Dortmund-Ems-Kanal-Route
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Gesamtlänge 350 km
Lage Nordrhein-Westfalen Nordrhein-Westfalen
Niedersachsen Niedersachsen
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Startpunkt Dortmund

Zielpunkt Norddeich
Orte am Weg Waltrop, Datteln, Olfen, Lüdinghausen (Bf), Senden, Münster (Bf), Rheine (Bf), Lingen (Bf), Meppen (Bf), Haren, Lathen (Bf), Dörpen (Bf), Rhede, Papenburg (Bf), Weener (Bf), Leer (Bf), Jemgum, Oldersum, Emden (Bf), Wirdum, Upgant-Schott, Hage, Hinte, Samtgemeinde Brookmerland, Norden (Bf)
Bodenbelag überwiegend asphaltiert
Schwierigkeit leicht[1]
Verkehrs­aufkommen gering
Webadresse Dortmund-Ems-Kanal-Route

Die Dortmund-Ems-Kanal-Route (abgekürzt: DEK-Route), auch Dortmund-Ems-Kanal-Radweg genannt, ist ein rund 350 Kilometer langer und nahezu steigungsfreier Radfernweg in Deutschland, der das Ruhrgebiet mit der Nordseeküste verbindet. Die 1999 zum 100-jährigen Jubiläum des Dortmund-Ems-Kanals eingerichtete[2] Route verläuft überwiegend direkt entlang des Kanals sowie im Norden entlang der Ems bis Emden und nach Emden durch die Gemeinden Krummhörn und Norden im Landkreis Aurich. Die beiden Ziel- bzw. Endorte sind Dortmund und Norddeich.

Charakteristik

Die Dortmund-Ems-Kanal-Route verbindet das Ruhrgebiet mit Ostfriesland und der Nordsee. Es gibt den Schiffsverkehr auf dem Kanal und der Ems, Schleusen, Häfen und Wehre zu sehen. Die Route führt vorbei an Industriedenkmälern durch die Parklandschaft des Münsterlandes und das Emsland mit seinen vielen Flüssen und Kanälen bis nach Ostfriesland.

Die Route ist ohne nennenswerte Steigung und verläuft abseits des Autoverkehrs über asphaltierte oder befestigte Wege. Sie ist für Familien mit Kindern sowie Radfahrer aller Altersgruppen geeignet.

Nach ADFC-Angaben sind:

Streckenverlauf

Der Radweg führt durch die Bundesländer Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen: Vom Ruhrgebiet durchs Münsterland, durchs Emsland, durch Ostfriesland bis zum Wattenmeer an der Nordseeküste. In Nordrhein-Westfalen verläuft die Strecke durch einige Kreise und Städte der Regierungsbezirke Arnsberg und Münster, in Niedersachsen durch die Landkreise Emsland, Leer und Aurich sowie die Stadt Emden.

Den größten Teil führt die Strecke – von Dortmund bis nach Dörpen im Emsland – entlang des Dortmund-Ems-Kanals, anschließend bis Emden rund 60 km – gemeinsam mit dem Emsradweg – an der Ems entlang und dann noch etwa 30 km bis Norddeich Mole querfeldein. Von Norddeich aus starten die Fähren zu den Ostfriesischen Inseln Juist und Norderney.

Der Radfernweg in Schwieringhausen
Radfahrer auf der Route in Münster
Radfahrer am Kanal bei Lingen
Asphaltierter Wegabschnitt am Kanalufer in Münster

Abschnitt Dortmund–Olfen

ADFC-Angaben:
34,6 km; bergauf 100 Hm; bergab 135 Hm
Schwierigkeitsgrad: ca. 90 % leicht; 10 % mittel
Streckenbeschaffenheit: ca. 90 % rennradgeeignet; 10 % Tourenrad empfohlen
Verkehrsbelastung: keine bis geringe

