Claudia Janssen, 2015

Claudia Janssen (* 15. Juli 1966 in Rotenburg (Wümme)[1]) ist eine deutsche evangelische Theologin. Sie ist seit 1. Oktober 2016 Professorin für Feministische Theologie / Theologische Geschlechterforschung und Neues Testament an der Kirchlichen Hochschule Wuppertal in der Nachfolge von Heike Walz. Sie wurde bekannt durch zahlreiche Publikationen zu sozialgeschichtlichen und feministischen Bibelauslegungen sowie zum Antijudaismus.

Biografie

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Nach dem Studium der Evangelischen Theologie in Kiel und Marburg sowie dem Ersten Theologischen Examen 1992 in Hannover wurde Claudia Janssen 1996 an der Universität Kassel promoviert. Von 1996 bis 1998 absolvierte sie das Vikariat in der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannovers. Die Dissertation wurde 1998 unter dem Titel Elisabet und Hanna – zwei widerständige alte Frauen in neutestamentlicher Zeit. Eine sozialgeschichtliche Untersuchung als Buch veröffentlicht. Im gleichen Jahr legte Claudia Janssen ihr Zweites Theologisches Examen ab. Zu diesem Zeitpunkt war sie bereits wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Bibelwissenschaften mit Schwerpunkt Neues Testament an der Universität-Gesamthochschule Kassel (1997–1999).

Nach einer Zeit als Stipendiatin der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) im Graduiertenkolleg Öffentlichkeiten und Geschlechterverhältnisse. Dimensionen von Erfahrung, Frankfurt am Main/Kassel (1999–2001), arbeitete sie aufgrund eines Stipendiums des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst als Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Philipps-Universität Marburg (2001–2003). Dort wurde sie 2004 im Fach Neues Testament habilitiert. Ihre Habilitationsschrift wurde 2005 unter dem Titel Anders ist die Schönheit der Körper. Paulus und die Auferstehung in 1 Kor 15 veröffentlicht. Von 2004 bis 2006 war sie als Theologische Referentin der Evangelischen Frauenarbeit in Deutschland (EFD) in Frankfurt am Main tätig, von 2007 bis 2012 als Studienleiterin am Frauenstudien- und -bildungszentrum in der EKD (FSBZ) in Hofgeismar und ab 2013 als Studienleiterin im Studienzentrum für Genderfragen in Kirche und Theologie der EKD in Hannover. Von 2010 bis 2016 war Janssen außerplanmäßige Professorin für Neues Testament an der Philipps-Universität Marburg. Seit 2016 ist sie Professorin für Feministische Theologie / Theologische Geschlechterforschung und Neues Testament an der Kirchlichen Hochschule Wuppertal (bis 2020 noch Wuppertal/Bethel) und seither auch ordinierte Pastorin der Evangelischen Kirche im Rheinland.

Arbeitsschwerpunkte

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Claudia Janssens Hauptarbeitsgebiet ist die Sozialgeschichte des Neuen Testaments sowie die Theologie des Paulus. Ihr geht es vor allem darum, die neutestamentlichen Schriften in ihrer konkreten Bedeutung und nicht rein spiritualisierend zu verstehen. Ihre Veröffentlichungen haben zu einer intensiveren Beschäftigung der Feministischen Theologie mit Paulus beigetragen. Dabei widersteht sie der Versuchung einer Profilierung des Christentums durch eine Abwertung des Judentums und widerspricht in ihren Veröffentlichungen antijudaistischen Tendenzen in der christlichen Theologie. Sie ist aktiv in der European Society of Women in Theological Research (ESWTR) und arbeitet in der Gruppe der Exegetinnen und Exegeten des Deutschen Evangelischen Kirchentags mit. Einem breiteren Publikum ist sie durch ihre Kirchentags-Bibelarbeiten gemeinsam mit Luise Schottroff sowie als Mitglied des Herausgabekreises der Bibel in gerechter Sprache bekannt geworden.

Auszeichnungen

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Für ihre Habilitationsschrift wurde sie 2006 mit dem Marga-Bührig-Förderpreis (Basel) sowie 2007 mit dem Leonore-Siegele-Wenschkewitz-Preis ausgezeichnet.

Schriften (Auswahl)

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Einzelnachweise

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  1. Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender Online. Abgerufen am 19. April 2016.
Personendaten
NAME Janssen, Claudia
KURZBESCHREIBUNG deutsche Neutestamentlerin
GEBURTSDATUM 15. Juli 1966
GEBURTSORT Rotenburg (Wümme)