Film
Titel Das Sams
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 2001
Länge 98 Minuten
Altersfreigabe FSK/JMK 0
Stab
Regie Ben Verbong
Drehbuch Paul Maar (Charaktere),
Ulrich Limmer
Produktion Ulrich Limmer
Musik Nicola Piovani
Kamera Klaus Eichhammer
Schnitt Norbert Herzner
Besetzung
Chronologie

Das Sams-Haus in Bamberg

Das Sams ist ein deutscher Kinderfilm von Ben Verbong aus dem Jahr 2001. Die Literaturverfilmung entstand aus den ersten drei Bänden rund um das freche Fabelwesen Sams von Paul Maar, der zusammen mit Produzent Ulrich Limmer auch das Drehbuch zum Film verfasste. Die Dreharbeiten fanden in der oberfränkischen Stadt Bamberg statt.

Im Jahr 2003 erschien eine Fortsetzung namens Sams in Gefahr. Am 29. März 2012 folgte dann die zweite Fortsetzung unter dem Namen Sams im Glück.

1977 und 1980 wurden Geschichten des Sams bereits mit der Augsburger Puppenkiste verfilmt (siehe Liste der Produktionen).

Handlung

An einem Samstag trifft der allein lebende, schüchterne und unsichere Herr Taschenbier auf dem Wochenmarkt ein merkwürdiges halbhohes Wesen, menschenähnlich, aber kein Mensch. Anhand des Wochentages folgert er, dass es ein Sams sein muss. Das Sams nennt ihn „Papa“, so dass er es mit nach Hause nimmt; da es ihm aber lästig ist, versucht er zunächst, es loszuwerden, bis er entdeckt, dass das Sams die Fähigkeit hat, auf magische Weise Wünsche zu erfüllen. Es trägt blaue „Wunschpunkte“ im Gesicht, jeder davon bewirkt eine Wunscherfüllung, sobald der Wunsch ausgesprochen wurde. Taschenbiers Wünsche führen im Folgenden zu etlichen lustigen Katastrophen, die meist nur durch einen weiteren Wunsch wiedergutgemacht werden können.

Als die Punkte zur Neige gehen, wünscht sich Taschenbier eine Wunscherfüllungsmaschine, die auch tadellos funktioniert, bis er und sein bester Freund Mon, den er eingeweiht hat, gleichzeitig zwei widersprüchliche Wünsche äußern. Durch die gegeneinander kämpfenden Wünsche wird die Maschine zerstört und das Sams an den Rand des Todes erschöpft, nur mit dem letzten Wunschpunkt kann Taschenbier es retten.

Das Sams weiß, wie man neue Wunschpunkte bekommt, doch dreht es den Vorgang so, dass die Rollen vertauscht werden: Nun hat Taschenbier die Punkte, und das Sams kann sie benutzen. Dass Taschenbier sich vollkommen in seine neue Kollegin Margarete März verliebt hat, macht das Sams eifersüchtig, und es versucht in seinen Wünschen, ein Näherkommen der beiden auf unterschiedliche Weise zu verhindern.

Gegen einen dieser Wünsche kämpft Taschenbier gewaltsam an, trotz der Erfahrung mit der Maschine und der Warnungen des Sams. Das kostet ihn so viel Kraft, dass er schließlich zusammenbricht und nur durch einen Kuss von Margarete März wieder zum Leben erweckt werden kann. Das Sams sieht ein, dass es falsch war, gegen die Liebe anzuwünschen, und die drei leben fortan als Familie zusammen.

Unterschiede zum Buch

Der Film basiert weitestgehend auf den ersten drei Sams-Büchern, welche etwas gekürzt sind, um die Spielfilm-Länge nicht zu überschreiten.

Es gibt allerdings noch einige weitere Unterschiede.

Kritiken

Das Kind, das Taschenbier nie sein durfte, findet seine späte Verwirklichung im Sams, dessen Fähigkeit, Wünsche erfüllen zu können, die Handlung vorantreibt. Die Realisierung des Wunschkatalogs ist dem Stoff entsprechend angemessen low tech, nicht Effekt-überladen und eine reduzierte Alternative zu den Reizüberflutungen der Computergames und Pokémon-Trips.
www.kino.de

Mit viel Liebe zum Detail gelingt es den Filmemachern, den drolligen Charme der Buchvorlage auch auf die Leinwand zu zaubern. Anarcho-Humor und kindliche Zerstörungswut treffen auf wundervoll schrullige Charaktere und fantastisch-versponnene Ideen. Heraus kommt Familienunterhaltung im besten Sinne: warmherzig, ohne auf die Tränendrüse zu drücken, und putzig, ohne in niedliche Naivität abzurutschen.
Björn Ahrens, TV-Movie 2001-22

Einfallsreich inszenierte, witzig geschriebene, hervorragend fotografierte und bis in die Nebenrollen hinein ausgezeichnet gespielte Verfilmung eines Kinderbuch-Klassikers, die ihre pädagogische Botschaft vom Sinn und Unsinn von Wünschen unaufdringlich formuliert und Erwachsenen wie Kindern einen nachdenklich-unterhaltsamen Verhaltensspiegel vorhält.
film-dienst 2001-21

„In dem liebenswert schrulligen, unaufgeregt lustigen Knirpsfilmjuwel erlebt ein verschüchterter Herr Taschenbier allerlei Abenteuer mit dem rothaarigen Chaoszwerg.“

Cinema 2001-10[1]

Die kongeniale Verfilmung des Kinderbuchklassikers. Da kichern auch die Eltern!
Gernot Gricksch, TV-Today 2001-22

Eine bunte und lustige Komödie, die dem Kinderbuch von Paul Maar in nichts nachsteht.
Kino-News 2001-10

Als würden Pan Tau und Pumuckl zusammen einen draufmachen: urkomisch, samsfidel und toll gespielt.
Hörzu 2001-42

Auszeichnungen

Der Regisseur Ben Verbong und Schauspieler Ulrich Noethen erhielten 2001 den Bayerischen Filmpreis. 2002 bekam Das Sams den Deutschen Filmpreis in Gold, zudem erhielt Eva Mattes eine Auszeichnung als beste Nebendarstellerin.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Das Sams. In: cinema. Abgerufen am 25. Juni 2021.