Ein Endpunkt der Route ist der Hauptbahnhof in Dortmund, der sich damit zur Anreise per Bahn anbietet. Die Route startet auf der Schützenstraße Richtung Norden und führt nach ca. 2 km in den Fredenbaumpark. Nach weiteren 2 km durch den Park wird der Dortmund-Ems-Kanal erreicht und überquert. Die Route verläuft jetzt direkt am Kanal entlang, passiert den Industriehafen, wo die dichte Stadtbebauung verlassen wird, unterquert die BAB 2 und erreicht nach ca. 14 km die Schleusenanlagen von Waltrop. Hier gibt es mehrere Schifffahrtsbauwerke und Industriedenkmäler zu sehen. Das historische Schiffshebewerk Henrichenburg gehört zum Schleusenpark Waltrop, das eine Ansammlung alter und neuer Schleusenvorrichtungen enthält. Daneben gibt es hier die Ausstellung „Wasserstraßen und Schifffahrt“ der Wasser- und Schifffahrtsdirektion West. Die nahe gelegene Stadt Waltrop bildet den Übergang zwischen Ruhrgebiet und dem ländlichen Raum des Münsterlandes. Neben dem historischen Ortskern mit der Pfarrkirche St. Peter kann dort das Heimatmuseum Riphaushof besichtigt werden, das auch die montane Vergangenheit der Stadt zeigt. Hinter den Schleusenanlagen zweigt der Rhein-Herne-Kanal vom Dortmund-Ems-Kanal ab, der von der Radroute überquert wird. Die Route verläuft jetzt am östlichen Stadtrand von Datteln, quert den Wesel-Datteln-Kanal, der hier nach Westen vom Dortmund-Ems-Kanal abzweigt, und erreicht nach ca. 14 km das Abschnittsziel Olfen. Zusammen mit dem Datteln-Hamm-Kanal, der nach Osten abzweigt, ist Datteln der größte Kanalknotenpunkt Europas. Die Stadt Datteln wird über die Schleusenanlage, welche das Eingangstor zum Wesel-Datteln-Kanal bildet, verlassen und folgt der sogenannten „Alte Fahrt“, einem stillgelegten Arm des Dortmund-Ems-Kanals, nach Olfen. Auf dem Weg nach Olfen überquert die „Alte Fahrt“ die Lippe mit Hilfe einer Trogbrücke.

Abschnitt Olfen–Münster

ADFC-Angaben:
45,8 km; bergauf 141 Hm; bergab 135 Hm
Schwierigkeitsgrad: ca. 71 % leicht; 29 % mittel
Streckenbeschaffenheit: ca. 31 % rennradgeeignet; 69 % Tourenrad empfohlen
Verkehrsbelastung: keine bis geringe

Nach Olfen führt die Radroute zurück zum Dortmund-Ems-Kanal, überquert diesen und erreicht nach ca. 11 km die Burg Lüdinghausen. Neben dieser Burg hat die Stadt zwei weitere Burgen, die Burg Vischering und die Burg Wolfsburg sowie viele historische Gebäude mit typisch westfälischen Fassaden zu bieten. Die Route führt danach weiter zur Burg Kakesbeck, die noch zu Lüdinghausen gehört, und führt nach ca. 13 km zurück an das Ufer des Dortmund-Ems-Kanals, der gequert wird. Dort wird die Gemeinde Senden mit ihrem Schloss erreicht. In Senden quert die Route erneut den Dortmund-Ems-Kanal, führt vorbei am Venner Moor und der Pfarrkirche St. Johannes Baptist mit einer Holzdecke aus dem 16. Jahrhundert, quert die BAB 1 und erreicht nach ca. 11 km Amelsbüren, das bereits zur Stadt Münster gehört. Nach weiteren 11 km erreicht die Route den Abzweig, der vorbei am Hauptbahnhof zur Altstadt führt. Das Zentrum der Altstadt liegt über den Albersloher Weg ca. 2,5 km abseits der Route.

