Cornelius Osten (auch Cornelio Osten; * 11. Februar 1863 in Bremen, Deutschland; † 6. September 1936 in Montevideo, Uruguay) war ein deutscher Kaufmann und Botaniker, der vor allem in Uruguay tätig war. Sein botanisches Autorenkürzel ist Osten.

Leben und Wirken

Cornelius Osten war der erste Sohn des Bremer Kaufmanns und Senators Friedrich Carl Philipp Osten. 1896[Anmerkung 1] emigrierte er nach Uruguay und gründete ein Exportunternehmen für Wolle. Darüber hinaus befasste er sich mit botanischen Forschungen. Dabei arbeitete er zusammen mit José Arechavaleta y Balpardo, dem Direktor des Museo Nacional de Historia Natural (MNHN). Eines seiner Arbeitsgebiete waren die Sauergrasgewächse, die er zusammen mit Georg Kükenthal studierte. Er erforschte insbesondere das Gebiet des Río de la Plata und unternahm mit Emil Hassler und seinem Schüler Teodoro Rojas (1877–1954) Forschungsreisen nach Paraguay. In Montevideo baute er ein Herbarium auf, das 1907 etwa 2000 Exemplare umfasste. Von 1925 bis 1932 gab das Herbarium die Zeitschrift Comunicaciones heraus.[1]

1928 kam sein jüngerer Bruder Hans Osten nach Montevideo, um ihn bei der Geschäftsführung und bei den botanischen Untersuchungen zu unterstützen. Cornelius Osten beendete 1929 die Geschäftstätigkeit[2] und widmete sich seinen botanischen Forschungen. Mit seinem Bruder reiste er nach Argentinien nach Mendoza und nach Córdoba. Duplikate seiner Sammlungsexemplare überließ er auch anderen Museen wie dem Botanischen Museum Berlin-Dahlem,[3] dem Field Museum of Natural History in Chicago[4] und dem Muséum d’Histoire Naturelle de Buenos Aires.

Cornelius Osten war verheiratet mit Elsa geb. Tappen. Er verstarb 1936 in Montevideo und wurde auf dem Cementerio Británico von Montevideo in einer Familiengruft beerdigt.[5] Sein Herbarium mit über 23.000 Exemplaren vor allem aus Uruguay, Paraguay, Argentinien und Brasilien und seine Bibliothek überließ er kurz vor seinem Tod dem Museo Nacional de Historia Natural. 1941 wurden die Notas sobre cactáceas veröffentlicht. Einige der darin enthaltenen Beschreibungen werden ihm mit der Jahresangabe 1941 zugeschrieben, obwohl er bereits verstorben war.

Auszeichnungen und Ehrungen

Schriften

Podostemaceae Florae Uruguayensis. S. 14–17.
Droseraceae Florae Uruguayensis. S. 18.
Halorrhagaceae Florae Uruguayensis. S. 19.
Misceláneas. S. 20–28.

Literatur

Ausgabe in Uruguay: Ostenia. Colección de trabajos botanicos dedicados á don Cornelio Osten en ocasión del LXX aniversario de su nacimiento. Montevideo 1933, OCLC 5426032.

Anmerkungen

  1. In einigen Quellen wie Osten, Cornelius (1863–1936) auf plants.jstor.org ist die Angabe im Alter von 23 Jahren zu finden, das wäre im Jahr 1886. Diese Angabe ist wahrscheinlich falsch, siehe Cornelius Osten (1863–1936) auf cactuspro.com, Fußnote 1

Einzelnachweise

  1. Comunicaciones auf obvsg.at, ZDB-ID 753958-7
  2. Rodrigo Corrêa Pontes, José Newton Cardoso Marchiori, Leopoldo Witeck Neto: Notas históricas sobre a família Cactaceae no Rio Grande do Sul (Brasil) e Uruguai. I – Período Clássico (1818–1950): viajantes naturalistas e botânicos europeus. In: Balduinia. Nr. 56, 2017, S. 1–11, hier S. 8, Fußnote 5 (online)
  3. Notizblatt des Botanischen Gartens und Museums zu Berlin-Dahlem. Band XI, Nr. 109, 1933, S. 840f.
  4. Annual report of the Director to the Board of Trustees for the year 1931 (= Publications of Field Museum of Natural History. Band IX). 1931/1932, S. 334 (Textarchiv – Internet Archive).
  5. Cornelius Osten in der Datenbank Find a Grave, abgerufen am 7. Juli 2022 (englisch).