophy of Nature. University of Nebraska Press, 1968)

Literatur

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Englischsprachige Literatur

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Deutschsprachige Literatur

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Personendaten
NAME Hartshorne, Charles
KURZBESCHREIBUNG US-amerikanischer Philosoph
GEBURTSDATUM 5. Juni 1897
GEBURTSORT Kittanning (Pennsylvania)
STERBEDATUM 9. Oktober 2000
STERBEORT Austin (Texas)