Abschnitt Münster–Schmedehausen

ADFC-Angaben:
21,3 km; bergauf 75 Hm; bergab 90 Hm
Schwierigkeitsgrad: ca. 90 % leicht; 10 % mittel
Streckenbeschaffenheit: ca. 61 % rennradgeeignet; 39 % Tourenrad empfohlen
Verkehrsbelastung: keine bis geringe

Die Radroute führt ca. 12 km direkt am Dortmund-Ems-Kanal bis zur Ortschaft Gelmer, die noch zur Stadt Münster gehört. Hier wird die Route für einige Kilometer abseits des Kanals geführt, bevor sie an der „Marina Alte Fahrt Fuestrup“ wieder den Kanal erreicht, wo sie bis zu Abschnittsziel Greven-Schmedehausen bleibt. Unmittelbar vor Schmedehausen wird wieder einmal die Kanalseite gewechselt und die Route verläuft nun am westlichen Ufer.

Abschnitt Schmedehausen–Lingen

ADFC-Angaben:
73 km; bergauf 245 Hm; bergab 273 Hm
Schwierigkeitsgrad: ca. 90 % leicht; 10 % mittel
Streckenbeschaffenheit: ca. 58 % rennradgeeignet; 42 % Tourenrad empfohlen
Verkehrsbelastung: keine bis geringe

Die Radroute verläuft weiter am westlichen Kanalufer und erreicht nach etwa dreieinhalb Kilometern das Schuhmachermuseum von Ladbergen, das allerdings am östlichen Kanalufer liegt. Eine Brücke kurz vor dem Museum ermöglicht den Besuch. Der Flughafen Münster/Osnabrück liegt westlich der Route und wird kurz darauf passiert. Weiter auf dem Uferweg erreicht dann die Route nach etwa zwölf Kilometern die Ortschaft Dörenthe. Der Ort ist ein Stadtteil von Ibbenbüren, das zum Tecklenburger Land zählt. Nach weiteren zwei Kilometern am Kanal wird der Naturerlebnispark Dörenthe und der „Botanische Garten Loismann“ erreicht. Nach weiteren vier Kilometern auf dem östlichen Uferweg erreicht die Route die Ortschaft Riesenbeck, die zur Stadt Hörstel gehört. Hier gibt es ein Landmaschinenmuseum, das sich zur Aufgabe gemacht hat, die Entwicklung landwirtschaftlicher Geräte und Maschinen anhand gebrauchsfähiger Exemplare darzustellen. Wiederum drei Kilometer später treffen sich im sogenannten „Nassen Dreieck“ der Mittellandkanal und der Dortmund-Ems-Kanal. Nach dem Überqueren des Mittellandkanals wechselt die Route an der Schleuse das Kanalufer und erreicht die Ortschaft Bevergern, welche ebenfalls zur Stadt Hörstel gehört. Der Ort besitzt einen historischen Ortskern mit einem kleinen Museum. Auch ist ein Abstecher zur ca. 4 km entfernten Surenburg, dem größten Wasserschloss des Tecklenburger Landes, möglich. Die Route verläuft weiter am Westufer des Dortmund-Ems-Kanals und erreicht nach ca. 4 km den Ort Rodde, der zur Stadt Rheine gehört. Nach drei Kilometern wechselt die Radroute wieder einmal die Kanalseite und Richtung Westen führt die Emsland-Route nach ca. 5 km in die Altstadt von Rheine. Die an der Ems gelegene Stadt Rheine bietet dem Besucher mit dem Falkenhof-Museum, dem Museum Kloster Bentlage, der Saline Gottesgabe und ihren Kirchen und der historischen Innenstadt einiges an Sehenswürdigkeiten. Für vier Kilometer wechselt die Route wieder ans östliche Ufer, bevor sie an der Schleuse Altenrheine ans Westufer zurück wechselt. Hier bleibt die Route die nächsten ca. 17 km, bevor sie bei der Schleuse Hesselte am Ostufer weiterführt. Nach vier Kilometern ist die Schleuse Gleesen erreicht, hinter der sich Dortmund-Ems-Kanal und Ems mit der Großen Aa vereinigen, die von Osten mündet. Nach drei Kilometern verlässt der Dortmund-Ems-Kanal bereits wieder das Bett der Ems und diese verabschiedet sich mit dem im Volksmund „Wasserfall“ genannten Emswehr Hanekenfähr. Die Radroute wechselt wieder einmal die Kanalseite und erreicht am westlichen Ufer nach ca. 6 km das Abschnittsziel Lingen. Die Lingener Altstadt liegt ca. einen Kilometer östlich der Route. Am Lingener Marktplatz steht das historische Rathaus von 1555, das mit seinem Treppengiebel das Wahrzeichen der Stadt ist. In der Altstadt bietet Lingen sehenswerte historische Gebäude und Kirchen sowie das Emslandmuseum.

