Claudius Aelianus (griechisch Κλαύδιος Αἰλιανός Klaúdios Ailianós, deutsch Älian, auch Ailianos von Praeneste; * um 170 in Praeneste, dem heutigen Palestrina in Latium; † nicht vor 222) war ein römischer Sophist und Lehrer der Rhetorik.
Über das Leben Älians ist wenig bekannt. Ob er der alten römischen Patrizierfamilie der Claudier entstammte, ist nicht überliefert, aber extrem unwahrscheinlich: Der griechische Name Ailianos deutet eher darauf hin, dass seine Familie zur Zeit der Herrschaft der claudischen Kaiser das römische Bürgerrecht erworben hatte und daher den Gentilnamen Claudius führte. Nach Darstellung seines Zeitgenossen Flavius Philostratos war er ein Schüler des Pausanias und erwarb eine so elegante Beherrschung der griechischen Rhetorik, dass er μελίγλωσσος („Honigzunge“) genannt wurde. Dem wesentlich später (um 970) entstandenen Lexikon Suda zufolge soll er unter Kaiser Septimius Severus ein wichtiges Priesteramt bekleidet haben. Im Unterschied zu anderen Sophisten unternahm er offenbar keine weiten Reisen, sondern verbrachte sein Leben größtenteils in Latium. Er wurde über 60 Jahre alt und erlebte noch den Tod Elagabals.
Älians Werke, in klassischer griechischer Sprache verfasst, sind Kompilationen aus Werken der attischen Literatur. Erhalten sind drei Schriften:
Nicht oder nur fragmentarisch erhalten sind außerdem Schriften über die Vorsehung (Περὶ προνοίας), über das lenkende Eingreifen Gottes (Περὶ θείων ἐναργειῶν) und eine Anklage gegen Elagabal.