Werkdaten
Titel: Die verkaufte Braut
Originaltitel: Prodaná nevěsta

Titelblatt einer Partitur von 1919

Form: Komische Oper in drei Akten
Originalsprache: Tschechisch
Musik: Bedřich Smetana
Libretto: Karel Sabina
Uraufführung: 30. Mai 1866
Ort der Uraufführung: Prag, Prozatímní divadlo (Interimstheater)
Spieldauer: ca. 2 ½ Stunden
Ort und Zeit der Handlung: In einem böhmischen Dorf Mitte des 19. Jahrhunderts
Personen
  • Kruschina / Krušina, ein Bauer, Vater von Marie (Bariton)
  • Kathinka / Ludmila, seine Frau, Mutter von Marie (Alt)
  • Marie / Mařenka, (Sopran)
  • Micha / Mícha, ein reicher Bauer (Bass)
  • Agnes / Háta, dessen Frau (Mezzosopran)
  • Wenzel / Vašek, Sohn von Micha und Agnes (Tenor)
  • Hans / Jeník, Michas Sohn aus erster Ehe (Tenor)
  • Kezal / Kecal, ein Heiratsvermittler (Bass-Buffo)
  • Springer / Principál, Zirkusdirektor (Tenor)
  • Esmeralda / Esmeralda, Tänzerin (Sopran)
  • Muff / Indián, Komödiant (Tenor)
  • Landleute (Chor)
Ema Destinová als Marie (1917)
Jarmila Novotna als Marie (1932)

Die verkaufte Braut (tschechisch Prodaná nevěsta) ist eine Oper in drei Akten von Bedřich Smetana (1824–1884). Die Handlung, nach einem Libretto von Karel Sabina, spielt in einem Dorf in Böhmen im 19. Jahrhundert. Die spieltechnisch höchst anspruchsvolle Ouvertüre führt rasant in die Spielhandlung ein. Sie ist häufig mitsamt dem Furiant in Sinfoniekonzerten zu hören.

Handlung

In einem böhmischen Dorf wird Kirchweih gefeiert. Die junge Marie jedoch ist traurig. Sie soll den dummen, aber reichen Wenzel heiraten, obwohl ihr Herz dem Hans gehört. Sie schwört ihrem Hans ewige Treue. Der erzählt ihr, dass er von einer bösen Stiefmutter aus dem Haus getrieben wurde; dass er und Wenzel Halbbrüder sind, verrät er jedoch nicht.

Maries Vater und der Ehevermittler kommen mit dem Ehevertrag. Marie verweigert standhaft ihre Zustimmung. Ihre Mutter Kathinka unterstützt ihre Tochter.

Der mit einem Sprachfehler behaftete Wenzel sitzt unterdessen im Wirtshaus. Er hat Marie noch nie gesehen und so ist es für diese ein leichtes, mit ihm ins Gespräch zu kommen und ihm seine zukünftige Braut in den schwärzesten Farben zu schildern. Es kommt so weit, dass Wenzel „so eine“ nicht mehr haben will. Der Heiratsvermittler hat derweilen mit Hans einen Vertrag abgeschlossen, der diesen „aus dem Rennen“ nehmen soll.

Für 300 Gulden verzichtet Hans auf Marie, jedoch unter der Bedingung, dass Marie nur einen Sohn des Micha heiraten darf – Micha ist der gemeinsame Vater von Hans und Wenzel, was natürlich niemand weiß. Alle, die von dem Vertrag hören, sind empört über den „Verkauf der Braut“.

Wenig später kommt ein Zirkus in das Dorf. Wenzel, dem die Lust am Heiraten vergangen ist, hat ein Auge auf die Tänzerin Esmeralda geworfen. Ihr zuliebe lässt er sich in ein Tanzbärenkostüm stecken und wird zum Gespött der Umstehenden.

Marie hat inzwischen vom „Verkauf der Braut“ gehört und ist über Hans arg enttäuscht. Sie würde nun sogar in eine Heirat mit Wenzel einwilligen.

Da erscheint Wenzels Vater und erkennt in Hans seinen verloren geglaubten Sohn aus erster Ehe. Überglücklich kann Marie nun den Vertrag erfüllen, einen Sohn Michas zu heiraten.

Bekannte Arien, Ensembles und Tänze

1. Akt:

2. Akt:

3. Akt:

Aufnahmen

Die verkaufte Braut ist vielfach auf Tonträger erschienen. Operadis nennt 34 Aufnahmen im Zeitraum von 1932 bis 2008.[1] Daher werden im Folgenden nur die in Fachzeitschriften, Opernführern oder Ähnlichem besonders ausgezeichneten oder aus anderen Gründen nachvollziehbar erwähnenswerten Aufnahmen aufgeführt.

Verfilmungen

Literatur

Einzelnachweise

  1. Diskografie zu Die verkaufte Braut bei Operadis.
  2. a b c d Bedrich Smetana. In: Andreas Ommer: Verzeichnis aller Operngesamtaufnahmen. Zeno.org, Band 20.
  3. a b Harenberg Opernführer. 4. Auflage. Meyers Lexikonverlag, 2003, ISBN 3-411-76107-5, S. 845.
  4. Rezension der Aufnahme von 2004 auf Gramophone, abgerufen am 29. April 2016.
  5. The 49th Annual GRAMMY Awards Roundup: Classical Field auf grammy.org (Memento vom 29. April 2016 im Internet Archive).