Abschnitt Lingen–Lathen

ADFC-Angaben:
46,5 km; bergauf 142 Hm; bergab 150 Hm
Schwierigkeitsgrad: ca. 93 % leicht; 7 % mittel
Streckenbeschaffenheit: Tourenrad empfohlen
Verkehrsbelastung: keine bis geringe

Die Route verläuft weiter auf der westlichen Kanalseite und passiert die Lingener Stadtteile Altenlingen und Holthausen, bevor sie nach rund acht Kilometern vor dem Geester See das Kanalufer wechselt. Hier bleibt die Route bis zur Schleuse Meppen, die nach etwa elf Kilometern erreicht wird. Auf dem Weg werden die Ortschaft Osterbrock, ein Ortsteil von Geeste, und die Schleuse Verloh passiert. Der Dortmund-Ems-Kanal und mit ihm die Radroute führt unmittelbar an der Altstadt von Meppen vorbei. Dort sind vor allem das historische Rathaus, die Jesuitenresidenz und die Gymnasialkirche sehenswert. Eine wasserbauliche Besonderheit ist die Koppelschleuse, die zwischen 1826 und 1830 erbaut und als Teil des ehemaligen Ems-Hase-Kanals erhalten blieb. Im Bereich der Altstadt mündet von Westen die Hase und von Osten die Ems in den Dortmund-Ems-Kanal, und für circa sechs Kilometer nutzt der Kanal das Bett der Ems. Der Radweg wechselt nach der Hase-Mündung wieder einmal ans östliche Ufer und bleibt hier bis zur nächsten größere Siedlung Haren, die nach ungefähr 15 Kilometern erreicht wird. Das bekannteste Gebäude der Kleinstadt ist die St.-Martinus-Kirche, welche im Volksmund als Emslanddom bezeichnet wird. Außerdem können auf dem Haren-Rütenbrock-Kanal einige Museumsschiffe besichtigt werden. Vor und nach Haren nutzt der Dortmund-Ems-Kanal abschnittsweise den Ems-Lauf. Nach Haren verlässt die Radroute für circa zwei Kilometer das Ems-Ufer, passiert die Schleuse Hüntenund und erreicht nach ca. 10 km Lathen. Die Gemeinde ist vor allem durch die seit 2011 stillgelegte Versuchsstrecke der Magnetschwebebahn Transrapid bekannt.

Abschnitt Lathen–Papenburg

Beschilderung am Abzweig des Küstenkanals

ADFC-Angaben:
35,2 km; bergauf 68 Hm; bergab 77 Hm
Schwierigkeitsgrad: ca. 93 % leicht; 7 % mittel
Streckenbeschaffenheit: ca. 18 % rennradgeeignet; 82 % Tourenrad empfohlen
Verkehrsbelastung: ca. 91 % keine bis geringe; 9 %mäßige

