Crayon Shin-Chan
Originaltitel クレヨンしんちゃん
Transkription Kureyon Shin-chan
Logo von Crayon Shin-Chan
Genre Comedy, Seinen
Manga
Land Japan Japan
Autor Yoshito Usui
Verlag Futabasha Publishers
Magazin Weekly Manga Action
Erstpublikation Aug. 1990 – Feb. 2010
Ausgaben 50
Animeserie
Produktionsland Japan
Originalsprache Japanisch
Erscheinungsjahre seit 1992
Länge 25 Minuten
Episoden 1110+
Produktions­unternehmen Shin-Ei Animation
Regie Mitsuru Hongo, Keiichi Hara, Yuji Mutoh
Musik Toshiyuki Arakawa
Premiere 13. Apr. 1992 auf TV Asahi
Deutschsprachige
Premiere
5. Apr. 2002 auf RTL II
Synchronisation
Manga
Titel Shin Crayon Shin-Chan
Originaltitel 新クレヨンしんちゃん
Transkription Shin Kureyon Shin-chan
Land Japan Japan
Autor UY Studio
Verlag Futabasha
Magazin Manga Town
Erstpublikation Aug. 2010 –
Ausgaben 8
Animeserie
Titel Super Shiro
Originaltitel SUPER SHIRO
Produktionsland Japan
Originalsprache Japanisch
Länge 6 Minuten
Episoden 48
Produktions­unternehmen Science SARU
Regie Masaaki Yuasa, Tomohisa Shimoyama
Premiere 14. Okt. 2019 – 7. Sep. 2020 auf TV Asahi

Crayon Shin-Chan (japanisch クレヨンしんちゃん, Kureyon Shin-chan) ist eine von 1990 bis Februar 2010 laufende Manga-Serie des japanischen Zeichners Yoshito Usui, die auch als Anime-Fernsehserie mit über 1000 Folgen, mehrere Spin-off-Serien, über 80 Specials und über zwei Dutzend Kinofilmen umgesetzt wurde. Nach Usuis Tod im September 2009 wird sie seit August 2010 als Shin Crayon Shin-Chan (jap. 新クレヨンしんちゃん, Shin Kureyon Shin-chan) fortgeführt.

Handlung

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Der fünfjährige Shinnosuke Nohara, genannt Shin-Chan Nohara, treibt seine Eltern Harry und Mitsy Nohara in den Wahnsinn. Er ignoriert alle Regeln und gesellschaftlichen Konventionen, nicht selten zeigt er seinen Gesprächspartnern sein entblößtes Gesäß. Der Witz der Serie baut auf den Handlungen und Bemerkungen Shin-Chans auf, die in den dargestellten Situationen absolut unpassend sind und seine Eltern häufig in Verlegenheit bringen.

Charaktere

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Veröffentlichungen

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Manga

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Von 1990 bis 2003 erschien der Manga im Magazin Manga Action bei Futabasha, wegen kurzzeitiger Einstellung des Magazins wechselte Shin-Chan allerdings in das Magazin Manga Town desselben Verlags. Nach dem Tod von Yoshito Usui im September 2009 wurde der Manga bis zur Dezemberausgabe des Manga Town, die am 5. November 2009 erschienen ist, mit bereits fertiggestellten Kapiteln fortgesetzt. Weitere drei Kapitel wurden bis zum 5. Februar 2010 in den folgenden drei Ausgaben veröffentlicht.[1] Die von Usui gezeichneten Kapiteln wurden in insgesamt 50 Manga-Bände zusammengefasst.

Der Manga wird als Shin Crayon Shin-Chan in neuer Form mit Mitgliedern von Usuis Team fortgesetzt, die als 臼井儀人&UYスタジオ (UY Studio) firmieren. Das erste Kapitel der neuen Serie erschien am 5. August 2010 in der September-Ausgabe des Manga-Town-Magazins.[2]

In Deutschland wurde die Serie nach acht Bänden vom Egmont Manga und Anime Verlag eingestellt.

Von 2002 bis 2005 erschienen in den USA die ersten elf Bände von Crayon Shin-Chan beim ComicsOne-Verlag. Diese Ausgabe wird in westlicher Leserichtung gelesen. Im Jahr 2007 lizenzierte CMX Manga, die Manga-Sparte von DC Comics, die Serie erneut und brachte bisher elf Bände mit neuer Übersetzung heraus. Casterman und später J’ai lu veröffentlichten die Serie in Teilen auf Französisch, Planeta DeAgostini Comics auf Spanisch, Panini Comics auf Portugiesisch und Tong Li auf Chinesisch.

