Gemeinde Coca

Coca – Ortsansicht mit Iglesia de Santa María la Mayor und Glockenturm von San Nicolás
Wappen Karte von Spanien
Coca (Spanien) (Spanien)
Coca (Spanien) (Spanien)
Basisdaten
Land: Spanien Spanien
Autonome Gemeinschaft: Kastilienleon Kastilien und León
Provinz: Segovia
Comarca: Cuéllar
Gerichtsbezirk: Santa María la Real de Nieva
Koordinaten: 41° 13′ N, 4° 31′ WKoordinaten: 41° 13′ N, 4° 31′ W
Höhe: 785 msnm
Fläche: 98,45 km²
Einwohner: 1.716 (1. Jan. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 17 Einw./km²
Postleitzahl(en): 40480
Gemeindenummer (INE): 40057 Vorlage:Infobox Gemeinde in Spanien/Wartung/cod_ine
Verwaltung
Bürgermeister: Mariano Jesús Herrero Llorente
Website: Coca
Lage des Ortes

Coca ist eine Kleinstadt und eine Gemeinde (municipio) mit 1.716 Einwohnern (Stand 1. Januar 2022) in der zentralspanischen Provinz Segovia in der autonomen Gemeinschaft Kastilien und León. Die Stadt ist als Kulturgut (Bien de Interés Cultural) in der Kategorie Conjunto histórico-artístico anerkannt.

Lage und Klima

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Die Kleinstadt Coca liegt in der kastilischen Meseta in ca. 785 m Höhe und ungefähr auf halbem Wege zwischen Valladolid und Segovia. Das Klima ist gemäßigt bis warm; Regen (ca. 400 mm/Jahr) fällt mit Ausnahme der trockenen Sommermonate übers Jahr verteilt.[2]

Bevölkerungsentwicklung

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Jahr 1857 1900 1950 2000 2018
Einwohner 723 1.409 1.898 1.968 1.774[3]

Die Mechanisierung der Landwirtschaft, die Aufgabe bäuerlicher Kleinbetriebe und der daraus resultierende Verlust an Arbeitsplätzen auf dem Lande haben seit der Mitte des 20. Jahrhunderts in den meisten Städten zu einem leichten Anstieg der Bevölkerungszahl geführt.

Wirtschaft

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Coca ist traditionell landwirtschaftlich orientiert, aber auch Kleinhändler, Handwerker und Dienstleister haben sich im Ort niedergelassen. Die Stadt lebte früher von der Glasherstellung. Heute spielt der Tourismus in Form der Vermietung von Ferienwohnungen (casas rurales) wegen der nahegelegenen Burg Coca eine bedeutende wirtschaftliche Rolle.

Geschichte

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Spuren menschlicher Besiedelung reichen bis zurück in die Bronzezeit. Die Keltiberer hatten hier eine der größten Ansiedlungen im Einzugsbereich des Duero. Der Ort soll damals etwa 7.000 Einwohner gehabt haben. Die Ansiedlung, die zum Siedlungsgebiet der Arevaker gehörte, war strategisch gut durch die beiden Flüsse Eresma und Voltoya geschützt, die den Ort im Westen und Osten umschließen. Um 220 v. Chr. zog der karthagische Feldherr Hannibal durch diese Gegend. In der Folge gelangte sie unter die Herrschaft der Römer, deren Konsul Lucius Licinius Lucullus den lokalen Widerstand im Jahr 151 v. Chr. brechen konnten, wovon Appian berichtet. Die Römer nannten den Ort, der auf 20.000 Einwohner anwuchs, Cauca. Auch eine der wichtigsten Straßen der Iberischen Halbinsel, die Route von Galicien ins zentrale Kastilien, berührte damals die Stadt. Cauca wurde zwar von den Feldzügen gegen Sertorius (74 v. Chr.) abermals stark betroffen, blühte aber danach erneut auf. Im zweiten Jahrhundert war es ein römisches municipium. Vor allem in der Spätantike war Cauca die Heimat bedeutender römischer Adelsgeschlechter, so wurde der Kaiser Theodosius I. im Jahr 347 hier geboren. Mit dem Einfall der Westgoten im 5. Jahrhundert ging die Bedeutung des Ortes rapide zurück. Seit etwa 712 gehörte Coca zum Machtbereich der Mauren bis Alfons VI. von Kastilien im Jahr 1085 die Stadt zurückeroberte. Im 15. Jahrhundert war Coca im Besitz von Don Íñigo López de Mendoza, Marqués de Santillana und kam danach (1453) an den Bischof Alonso de Fonseca I., der zeitweise auch Ratgeber der kastilischen Könige Johann II. und Heinrich IV. war und in Coca eine Zitadelle erbauen ließ. In dieser Burg stationierte auch Napoleon ab im Jahr 1808 eine Garnison.[4]

Sehenswürdigkeiten

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Castillo de Coca
Umgebung

Literatur

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Commons: Coca (Spanien) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Cifras oficiales de población de los municipios españoles en aplicación de la Ley de Bases del Régimen Local (Art. 17). Instituto Nacional de Estadística; (Bevölkerungsstatistiken des Instituto Nacional de Estadística, Stand 1. Januar 2022).
  2. Coca – Klimatabellen
  3. Coca – Bevölkerungsentwicklung
  4. Coca – Geschichte
  5. Coca – Castillo
  6. Coca – Stadtmauer