Nach Lathen verbleibt die Radroute noch für circa acht Kilometer am östlichen Kanalufer, passiert dabei die Schleuse Düthe und das Gut Kampe, bevor sie wieder ans Westufer wechselt. Etwa ab der Mitte dieses Teilstücks wird der Kanal in das ehemalige Bett der Ems geführt und verbleibt hier bis nach Emden, wo die Ems in die Nordsee mündet. Am Westufer bleibt die Route für ca. 15 km und führt vorbei am Marinapark Emstal, dem Abzweig des Küstenkanals, der Schleuse Bölligerfähr, der Ortschaft Heede und der Seilzugfähre von Lehe, bevor auf sie an der Schleuse Herbrum ans Ostufer wechselt. Die nächste Ortschaft ist Aschendorf, das bereits zu Papenburg gehört. Für eine Besichtigung von Papenburg kann hier auf die Emsland-Route Richtung Osten abgebogen werden, auf der die Innenstadt nach circa acht Kilometern erreicht wird. Die Dortmund-Ems-Kanal-Route verläuft vor dem Ems-Deich und erreicht nach ca. 16 km die Meyer Werft am Papenburger Hafen. Hier mündet auch der Seitenkanal Gleesen-Papenburg, der zur Umgehung mehrerer Schleusen auf der heutigen Kanalführung geplant war, dessen Fertigstellung aber während des Zweiten Weltkriegs aufgegeben wurde. Im Hafengelände befinden sich auch der Papenburger Zeitspeicher und das Forum Alte Werft, der alte Standort der Meyer Werft. Papenburg trägt wegen seiner vielen Kanäle und Klappbrücken den Beinamen „Venedig des Nordens“. Daneben bietet die Stadt mehrere sehenswerte Kirchen und das Schifffahrtsfreilichtmuseum, welches aus originalgetreuen Nachbauten alter Papenburger Schiffe aus Holz besteht, die fest verankert in den Kanälen im gesamten Stadtgebiet liegen.

Abschnitt Papenburg–Emden

ADFC-Angaben:
55 km; bergauf 70 Hm; bergab 70 Hm
Schwierigkeitsgrad: ca. 98 % leicht; 2 % mittel
Streckenbeschaffenheit: ca. 18 % rennradgeeignet; 82 % Tourenrad empfohlen
Verkehrsbelastung: ca. 91 % keine bis geringe; 9 %mäßige

Die Radroute wechselt vor dem Papenburger Hafen wieder einmal auf die Westseite und erreicht auf oder neben dem Ems-Deich nach circa sieben Kilometern Weener. Die Kleinstadt besitzt einen historischen Hafen sowie das Organeum, ein Museum für Tasteninstrumente. Mit Weener wird auch die Orgellandschaft Ostfriesland erreicht, wo sich mehr als 90 historisch bedeutende Orgeln aus sechs Jahrhunderten konzentrieren. An der am 3. Dezember 2015 durch ein Frachtschiff zerstörten Friesenbrücke in Weener wechselt die Radroute ans östliche Ufer der Ems und führt hier vor dem Ems-Deich circa zehn Kilometer bis zur Eisenbahnbrücke über die Leda, einen Nebenfluss der Ems. Dabei passiert die Route die Ortschaft Mitling-Mark mit einem Museum „Korn und Brot“ und einem Mühlen-Ensemble aus zwei Windmühlen, der ehemaligen Kommende Muhde des Johanniterordens, sowie die Ortschaft Esklum. Nach dem Überqueren der Leda auf der Eisenbahnbrücke führt die Route vorbei an der ehemaligen Jansen-Werft und erreicht nach circa drei Kilometern die historische Altstadt von Leer. Sie gilt mit ihren 365 denkmalgeschützten Gebäuden als die wertvollste Ostfrieslands. Nachdem die Radroute Leer verlassen hat, führt sie mit der Bundesstraße 446 über die Jann-Berghaus-Brücke zurück ans westliche Ufer der Ems. Die Brücke ist eine der größten Klappbrücken Europas. Vorbei an Bingum wird nach circa acht Kilometern Jemgum erreicht. In Jemgum befindet sich mit dem Fundplatz Bentumersiel, eine der wenigen römischen Fundstellen im norddeutschen Raum. Außerdem war der Ort Schauplatz zweier Schlachten. Der Schlacht von Jemgum (1533) in der für Ostfriesland bedeutenden Geldrischen Fehde und der Schlacht von Jemgum (1568) im niederländischen Freiheitskampf. Die Route verläuft dann weitere elf Kilometer vor dem Ems-Deich nach Ditzum. Zwischen hier und Petkum, einem Stadtteil von Emden, verkehrt eine Ems-Fähre. Bis zur Innenstadt von Emden sind es über die Radroute noch circa neun Kilometer. Die Seehafenstadt Emden ist das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum Ostfrieslands. Unter anderem können hier die Kunsthalle, eine Stiftung Henri Nannens, das Ostfriesisches Landesmuseum, drei Museumsschiffe im Ratsdelft, das Bunkermuseum sowie die Kesselschleuse, Europas einzige Vier-Kammer-Schleuse, besichtigt werden.

