Klassifikation nach ICD-10
Q87.8 Sonstige näher bezeichnete angeborene Fehlbildungssyndrome, anderenorts nicht klassifiziert
ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Das Cohen-Syndrom ist eine sehr seltene angeborene Erkrankung mit den Hauptmerkmalen Mikrozephalie, Gesichtsdysmorphie, Muskelhypotonie, Geistige Behinderung, Kurzsichtigkeit, Retinadystrophie, Neutropenie und Stammfettsucht.[1]

Synonyme: COH1; Pepper syndrome; Cervenka syndrome

Die Besonderheit wurde 1973 erstmals von Michael Cohen u. a. unter wissenschaftlichen Gesichtspunkten detailliert beschrieben.[2]

Die Namensbezeichnung „Pepper-Syndrom“ bezieht sich auf den Familiennamen einer betroffenen und im Jahre 1984 beschriebenen Familie.[3]

Verbreitung

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Die Häufigkeit ist nicht bekannt, bislang wurde über etwa 200 Betroffene berichtet. Die Vererbung erfolgt autosomal-rezessiv.[1]

Die Diagnose ist nicht ganz einfach, so dass davon ausgegangen werden muss, dass das Cohen-Syndrom oftmals nicht als dieses diagnostiziert wird, sondern zum Beispiel als Prader-Willi-Syndrom.

Ursache

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Der Erkrankung liegen Mutationen im VPS13B (oder COH1)-Gen auf Chromosom 8 Genort q22.2 zugrunde.[4]

Klinische Erscheinungen

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Differentialdiagnose

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Abzugrenzen sind das MORM-Syndrom und das Laurence-Moon-Biedl-Bardet-Syndrom.

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. a b Cohen-Syndrom. In: Orphanet (Datenbank für seltene Krankheiten).
  2. Michael Cohen, Bryan D. Hall, David W. Smith, Benjamin Graham, Kenneth J. Lampert: A new syndrome with hypotonia, obesity, mental deficiency, and facial, oral, ocular and limb anomalies. In: J Pediatr., 1973, 83, S. 280–284.
  3. Reuo Norio, Christina Raitta, Elina Lindahl: Further delineation of the Cohen syndrome; report on chorioretinal dystrophy, leukopenia and consanguinity. In: Clin. Genet., 1984, 25, S. 1-14; PMID 6705238.
  4. Cohen syndrome. In: Online Mendelian Inheritance in Man. (englisch)