Christophe Jaffrelot (* 1964) ist ein französischer Politologe, dessen Arbeiten sich schwerpunktmäßig mit dem indischen Subkontinent beschäftigen.

Er graduierte mit dem Diplom und dem Dr. habil. des institut d’études politiques (IEP) in Paris sowie jenem der Sorbonne und absolvierte auch das Institut national des langues et civilisations orientales (INALCO). Er leitet das Centre d’études et de recherches internationales (CERI) und ist Directeur de recherche am CNRS.

Jaffrelot beschäftigt sich unter anderem mit den Modernisierungstrategien Indiens, hat eine sympathisierende Monografie über Bhimrao Ramji Ambedkar, den Führer der „Unberührbaren“, verfasst sowie eine Studie über den in den letzten Jahrzehnten feststellbaren Aufstieg der niederen Kasten in Nordindien publiziert.

Unruhen wie nach der Teilung des früheren Britisch-Indien 1947 führt er vor allem auf hinduistisch-nationalistische Parteien zurück. Seit Bestehen der Wahlpolitik in der ehemaligen Kolonie würden sie Hindus gegen Muslime mobilisieren, Unruhen provozieren und eine religiöse Spaltung der Wähler bezwecken.[1] Die Anschläge am 26. November 2008 in Mumbai interpretierte Jaffrelot in einem Interview mit dem Nouvel Observateur als „Ruf nach Gerechtigkeit“ und Racheakt für die ungesühnten Massaker von Gujarat im Jahr 2002, die etwa 2000 Muslime das Leben gekostet hätten. Es handle sich also nicht um eine panislamische djihadistische Bewegung.[2]

Schriften

Über Pakistan:

Über Indien:

Einzelnachweise

  1. uni-heidelberg.de: Communal Riots in Gujarat: the state at risk? (Memento vom 17. Februar 2009 im Internet Archive). doi:10.11588/heidok.00004127
  2. Nouvel Observateur: Bombay: Quand les musulmans réclament justice (Memento vom 17. Juli 2012 im Webarchiv archive.today) (französisch)