Abschnitt Emden–Norddeich

ADFC-Angaben:
46,8 km; bergauf 52 Hm; bergab 54 Hm
Schwierigkeitsgrad: leicht
Streckenbeschaffenheit: Tourenrad empfohlen
Verkehrsbelastung: keine bis geringe

Die Radroute verlässt Emden Richtung Norden zusammen mit der Bahnstrecke nach Norddeich. Dabei quert sie die BAB 31 und das Knockster Tief, bevor sie nach circa fünf Kilometern Hinte erreicht wird. Im Ort befindet sich die Burg Hinta und eine Windmühle. Bei der Mühle handelt es sich um einen Galerieholländer, der besichtigt werden kann. Die Route führte jetzt durch die ostfriesische Marschlandschaft mit ihren typischen großen Gulfhöfen, die den Großbauern gehörten. Diese sind oftmals in den Dorfkernen anzutreffen. Die nächsten 15 km verläuft die Route in nördlicher Richtung durch die Orte Canhusen und Wirdum und erreicht dann Marienhafe, das zur Samtgemeinde Brokmerland gehört. Marienhafe ist vor allem durch den legendären Piraten Klaus Störtebeker bekannt. An ihn erinnern der Störtebeker-Turm der Marienkirche und das Störtebeker-Denkmal auf dem Marktplatz. Alle drei Jahre werden die Störtebeker Freilichtspiele inszeniert. Marienhafe verlässt die Route nach Osten, um nach einem Kilometer in Osterupgant wieder Richtung Norden abzubiegen. Durch die Ortschaften Leezdorf und Halbemond wird die Ortsmitte von Hage nach circa zehn Kilometern erreicht. Hier wendet sich die Route nach Westen und erreicht nach fünf Kilometern über Lütetsburg und Tidofeld die Innenstadt von Norden. In Norden gibt es mehrere sehenswerte Bürgerhäuser, Kirchen, Museen und Mühlen. Nach weiteren acht Kilometern ist der Endpunkt der Radroute am Bahnhof und Anleger Norddeich Mole erreicht. Der Nordener Stadtteil Norddeich ist überregional durch den ehemaligen Küstenfunkstelle Norddeich Radio bekannt. Die alte Sendetechnik ist heute in der Seehundstation Norddeich unmittelbar am Radweg ausgestellt. Der Bahnhof Norddeich Mole hat Anschluss an das IC-Netz der Deutschen Bahn.

Anschlussradwege

Siehe auch Liste der Radfernwege in Deutschland, Radverkehrsnetz NRW und Liste von Radwanderwegen in Niedersachsen

Bahnanbindung

Beide Endpunkte der Dortmund-Ems-Kanal-Route sind gut mit der Bahn zu erreichen. Der Hauptbahnhof Dortmund gehört als ICE-Fernbahnhof zu den wichtigsten Eisenbahnknotenpunkten in Deutschland. Der Haltepunkt Norddeich Mole bzw. der Bahnhof Norden hat Anschluss an das IC-Netz der Deutschen Bahn. Norddeich Mole ist Anfangspunkt der Emslandstrecke über Emden, von wo weitere Fernzüge verkehren, nach Rheine.

Auf der gesamten Route bestehen in regelmäßigen Abständen Anschlussmöglichkeiten an Bahnstrecken mit Personenverkehr einschließlich Fahrradtransport:

Sehenswürdigkeiten

Entlang der Route bieten sich eine ganze Reihe von Sehenswürdigkeiten zur Besichtigung an; im Folgenden eine unvollständige Liste. Die meisten interessanten Objekte in unmittelbarer Nähe der Radroute sind auch im Streckenverlauf erwähnt.

Literatur und Quellen

Einzelnachweise

  1. Dortmund-Ems-Kanal Route, auf muensterland.com, abgerufen am 14. Dezember 2023
  2. Die Rad-Route Dortmund-Ems-Kanal. ruhrgebiet-industriekultur.de, abgerufen am 14. Dezember 2023.