Anime

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Der Anime wurde in Japan unter der Regie von Kaichi Hara ab 1992 von Shin-Ei Animation produziert und wird in Japan seit dem 13. April 1992 auf dem Sender TV Asahi gezeigt. Das Charakterdesign entwarf Hiroshi Ogawa. Die Handlung des inzwischen über 900 Folgen umfassenden Anime orientiert sich am Manga. Es existieren derzeit auch 26 Filme. Der 2007 veröffentlichte Film Arashi o Yobu Utau Ketsu dake Bakudan! war der fünfterfolgreichste Anime-Film des Jahres 2007 und spielte 14,5 Millionen Dollar ein.[3]

Trotz des Todes des Autors wird die Anime-Serie seit dem 16. Oktober 2009 fortgeführt.[4][5] Es wurde auch an dem 18. Kinofilm gearbeitet, Chō Jikū! Arashi o Yobu Ora no Hanayome, der am 17. April 2010 in die japanischen Kinos kam.

Die Fernsehserie wurde unter anderem ins Englische, Niederländische, Französische, Spanische, Italienische, Polnische und Portugiesische übersetzt. Nach Deutschland kam die Serie unter dem Namen Shin-Chan im Jahre 2002, die Fassung wurde angefertigt von Interopa Film. Sie wurde das erste Mal ab dem 5. April 2002 auf RTL II gezeigt. Später lief sie auf Jetix in der PayTV-Plattform Premiere. Insgesamt wurden 130 Folgen auf Deutsch ausgestrahlt, im Herbst 2003 erschienen 15 Episoden auf drei DVDs/VHS. Die deutsche Fassung beruht auf der englischen Fassung und verwendete entsprechend auch dieselbe Titelmusik. Auch in den Namen der Charaktere schlug sich das englische Ausgangsmaterial nieder. So heißt Shin-Chans Vater „Harry“.

Von den ersten 52 Folgen existieren zwei verschieden synchronisierte deutsche Fassungen.[6] Die Erste wurde vom 5. April 2002 bis 24. Juni 2002 während der Erstausstrahlung verwendet. In dieser Version wurde die mit Schimpfwörtern gefüllte und als pervers angesehene englische Fassung übernommen und teilweise noch verschärft. Wegen Protesten wurde die Serie für einen Monat ausgesetzt und die Synchronisation überarbeitet.[7] Anschließend wurde nur noch diese Neufassung auf RTL II und Jetix gezeigt. Bei den Folgen 53 bis 130 wurde von Anfang an darauf geachtet, dass es bei der Synchronisation nicht zu übertriebenen Formulierungen kam. Somit sind die letzteren Episoden näher am Original als die ersten 52 Folgen. Die erste Fassung lief nur noch während sporadischer Wiederholungen in der Nacht auf RTL II. Auf den DVDs/VHS ist ebenfalls nur die Zweitfassung enthalten und es bekam eine FSK 12.

Für das Titellied der Serie wurde die Band Bro’Sis engagiert,[8] welche sich gerade auf RTL II formiert hatte. Der Text wurde aus dem Englischen übernommen, allerdings komplett neu arrangiert und produziert. Für den Abspann wurde eine Kurzfassung des Titellieds verwendet.

2017 wurden neue Folgen der Serie auf Deutsch von der Synchronfirma DMT – Digital Media Technologie GmbH in Hamburg synchronisiert. Die Namen der Figuren wurden dabei im Original belassen.[9] Im Januar 2019 gab polyband bekannt, bereits ab dem 26. April 2019, unter dem neu gegründeten Sub-Label polyband anime, neue Folgen der Serie zu veröffentlichen.[10][11][12]

