DJ Koze (2019)
DJ Koze (2019)
Chartplatzierungen
Erklärung der Daten
Alben[1]
Amygdala
  DE 61 05.04.2013 (3 Wo.)
  CH 77 07.04.2013 (1 Wo.)
Knock Knock
  DE 7 11.05.2018 (5 Wo.)
  AT 15 18.05.2018 (3 Wo.)
  CH 18 13.05.2018 (3 Wo.)
Singles[1]
Paradise Delay (Marteria feat. DJ Koze)
  DE 78 07.05.2021 (1 Wo.)

DJ Koze (* 1972 in Flensburg; bürgerlich Stefan Kozalla, ausgesprochen wie Kotze[2][3]) ist ein deutscher DJ, Musikproduzent, Musiker und Labelbetreiber.

Leben

Anfang der 1990er Jahre begann er als Rapper und DJ bei verschiedenen Hip-Hop-Gruppen in Flensburg. 1991 erreichte DJ Koze bei der deutschen DMC-Meisterschaft (ein Ableger des Disco Mix Club) den zweiten Platz. Zwei Jahre später zog er nach Hamburg und gründete zusammen mit Cosmic DJ, DJ Stachy und dem „schrecklichen Sven“ die Hip-Hop-Formation Fischmob, die etwa fünf Jahre lang bestehen blieb.

Parallel dazu beschäftigte er sich auch mit elektronischer Musik, steigerte seinen Bekanntheitsgrad als DJ und produzierte einige Remixe, teilweise auch unter dem Pseudonym Adolf Noise. 1996 erschien die als „Chillout-Hörspiel“ bezeichnete Wunden, s. Beine offen. Besonders erfolgreich war 1999 seine Mischung von Blumfelds Single Tausend Tränen Tief mit dem Minimal-House-Track Loverboy von Steve Bug. Eine Sammlung solcher Remixe erschien 2000 unter dem Titel Music Is Okay.

Mit Max Goldt als Sprecher veröffentlichte er 2001 als Adolf Noise die Single Deine Reime sind Schweine (regelrechte Schweine), eine Satire auf Battle-Rap-Tracks im deutschen Hip-Hop.

Zusammen mit Cosmic DJ und Erobique gründete er das Projekt International Pony, von dem 2002 das Album We Love Music und 2006 die LP Mit Dir sind wir vier erschien.

Seit 2003 veröffentlichte Koze mehrere Techno-Maxis bei dem Kölner Label Kompakt unter dem Namen Monaco Schranze (eine Verballhornung von Monaco Franze und Schranz). Dort erschien auch 2004 seine zweite Mix-CD mit dem Titel All People Is My Friends.

Als DJ trat er bei großen Festivals und Raves wie Coachella, Osheaga, Outside Lands, Roskilde, Sónar, Tomorrowland, SonneMondSterne, Melt, Time Warp, Mayday, Mutek, Amsterdam Dance Event, Snowbombing und Nature One auf. Bei Leser-Umfragen der Musikzeitschriften Spex, Intro und de:Bug wurde er mehrfach zum DJ des Jahres gewählt.

Die unter dem Namen Adolf Noise laufenden Produktionen sind generell experimenteller und verschrobener. Auch hier kommt der schon aus Fischmob-Zeiten bekannte, oft fast klamaukige Humor zum Tragen. Nach Wunden, s. Beine offen erschien im April 2005 das zweite Adolf-Noise-Album Wo die Rammelwolle fliegt. Die Single Zuviel Zeit? daraus sampelt auf ironische Weise eine Äußerung des Schlagersängers Gunter Gabriel bei einem Auftritt in Eisleben im September 2004, mit der dieser das Publikum als Arbeitslose beschimpft und damit für einen Skandal in Ostdeutschland gesorgt hatte. Seit 2009 betreibt er das Label Pampa Records.

Mit seinem 2013 auf Pampa Records veröffentlichten Album Amygdala kam er erstmals auch in die offiziellen deutschen und Schweizer Charts. Außerdem wurde er dafür bei der Echoverleihung 2014 mit dem Kritikerpreis ausgezeichnet. Am 15. Juni 2015 erschien auf dem Berliner Label Studio K7 zum zwanzigsten Jubiläum der DJ-Mix Reihe DJ-Kicks die von ihm gemixte 50. Ausgabe, die national wie international viel Beachtung fand.

Im Januar 2018 kündigte DJ Koze sein viertes Studioalbum mit dem Titel Knock Knock an, welches am 4. Mai 2018 auf seinem Label Pampa Records erschien.[4][5] Darauf sind Featurings von u. a. Justin Vernon (Bon Iver), Kurt Wagner (Lambchop), Sophia Kennedy, Róisín Murphy und Speech (Arrested Development) enthalten. Der Radiosender ByteFM beschreibt es als „Drahtseilakt zwischen Weirdness und Pop“ und machte es zum Album der Woche[6] sowie zur meistgespielten Platte des Jahres.[7]

Am 12. Juli 2018 erschien sein Remix zum Track Humility von der Single The Now Now der britischen Band Gorillaz.

