David Roger Pilbeam (* 21. November 1940 in Brighton, Vereinigtes Königreich)[1] ist ein britisch-amerikanischer Paläoanthropologe und seit 1990 Henry Ford II Professor of Human Evolution an der Harvard University in Cambridge (Massachusetts, USA).[2]

Leben

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David Pilbeam wuchs in sehr armen Verhältnissen auf, beide Eltern hatten die Schule bereits im Alter von 14 Jahren verlassen müssen. Sie ermöglichten ihm jedoch eine gute Schulausbildung, und nach Abschluss der High School erhielt er ein Stipendium für ein Studium in Cambridge.[1] Statt, wie zunächst geplant, Medizin zu studieren, entschloss er sich zu einem Studium der biologischen Anthropologie. Nach dem Erwerb des Magister-Grads an der University of Cambridge im Jahr 1966 wechselte Pilbeam dank eines zweiten Stipendiums an die Yale University, wo ihm 1967 in der Arbeitsgruppe von Elwyn L. Simons der Doktorgrad (Ph.D.) zuerkannt wurde. 1981 erwarb er an der Harvard University ehrenhalber zusätzlich den Grad Master of Arts.

Ab 1981 war er als Kurator für Paläoanthropologie des Peabody Museum of Archaeology and Ethnology tätig; von 1990 bis 1996 und erneut ab 2011 war er Direktor des Museums.[3] Seit 1990 ist er Henry Ford II Professor of Human Evolution an der Harvard University.

1997 wurde Pilbeam in die USA eingebürgert.[4]

Forschung

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David Pilbeam bezeichnet sich selbst als interessiert an einer Vielzahl von Themen aus dem Bereich der Evolution der Primaten und speziell der Evolution des Menschen.[4] Er erforschte unter anderem im Grenzgebiet von Pakistan und Afghanistan sowie im Irak die einstmals in Europa und Asien verbreiteten, als Fossilien überlieferten frühen Vorfahren der heutigen Menschenaffen aus dem Miozän. Beispielsweise trug er wesentlich dazu bei, die stammesgeschichtliche Einordnung von Ramapithecus zu klären.[5]

Zu seinen bedeutendsten Entdeckungen auf dem Gebiet der Paläoanthropologie gehören Fossilien von Sivapithecus sowie seine Beteiligung an der Erstbeschreibung von Morotopithecus,[6] Sahelanthropus[7] und Australopithecus bahrelghazali.[8]

Ehrungen

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Schriften (Auswahl)

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Belege

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  1. a b Portrait: David R. Pilbeam. Auf: thecrimson.com vom 4. Juni 2008.
  2. Harvard University: David Pilbeam. (Memento vom 4. Juni 2019 im Internet Archive)
  3. Inside the Peabody Museum: New Director at the Peabody. (August 2011). (Memento vom 22. März 2016 im Internet Archive)
  4. a b harvard.edu: David Pilbeam. (Memento vom 16. September 2019 im Internet Archive)
  5. David Pilbeam et al.: New hominoid primates from the Siwaliks of Pakistan and their bearing on hominoid evolution. In: Nature. Band 270, 1977, S. 689–695, doi:10.1038/270689a0.
  6. Daniel L. Gebo, Laura MacLatchy, Robert Kityo, Alan Deino, John Kingston und David Pilbeam: A Hominoid Genus from the Early Miocene of Uganda. In: Science. Band 276, Nr. 5311, 1997, S. 401–404, doi:10.1126/science.276.5311.401.
  7. Michel Brunet, Franck Guy, David Pilbeam et al.: A new hominid from the Upper Miocene of Chad, Central Africa. In: Nature. Band 418, 2002, S. 145–151, doi:10.1038/nature00879.
  8. Michel Brunet, Alain Beauvilain, Yves Coppens, Emile Heintz, Aladji H. E. Moutaye und David Pilbeam: Australopithecus bahrelghazali, une nouvelle espèce d'Hominidé ancien de la région de Koro Toro (Tchad). In: Comptes Rendus de l'Academie de Sciences – Serie IIa: Sciences de la Terre et des Planetes. Band 322, Nr. 10, 1996, S. 907–913.
  9. Fyssen Foundation: International Prize. Auf: fondation-fyssen.org, abgerufen am 16. September 2019.
Personendaten
NAME Pilbeam, David
ALTERNATIVNAMEN Pilbeam, David Roger (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG US-amerikanischer Paläoanthropologe
GEBURTSDATUM 21. November 1940
GEBURTSORT Brighton, Vereinigtes Königreich