Christa Maar (geb. Weber;[1] * 8. April 1939 in Frankfurt am Main; † 4. November 2022 in München[2]) war eine deutsche Kunsthistorikerin. 2001 gründete sie mit ihrem Ex-Mann Hubert Burda die Felix Burda Stiftung, die sich der Prävention und Früherkennung von Darmkrebs widmet.[3] Maar war geschäftsführender Vorstand und gehörte auch dem Kuratorium an.[4]
Christa Maar, Tochter eines Physikers, besuchte ein Gymnasium und ab der mittleren Reife eine Wirtschaftsoberschule.[5] Danach studierte sie Kunstgeschichte und promovierte 1970 über das Trompe-l’œil in der niederländischen Malerei des 17. Jahrhunderts.[6] Anschließend arbeitete sie als Drehbuchautorin und Regisseurin von Fernsehfilmen.[7][8] 1988 übernahm Maar die Chefredaktion von Pan, der auflagenstärksten Kunstzeitschrift in Europa.[9] Sie behielt die Position bis zur Fusion von Pan mit Ambiente im Jahr 1992.[10] 1994 wurde Maar Leiterin der Burda Akademie zum Dritten Jahrtausend,[11] einer interdisziplinären Denkfabrik der Hubert Burda Stiftung.[12] Diese beschäftigte sich zum Beispiel mit den Auswirkungen des Internets auf die Politik.[13][14]
Von 1967 bis 1972 war Christa Maar mit dem Verleger Hubert Burda verheiratet.[15] Der Sohn des Paares, Felix Burda, starb 2001 im Alter von 33 Jahren an Darmkrebs.[16] Auf seinen Wunsch hin setzte sich Maar seitdem dafür ein, Menschen für die Bedeutung der Vorsorge zu sensibilisieren.[17] Ins Zentrum ihrer Tätigkeit rückte die 2001 mit Hubert Burda gegründete Felix Burda Stiftung.[18] Maar wurde geschäftsführende Vorständin. Die Stiftung macht seither eine breite Öffentlichkeit auf das Thema Darmkrebsvorsorge aufmerksam.[19] Unter anderem initiierte sie den Darmkrebsmonat März und erreichte die Einführung der gesetzlichen Vorsorgekoloskopie.[20] Darüber hinaus gründete Maar 2004 mit Ärzten und Wissenschaftlern das Netzwerk gegen Darmkrebs, dessen Präsidentin sie war.[21][22]
Für ihre Verdienste um das Gemeinwohl erhielt sie 2005 das Bundesverdienstkreuz am Bande.[23] 2009 folgte die Auszeichnung mit der Bayerischen Staatsmedaille für Verdienste um die Gesundheit und 2011 der Bayerische Verdienstorden.[24][25] Die Publikation des Tagesspiegels Agenda vertrat 2015 die Ansicht, der frühe Tod ihres Sohnes habe aus Christa Maar eine „politische Vorkämpferin für die Früherkennung von Darmkrebs“ gemacht.[19] Ab 2015 war Maar Mitglied im Kuratorium des Deutschen Krebsforschungszentrums.[26][27]
Maar war in erster Ehe mit Peter Krauss (1928–2022), dem Assistenten von Josef Neckermann, verheiratet. Sie starb am 4. November 2022 im Alter von 83 Jahren.[28]