Am 19. Oktober 2018 wurde er im Tempodrom Berlin mit dem Preis für Popkultur in der Kategorie „Lieblingsproduzent/in“ ausgezeichnet.[8]

Am 12. Dezember 2019 premierte DJ Koze in der Konzerthalle des Opernhaus Sydney seine neue A/V Show „Popup Jungle“.[9][10]

Auf dem 2021 veröffentlichten Marteria-Album 5. Dimension war DJ Koze auf 4 von 12 Songs als Featuregast und Produzent vertreten. Paradise Delay erschien als Singleauskopplung und erreichte Platz 78 der deutschen Singlecharts.[11]

Róisín Murphy veröffentlichte im März 2023 die von Koze produzierte Single CooCool auf dem Plattenlabel Ninja Tune.[12] Das ebenfalls von DJ Koze produzierte Album Hit Parade erschien im September 2023.[13]

Musikvideos

Das offizielle Musikvideo zu Pick Up, der zweiten Single des Albums Knock Knock, hat über viereinhalb Millionen Aufrufe auf YouTube erhalten und wird von DJ Koze als „Ein Video, das Raum für die eigene Fantasie lässt“ zitiert. Es wurde von Terlina Lie animiert.[14]

Im Musikvideo von Marteria zu Niemand bringt Marten um spielte DJ Koze den U-Boot-Kapitän, die Crew besteht aus Vincent Graf von Schlippenbach (The Krauts) und Siriusmo.[15] Im Musikvideo von Marteria zu 5. Dimension spielt DJ Koze einen Flugzeugpiloten, außerdem sind im Video zu sehen: Wilson Gonzales, Campino, Vincent Graf Schlippenbach und Manfred Krug.[16]

Diskografie (Auswahl)

Studioalben

EPs

Compilations

DJ Mixes

Remixe

Mit Adolf Noise

Mit Fischmob

Mit Monaco Schranze

Mit Marteria

Mit Róisín Murphy

Auszeichnungen (A–Z)

ByteFM - ByteFM Jahrescharts

De:Bug - DJ des Jahres

DJ Magazine - Top 20 Remixes of 2016

DJ Awards

Echo Pop

Faze Magazin

FM4 - Most Wanted - 100 besten Clubtracks des Jahres

Groove Magazin - Leser Poll

MIXMAG - The Top 50 Tracks of 2018

Musikexpress - Platten des Jahres

Noisey - The 100 Best Albums of 2018

Pitchfork - Top 50 Albums

Pitchfork - The 50 Best Albums of 2018

Pitchfork - The 100 Best Songs of 2018

Pitchfork - The 200 Best Albums of the 2010s

Preis für Popkultur

Radio Eins - Hörerpoll

Resident Advisor - Top 30 tracks of 2008

Resident Advisor - Top 50 tracks of 2013

Resident Advisor - 2014's Best Albums

Resident Advisor - 2018's Best Tracks

Rolling Stone - 20 Best Dance Albums of 2013

Rolling Stone - 50 Best Albums of 2018 So Far

SPEX Magazin - DJ Of The Year[48]