Synchronisation

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Rolle (jp./dt.) Japanische Sprecher (Seiyū) Deutsche Sprecher (2002)[13] Deutsche Sprecher (2017)[9]
Shinnosuke „Shin-Chan“ Nohara Akiko Yajima (1992–2018)
Yumiko Kobayashi (seit 2018)
Tanja Geke Arlette Stanschus
Misae Nohara/Mitsy Nohara Miki Narahashi Tanja Schumann (1. Stimme)
Sabine Arnhold (2. Stimme)
Tanja Dohse
Hiroshi Nohara/Harry Nohara Keiji Fujiwara (1992–2016)
Toshiyuki Morikawa (seit 2016)
Detlef Bierstedt Rasmus Borowski
Himawari Nohara/Daisy Nohara Satomi Kōrogi Anja Rybiczka Daniela Reidies
Nene Sakurada/Nini Tamao Hayashi Jannika Jira
Toru Kazama/Cosmo Mari Mashiba Bernhard Völger Tim Kreuer
Midori Yoshinaga/Fräulein Dori Yumi Takada (erste Sprecher)
Haruhi Terada (zweite Sprecher)
Cathlen Gawlich Kerstin Draeger
Masao Sato/Max Teiyū Ichiryūsa Carola Ewert (1. Stimme)
Susanne Geier (2. Stimme)
Julian-Elias Henneberg
Bo Chie Satō Karlo Hackenberger Tobias Schmidt
Kitamoto/Frau Goober Reiko Suzuki Eva-Maria Werth
Ume Matsuzaka/Fräulein Uma Michie Tomizawa Christin Marquitan Simona Pahl
Bunta Takahara/Direktor Enzo Rokurō Naya (1992–2014)
Junpei Morita (seit 2015)
Bernd Schramm Holger Umbreit
Action Mask/Maskierter Muchacho Tesshô Genda Stefan Fredrich

Musik

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Im November 2002 brachten RTL II und Warner Strategic Marketing ein Album mit mehreren deutschen Songs, großteils eingesungen von Tanja Geke als Shin-Chan, heraus. Der Untertitel lautet Boah Geilo!!! (Tagline: Freche Songs und coole Sprüche) und beinhaltet 15 Titel mit etwa 48 Minuten Laufzeit auf einer CD.[14]

Die Musik der Serie komponierte Toshiyuki Arakawa. Für die Vorspanne verwendete man folgende Titel:

Die Lieder der 13 Abspanne sind:

Rezeption

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Laut MangasZene war die Serie in Japan zu ihrem Fernseh-Start sehr umstritten, da sie viele Flüche und sexuelle Anspielungen enthält, dabei aber beim Publikum unter 12 Jahren sehr beliebt war. Eltern befürchteten, ihre Kinder könnten das Verhalten der Hauptfigur Shin-Chan zum Vorbild nehmen. Dennoch blieb die Serie erfolgreich im Programm.[15] Animationen und Charaktere sind laut MangasZene „sehr einfach und schlicht gehalten“ und seien, wie die Serie als Ganzes, sicher nicht jedermanns Geschmack.[16]

Einzelnachweise

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  1. Anime News Network: Crayon Shin-chan Manga to Continue until February (englisch). 6. November 2009.
  2. Ankündigung bei natalie.mu (japanisch)
  3. Anime News Network über die erfolgreichsten Animes 2007
  4. Gigazine: “Crayon Shin-chan” is to continue airing despite the author’s death (Memento vom 10. Juli 2012 im Webarchiv archive.today). 20. September 2009 (englisch, japanisch).
  5. Anime News Network: Crayon Shin-chan Anime’s Continuation, Film Confirmed. 2. Oktober 2009 (englisch)
  6. Shin Chan RTL2 Synchro Vergleich (alt vs. neu). In: YouTube. 27. Dezember 2018, abgerufen am 21. Januar 2019.
  7. Interviews / Frank Nette (RTL2). In: digimoncity.de. Archiviert vom Original am 17. Oktober 2002; abgerufen am 17. Oktober 2002.
  8. Jenni Zylka: Dr. Oetkers japanischer Albtraum, In: taz.de. 5. April 2002, abgerufen am 11. März 2003.
  9. a b Shin-chan (2. Synchro 2017). In: synchronkartei.de. Deutsche Synchronkartei, abgerufen am 6. Mai 2019.
  10. polyband startet eigenes Anime-Label. In: Anime2You.de. 18. Januar 2019, abgerufen am 21. Januar 2019.
  11. Disc-Releasetermin der neuen »Shin Chan«-Folgen. In: Anime2You.de. 18. Januar 2019, abgerufen am 21. Januar 2019.
  12. Polyband gründet "polyband anime" (German). (Memento vom 21. Januar 2019 im Internet Archive) In: splendidmedien.com. 21. Januar 2019, abgerufen am 21. Januar 2019.
  13. Shin-chan (1. Synchro). In: synchronkartei.de. Deutsche Synchronkartei, abgerufen am 21. Februar 2019.
  14. Shinchan – Boah Geilo!!! – Freche Songs und Coole Sprüche. In: Blickpunkt:Film. Abgerufen am 21. Januar 2019.
  15. Animerica, Vol. 10 No. 10, S. 6.
  16. MangasZene Nr. 8, S. 21.
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