Cyrill Kistler
Kistler-Bronzebüste
in Bad Kissingen
Kistler-Grabmal
Kapellenfriedhof, Bad Kissingen

Cyrill Kistler (* 12. März 1848 in Großaitingen, Schwaben; † 1. Januar 1907 in Bad Kissingen, Unterfranken) war ein deutscher Komponist, Musiktheoretiker, Musikpädagoge und Verleger.

Leben

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Kistler, der einer schwäbischen Handwerkerfamilie entstammte, besuchte von 1865 bis 1867 das Lehrerseminar in Lauingen (Schwaben). Anschließend war er zunächst Lehrer an verschiedenen Orten in Mittelschwaben. Da ihn diese Aufgabe zunehmend weniger erfüllte, verlegte er sich ausschließlich auf das Musizieren und Komponieren. Er studierte von 1876 bis 1878 an der Königlich Bayerischen Musikschule in München Orgel sowie Komposition, u. a. bei Josef Rheinberger. Danach übernahm er 1883 die Lehrstelle für Musiktheorie am fürstlichen Konservatorium in Sondershausen. 1876 lernte er Richard Wagner in Bayreuth kennen, von dessen Werk er nachhaltig kompositorisch beeinflusst wurde.

Ab 1885 in Bad Kissingen tätig, gründete er eine eigene Musikschule und gab ab 1880 die Zeitschrift Musikalische Tagesfragen. Organ für Musiker, Musikfreunde und Freunde der Wahrheit heraus. Mit krankheitsbedingten Unterbrechungen bestand diese Zeitschrift zwölf Jahre. Er komponierte Opern (z. B. Baldurs Tod, Die Kleinstädter, Kunihild, Der Schmied von Kochel und Eulenspiegel), weltliche und geistliche Chöre, Lieder, Orgel- und Klavierstücke. Im Jahr 1904 erschien Kistlers Harmonielehre Der einfache Kontrapunkt und die einfache Fuge.

Durch seine Arbeit und die Komposition von mehr als 200 Werken erlangte Kistler zu seiner Zeit einen hohen Bekanntheitsgrad. Als er im Jahr 1889 in Würzburg seine Oper Eulenspiegel uraufführte, fand Richard Strauss deren Text „unbeholfen“ und „erheiternd“. Er nahm Kistlers Oper zum Anlass, wenige Jahre später seine Tondichtung Till Eulenspiegels lustige Streiche zu komponieren. Richard Wagner bezeichnete seinen Freund Kistler als seinen einzig würdigen Nachfolger. Einer seiner Schüler war der Pianist Mieczysław Horszowski.

Heute ist Kistlers Musik weitgehend vergessen. Sein Grab befindet sich auf dem Kapellenfriedhof in Bad Kissingen.

Werke (Auswahl)

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Ehrungen

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Literatur

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Personendaten
NAME Kistler, Cyrill
ALTERNATIVNAMEN Kistler, Cyriak
KURZBESCHREIBUNG deutscher Komponist, Musiktheoretiker und Musikpädagoge
GEBURTSDATUM 12. März 1848
GEBURTSORT Großaitingen, Schwaben
STERBEDATUM 1. Januar 1907
STERBEORT Bad Kissingen