XLR8R - 30 Best Albums

Zündfunk - Die 60 besten Alben des Jahres

Einzelbelege

  1. a b Chartquellen: Deutschland - Österreich - Schweiz
  2. Sven: Und noch mehr DJ-Namen, die immer falsch ausgesprochen werden. In: FAZEmag. 20. November 2014, abgerufen am 17. März 2022 (deutsch).
  3. Johanna Dürrholz: Künstler DJ Koze im Porträt: Der letzte echte DJ. In: FAZ.NET. 30. April 2018, ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 17. März 2022]).
  4. DJ Koze: Neues Album "Knock Knock" angekündigt. In: Groove. 25. Januar 2018 (groove.de [abgerufen am 26. April 2018]).
  5. DJ Koze: “Ich bin ein Soul-Typ”. Abgerufen am 2. Mai 2018.
  6. DJ Koze - „Knock Knock“ (Album der Woche) – ByteFM. In: ByteFM Blog – News und Rezensionen aus unserer Redaktion. 29. April 2018, abgerufen am 25. Mai 2020 (deutsch).
  7. a b Die ByteFM Jahrescharts 2018 – ByteFM. In: ByteFM Blog – News und Rezensionen aus unserer Redaktion. 28. Dezember 2018, abgerufen am 25. Mai 2020 (deutsch).
  8. a b Gewinner 2018. preisfuerpopkultur.de, 19. Oktober 2018, abgerufen am 25. Oktober 2018.
  9. Homepage Opernhaus Sydney mit Ankündigung. Abgerufen am 30. Dezember 2019.
  10. Video Review Dj Koze - `Popup Jungle´. Abgerufen am 30. Dezember 2019.
  11. Marteria - Paradise Delay (Single). In: Offizielle Deutsche Charts. GfK Entertainment, abgerufen am 19. März 2022.
  12. Róisín Murphy signs to Ninja Tune with new DJ Koze-produced track ‘CooCool´. Abgerufen am 10. März 2023.
  13. “Metacritic: Hitparade by Róisín Murphy”. 8. September 2023, abgerufen am 8. September 2023 (deutsch).
  14. Offizielles Musikvideo auf YouTube: Dj Koze - "Pick Up". Abgerufen am 12. September 2021.
  15. Homepage Musikexpress. Abgerufen am 18. April 2021.
  16. Marteria - 5. Dimension (Official Video). Abgerufen am 7. November 2021.
  17. Homepage ByteFM - ByteFM Jahrescharts 2013. Abgerufen am 24. Januar 2020.
  18. Homepage De:Bug - Leserpoll 2003 - DJ des Jahres. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 29. April 2020.@1@2Vorlage:Toter Link/de-bug.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  19. Homepage De:Bug - Leserpoll 2005 - DJ des Jahres. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 29. April 2020.@1@2Vorlage:Toter Link/de-bug.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  20. Homepage De:Bug - Leserpoll 2008 - DJ des Jahres. Abgerufen am 29. April 2020.
  21. Homepage De:Bug - Leserpoll 2010 - DJ des Jahres. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 29. April 2020.@1@2Vorlage:Toter Link/de-bug.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  22. Homepage De:Bug - Leserpoll 2010 - Single des Jahres. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 29. April 2020.@1@2Vorlage:Toter Link/de-bug.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  23. Homepage DJ Mag - Top 20 Remixes of 2016. Abgerufen am 29. April 2020.
  24. Homepage Dj Awards Gewinner. djawards.com, 14. September 2018, abgerufen am 24. Oktober 2018 (englisch).
  25. Tassilo Dicke: FAZEmag-Jahrespoll 2023: Produzent. In: Faze Magazin. Abgerufen am 24. Januar 2024.
  26. Homepage FM4 - Most Wanted - die 100 besten Clubtracks des Jahres. In: FM4.orf.at. Abgerufen am 20. Dezember 2018.
  27. Homepage Groove - Leser Poll 2016 - DJs des Jahres. Abgerufen am 27. April 2020.
  28. Homepage Groove - Leser Poll 2015 - Produzent des Jahres. Abgerufen am 29. April 2020.
  29. Homepage Groove - Leser Poll 2015 - Die besten Tracks des Jahres. Abgerufen am 27. April 2020.
  30. Homepage Groove - Leser Poll 2015 - Die besten Alben und Compilations des Jahres. Abgerufen am 27. April 2020.
  31. Homepage Groove - Leser Poll 2016 - Dj des Jahres. Abgerufen am 29. April 2020.
  32. Homepage Groove - Leser Poll 2016 - Produzent des Jahres. Abgerufen am 29. April 2020.
  33. Homepage Groove - Leser Poll 2016 - Remix des Jahres. Abgerufen am 29. April 2020.
  34. Homepage Groove - Leser Poll 2016 - Remix des Jahres. Abgerufen am 29. April 2020.
  35. Homepage Groove - Leser Poll 2016 - Remix des Jahres. Abgerufen am 29. April 2020.
  36. Homepage Groove 2017 - Leser Poll 2017 - DJ des Jahres. Abgerufen am 29. April 2020.
  37. Homepage MIXMAG - The Top 50 Tracks of 2018. Abgerufen am 20. Dezember 2018 (englisch).
  38. Homepage Noisey - The 100 Best Albums of 2018. Abgerufen am 20. Dezember 2018.
  39. Homepage Pitchfork - The Top 50 Albums of 2013. Abgerufen am 24. Januar 2020.
  40. Homepage Pitchfork - The 50 Best Albums 2018. Abgerufen am 20. Dezember 2018.
  41. Homepage Pitchfork - The 100 Best Songs of 2018. Abgerufen am 20. Dezember 2018.
  42. Pitchfork - The 200 Best Albums of the 2010s. Abgerufen am 24. Januar 2020.
  43. Homepage Radio Eins - Hörerpoll 2008 - Album des Jahres. Abgerufen am 29. April 2020.
  44. Homepage Resident Advisor - Top 50 tracks of 2013. Abgerufen am 29. April 2020.
  45. a b Homepage Resident Advisor - 2018´s Best Tracks. Abgerufen am 20. Dezember 2018.
  46. Homepage Rolling Stone - 20 Best Dance Albums of 2013. Abgerufen am 24. Januar 2020.
  47. Homepage Rolling Stone - 50 Best Albums of 2018 So Far. Abgerufen am 20. Dezember 2018.
  48. Offizielle Biografie auf Beatport. Abgerufen am 27. April 2020.
  49. Homepage XLR8R - XLR8R’s Best of 2013: Releases. Abgerufen am 24. Januar 2020.
  50. Homepage BR Zündfunk - Die 60 besten Alben des Jahres. Abgerufen am 24. Januar 2020.